Wieviel Steuer zahlt man tatsächlich im Durchschnitt in Deutschland?

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Gibt es denn Berechnungen, wieviel Steuern man tatsächlich am Ende des Tages bei den verschiedenen Einkommen in Deutschland bezahlt?

Wenn jetzt z.B. ein Single 50.000 Euro zu versteuerndes Einkommen hat, dann ist klar, wieviel Einkommenssteuer er davon zahlt.

Aber damit ist ja dann noch nicht Schluss.
Wenn er das Geld das Netto übrig ist, ausgibt, gehts ja weiter.
Sei es in Form von MwSt., Mineralölsteuer, CO2 Steuer, Tabaksteuer, etc...

Gibts da Tabellen, wieviel man im Schnitt dann so ca. tatsächlich an Steuern von seinem Einkommen zahlt?
 
Wie soll das funktionieren? Der eine gibt sein Nettogehalt komplett aus, der nächste spart/investiert z.B. 40% davon und lebt u.U. bis an sein Lebensende nur von den Erträgen. Nach aktueller Lage zahlt man dann auf die 40% keine zusätzlichen Steuern mehr.

Die durchschnittliche PKW-Fahrleistung lag 2020 angeblich bei 13700km im Jahr (bei einem Verbrauch von 7-7,8 l/100km im Jahr 2019). Schon unabhängig von der Kraftstoffart wäre mir das für eine persönliche Rechnung vollkommen egal, ich war höchstens bei der Hälfte. Da hilft also keine Tabelle sondern nur ein Rechner.

Am Ende kannst Du das nur mit extrem hohem Aufwand für Dich selber ausrechnen. Wobei Du auch dort nur die direkten Steuern für Dich berechnen kannst aber keine indirekten Steuern, die z.B. der Grund für Preiserhöhungen bei Dienstleistungen sein könnten.
 
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Für den Rest kannst du dcoh quasi einfach 19% annehmen, vll 18% um die wenigen Sachen, die geringer besteuert werden zu erfassen. Einen auf 1€ genaue Berechnung wirst du nicht finden, das ist so allgemein shclicht nicht möglich, da jeder anders konsumiert.
 
@Derbysieger1995
Wie viel Zeit hast du in eine eigene Recherche gesteckt?
Erster Google-Treffer für: Gesamtabgabenlast Deutschland
https://www.iwkoeln.de/fileadmin/publikationen/2017/333303/IW-Trends_1_2017_Steuerlast.pdf
Aus der Zusammenfassung:
"Weitgehend unabhängig vom Haushaltstyp müssen die Haushalte mit mittleren Einkommen rund 40 Prozent ihrer Einkünfte in Form von Einkommensteuer, Mehrwertsteuer und Sozialversicherungsbeiträgen abführen."
bzw. zweiter Treffer:
"Im Rahmen einer Querschnittsanalyse wird die Steuer- und Abgabenlast in Deutschland auf Haushaltsebene für 2018 untersucht. Neben der Belastung nach Haushaltseinkommen wird die Belastung nach der Konsumhöhe betrachtet. Schließlich wird der Beitrag unterschiedlicher Einkommensgruppen zur Staatsfinanzierung dargestellt. Es zeigt sich, dass die durchschnittliche Abgabenquote 40 % bei einem Bruttoeinkommen von 24.000 Euro beträgt. Bei einem Einkommen von 80.000 Euro steigt die Quote auf über 50 %."
https://www.wirtschaftsdienst.eu/in...ie-verteilung-der-steuer-und-abgabenlast.html
Was alles im Detail und wie betrachtet wurde, ist dem Bericht zu entnehmen. Das ist sicherlich nicht die einzige Quelle. Du kannst ja deine Rechercheerkenntnisse hier posten und zur Diskussion stellen.
 
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Die Excel-Datei habe ich nicht mehr, ich habe das ganze damals aber mal für mich durchgerechnet gehabt. Einkommen war zu dem Zeitpunkt ca. 45k Brutto im Jahr. Steuern ohne Sozialabgaben bin ich bei ca. 44% gelandet, wobei ich auch sagen muss, dass ich damals durch mein Jobticket sowie Wohnung im Haus meiner Eltern keine Steuern für Energie bezahlt habe, also keine Benzinsteuer o.ä. wegen Jobticket (auch heute noch so) und keine Steuern für Heizung oder Strom, weil meine Eltern das bezahlt haben.
Ich hatte mir mal vorgenommen das genau aufzuschreiben und durchzurechnen, damit ich am Ende auch mal belastbare Zahlen für mich habe, habe allerdings wegen des Aufwands aufgehört und es im Nachhinein anhand des Kontoauszugs der letzten 12 Monate berechnet.

