GevatterTod schrieb:
Und das vielleicht Gefährliche an der Stelle ist, dass sich die meisten Menschen möglicherweise nicht einmal die Mühe machen, die "Cables" zu lesen (so viele Dokumente sind da an der Stelle gar nicht), um sich ein eigenes Bild zu machen, sondern einfach nur aufsaugen, was die Medien berichten und sich dadurch noch stärker in den Ani-Amerikanismus hinein steigern (an der Stelle eine überzogene Reaktion).
Bei dem blinden Vertrauen der Medien stimme ich mit dir überein, andererseits ist es schwierig die Dokumente selbst zu lesen. Die Irak-Dokumente z.B. konnten Privatpersonen nur bedingt verstehen, Berichte im Militärform sind nicht im Nachrichtenformat.
Es geht nicht nur um Anti-Amerikanismus.
Cablegate hat auch gezeigt das China dafür ist Korea vereinigen zu lassen.
GevatterTod schrieb:
Die allermeisten Kontakte, die jeden Tag gepflegt werden, laufen "sauber" ab (andernfalls hätte Wikileaks zu diesem Zeitpunkt wohl viele weitere Mauscheleien und Skandale enthüllt).
Viele aber nicht alle, die Länder von Südamerika sind nicht erfreut.
Nichts hat sich gegenüber Bush und davor in Südamerika verändert.
Cablegate beweist das der "Change we can believe in" von Obama nach einem frischen Start heruntergekommen ist. Frischer Start: Da gibt es einen Fall mit
Kenia.
Ich gebe Obama aber nicht die alleinige Schuld, es zeigt nur das der Change ohne den Abgeordneten und Beratern absolut unmöglich ist.
GevatterTod schrieb:
Abwarten. So schnell reagieren die Terroristen nun auch nicht. In sechs Monaten können wir vielleicht davon reden, dass nochmal alles gut gegangen ist.
Seit wann gibt es Wikileaks? 2006 - seit dem konnten Terroristen mehr oder weniger das Material für Anschläge nutzen. Ist dies geschehen?
Wo gibt es massenweise versprengte Terroristen?
Ich sehe Terroristen, ob Somalia, Afgahnistan oder Irak nicht als ein absolutes Übel das bekämpft werden muss, das Ausschalten von Terroristengruppen oder großen Köpfen bewirkt genau nichts da die Quelle des Terrorismus nicht bekämpft wird, nämlich Stillstand im Leben (in Afgahnistan tut sich z.B. in der Infrastruktur nicht viel), Armut, Verzweiflung, Korruption der Regierenden, keine Teilhabe an Politik und Wirtschaft und die existenzielle Gefahr von Außen.
Da braucht man nur den Blick in die indigenen Völker Südamerikas oder nach Asien zu lenken - die von den ändernden Bedingungen des Wetters dramatisch bedroht sind. Diese sind momentan sehr friedlich denn Sie glauben an diplomatischen Wege. Wenn die Verzweiflung zu stark wird sage ich schon jetzt Vorraus es wird sich ändern.
Wir reichen Nationen machen bei Cancun nur die Zusage den Ländern der Südsee und Südamerikas einen Kredit durch die Weltbank zu gewähren was mit einer Privatisierung von Infrastruktur von notleidenden Ländern einhergeht.
Sabine Wils, Mitglied der Linke und aktuell in Cancun fasst es gut zusammen: "Ich brenne dein Haus ab und gebe dir einen Kredit für den Wiederaufbau."
So gehen wir vor, das MUSS zwangsläufig zu Terrorismus führen!
Ich sage außer dem nicht das Terroristen nicht dumm sind, ich sage wer allen ernstes mit Gewalt der Wirtschaft oder Politik Schaden will der kann das - ohne weiteres.
Die Terrorismusgefahr halte ich für sehr Übertrieben, das Einschränken von freiheitlichen Prinzipien - worauf der Westen zu Zeiten des Eisernen Vorhangs so Stolz war und das Volk im Ostblock nur sehnsucht nach hatte, wegen "Terror" mehr und mehr einzuschränken bzw. über den Board zu werfen finde ich nicht gut.
Hetzsätze wie man sie in der USA vom rechten Flügel hört gehören zur Meinungsfreiheit, sollten zurecht ausgedruckt werden können wenn aber eine Mehrheit in den alten Gedankgut und schuldige sucht dann gibt es eine gefährliche Tendenz, die demokratische Prinzipien bedrohen.
Das schlimme ist das diese Tendenz in der USA nicht nur im rechten Flügel vorliegt sondern auch in der Mitte und deswegen ist so etwas wie Wikileaks und der damit aufgebrachte Aufruhr gut.
Dies trifft nicht nur auf die USA zu, sondern auch viele viele weitere Länder auch.
Wikileaks ist nicht die einzige solcher Plattformen, Sie konnte sich nur zur richtigen Zeit (Web 2.0 Boom) darbieten.
Wikileaks zeigt aber noch etwas, Dezentralisierung ist von Vorteil genau so wie ein richtiger Wettbewerb.
Dezentralisierung und Wettbewerb ist nichts neues wird aber von vielen, wie auch von Anhängern von Wikileaks, gewünscht. Sensible Infrastruktur, wie Medizin oder Chemie, wäre so schwerer zu schädigen.
Es ist in Wirtschaftswelt mit Großkonzernen eine gewaltiges Umdenken, aber zentrale einzige Lösungen sind in vielen Dingen der Grundversorgung und in vielen weiteren Bereichen einfach nicht mehr gut - einfach weil bestimmte Unternehmen einen zu großen Wirkungsgrad erreicht haben, "too big to fail" sollte uns was sagen.
Man kann hoffen das Länder wie Deutschland, Großbritannien und co, mit zentralen Datensammelsystemen wo man von überall aus Zugriff hat mit mehr Vorsicht bedacht werden.
Genau so wie auch Cloudlösungen.
GevatterTod schrieb:
Da war die Geschichte aber schon gelaufen bzw. die Krise schon da.
Nein nicht als das Dritte Reich mit der UdSSR den Pakt beschloss. Da wären beide Staaten "Verbündete".
GevatterTod schrieb:
Wikileaks will aber anscheinend gar nicht versuchen, die Verantwortlichen mit so wenig Kollateralschäden wie möglich aus dem Sumpf heraus zu ziehen. Aber warten wir mal ab, was im Januar auf uns zu kommt.
Die Verantwortlichen der Krise müssen zurecht für ihre schwerwiegenden Fehlentscheidungen gestraft werden.
Vielleicht liegt es an mir aber ich kann keine Verknüfpfung des Rechts festmachen das ein Tauschbörsennutzer mit Schadensforderungen bis in die Millionen belangt werden und bzw. hinter Gittern kommen aber Menschen, die durch ihre Entscheidungen ganze Volkswirtschaften bedrohen bzw. ermöglichen das diese in der Zukunft durch ein paar Mausklick bedroht werden können unbeschadet, mit einer Rente, Pension, Boni oder Aktien belohnt werden und auch nicht ein Teil ihres Vermögens, erreicht durch solche Entscheidungen, zur Entschädigung bzw. Wiedergutmachung entrichten brauchen.