Aber hier kommt es enorm auf den jeweiligen Haushalt an. Alleine weil ich kein Auto habe spare ich viel Steuern, da der Benzinpreis zu einem großen Teil aus Steuern besteht + ich keine KFZ Steuer bezahle. Das verzerrt die Rechnung für mich, weil die meisten ja doch ein Auto haben.
 
Erkekjetter schrieb:
Für den Rest kannst du dcoh quasi einfach 19% annehmen, vll 18% um die wenigen Sachen, die geringer besteuert werden zu erfassen.
und was machste mit den Sachen die doppelt oder dreifach besteuert sind?
25% vom (ausgegebenen) Netto kannst du locker wegrechnen.
Kein Mensch kauft so viel 7% Lebensmittel, dass er die doppelte Besteuerung durch Mineralölsteuer, KFz Steuer, Stromsteuer und sonstige Steuern ausgleichen könnte.
 
h00bi schrieb:
25% vom (ausgegebenen) Netto kannst du locker wegrechnen.
Kann man eben nicht. Es gibt viele Menschen, die fahren kein Auto. Denen sind MwSt auf die Mineralölsteuer herzlich egal. Entsprechend juckt die auch keine Kfz-Steuer. und der Rest ist dann vernachlässigbar, denn wie gesagt, ein auf € genaues Ergebnis wirst du hier nicht bekommen. Wer es als Schnitt mag über alle, kann ja die von Seppuku genutzen Werte nehmen..

Und anhand der siehst du auch, dass deine 25% einfach zu hoch sind. Denn dann würde man irgendwo zwischen 50-55% dort landen.
 
Erkekjetter schrieb:
Kann man eben nicht. Es gibt viele Menschen, die fahren kein Auto. Denen sind MwSt auf die Mineralölsteuer herzlich egal.
Es gibt aber eben auch viele, die Autofahren. 48Mio Autos in Deutschland gehören ja irgendjemandem und werden auch benutzt.
Zumal man beim Sprit am Ende über 100% zahlt (Rohpreis etwa 0,50 cent + 1Eur Steuern, = MineralölSteuer, USt, Ökosteuer, Energiesteuer)
https://de.statista.com/statistik/d...ung-des-benzinpreises-aus-steuern-und-kosten/

Und es gibt eine Reihe Doppelbesteuerungen. Versicherungssteuer, Energiesteuer, Biersteuer, Alkoholsteuer, Schaumweinsteuer, Tierwohlabgaben, etc. z.B.
denke ich eher, dass die 25% optimistisch gerechnet sind.
Wenn man dann die ganzen x-Fachbesteuerungen noch mitrechnen (Erbschaftssteuer, Schenkungssteuer, Kapitalertragssteuer, etc. ), die neben der Einkommenssteuer verlangt werden, dann ist die Steuerbelastung erheblich. Wie hoch, kann man nicht sagen, weil das von vielen Einzelfällen abhängt und individuell unterschiedlich ist.
 
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Ich finde, das ist keine Frage die man quantitativ beantworten kann.

Qualitativ lässt sie sich aber sehr beantworten, nämlich mit: definitiv zu viel!

Wir zahlen definitiv zu viel Steuern in Deutschland!
 
knoxxi schrieb:
Das ist Verarschung, weil es wieder mal die halbe Story erzählt. 30.000eur waren 1986 ein Spitzenverdienst. Das kann man doch nicht mit den 30.000 Eur von heute vergleichen. Das Gleiche mit 70.000 Eur. Wieviele Leute haben 1986 bitte 70.000 Eur (140.000 DM) verdient? Das war die oberste Klasse. Und wieviel konnte man damals noch mit dem Geld anfangen, verglichen mit heute, wo ein Mittelklasseauto schnell 50.000 Eur kostet, und die Miete reihenweise 1000 Eur und mehr sprengt?
Das ganze nennt sich "kalte Progression" und deren Abschaffung/Gegensteuern wird seit 20 Jahren diskutiert und versprochen.

Das Ganze (Studie/Beitrag) grenzt schon an Irreführung.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich denke, die Menschen, die diese Studie gemacht haben, ist das Konzept der Inflation bekannt und haben es berücksichtigt. Aber klar, dass muss Verarsche sein, weil es in deinem Narratiov so nicht sein darf und natürlich bist du cleverer als die Leute, die diese Studie gemacht haben und hast das sofort durchschaut, statt zu prüfen, ob sie das berücksichtigt haben oder nicht...
 
Erkekjetter schrieb:
Danke fürs persönliche anmachen.
Da bin ich mir nicht sicher, wenn heutzutage jeder "Experte" ist. Und die Zahlen sagen da schlichtweg was anderes. "Ein Single, der vor 35 Jahren umgerechnet 30.000 Euro verdiente, musste damals von seinem Gehalt 36,1 Prozent in Form von Steuern und Sozialabgaben an den Staat abgeben. Dieses Jahr waren es noch 32,0 Prozent. " lässt da nicht viel Interpretationsspielraum um nicht zu sagen, ist ganz eindeutig.
Abgesehen davon müsste man mal noch gegenüberstellen, was man damals bekommen hat, und was man heute nicht bekommt (z.B. funktionierende Infrastruktur, vernünftige Renten, Rente mit 60, etc.)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Fairerweise muss man aber sagen, dass heute selbst der übelste Kleinwagen "besser" ist als ein Oberklassefahrzeug von damals. Dasselbe trifft auf Häuser zu.

Der Lebensstandard ist einfach extrem gestiegen.
 
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Smartin schrieb:
Welche Zahlen? Die der Studie definitiv nicht...

Smartin schrieb:
ässt da nicht viel Interpretationsspielraum um nicht zu sagen, ist ganz eindeutig.
Doch, eigentlich exakt das. Denn 1. könnte die Zeitung das entsprechend umgerechnet haben, um dem Leser auf dem ersten Block vergleichbare Zahlen zu geben oder 2. die Studie hat es sehr wohl berücksichtigt, der Artikel hat es aber nicht korrekt wiedergegeben. ISt ja nicht so, als käme das nie vor...

Fakt ist, du bezeichnest es als Verarsche ohne auch nur einen Blick auf die eigentliche Studie geworfen zu haben geschweige denn dich damit auch nur im geringsten befasst zu haben. Du lehnst es ab, weil es deiner gefühlten Wahrheit nicht entspricht. Und das habe ich dir ganz ohne persönlich zu werden ironisch auf die Nase gebunden...
 
@Erkekjetter
Hätte Hätte Fahrradkette. Steht da irgendwo was von "inflationsbereinigt"? Nö.
Da steht nur Gehalt x im Jahr 1986 verglichen mit Gehalt x im Jahr 2021. So schwer ist das nicht zu verstehen. Nur Du interpretierst da irgendwas rein, was nicht herauszulesen ist und machst mich schräg von der Seite an.
Aber offensichtlich kennst Du die Studie und weißt es daher besser, weil Du weißt, dass es nicht korrekt wiedergegeben ist. Ich kenne die Studie nicht. Ich kenne nur die Aussage im Artikel bzw. sollte ich sagen in den Artikeln, und die nehme ich erstmal hin, ohne gleich eine Tiefenanalyse machen zu müssen, ob ein berichtender Artikel diese falsch wiedergibt. Wenn die Artikel falsch sind, dann trifft meine Aussage von oben:
"Das Ganze (Studie/Beitrag) grenzt schon an Irreführung." wohl erst recht zu.

Und Deine Ironie kannst Du gerne für Dich behalten. Ich verstehe Dich auch, wenn Du Dich ganz normal äußerst und etwas anmerkst, ohne mich zwischen den Zeilen als ein bisschen grenzdebil darzustellen und mir meine Expertise abzusprechen (obwohl Du mich und meinen Background nicht mal kennst).

@Idon
Teilweise stimmt das. Gerade das Wohnen ist aber aktuell meiner Meinung nach ein Kontrabeispiel. Wohnen und Bauen ist so teuer wie nie, und die Qualität ist dabei nicht unbedingt besser, wenn man so manchen soliden (Backstein-)Bau von "früher" und die heutige teilweise Billigbauweise vergleicht. Zwar steigen durchaus auch die Ansprüche, wenn es bspw. um die Größe der Wohnung geht, so heftig sind die Entwicklungen aber auch nicht, insbesondere die letzten 20 Jahre nicht. Da waren die Entwicklungen in den Nachwendejahren größer.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/255812/umfrage/wohnflaeche-je-einwohner-in-berlin/
Was in Berlin (als Beispiel) sicher auch eine Rolle spielt, dass es immer mehr Singles gibt und damit die Pro Kopf/Wohnfläche allein auch damit steigen dürfte.
 
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"Wie viel zahle ich" ist genau so schwer allgemein zu beantworten wie "Wie viel kriege ich dafür". Die eine studiert oder hat Ausbildung gemacht, der nächste fährt viel Autobahn oder nutzt den ÖPNV oder fährt Fahrrad auf Fahrradwegen, wieder jemand geht mit seinen Kindern gern auf Spielpatz oder Park.
 

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