Windows 10 verliert IPV6 Adressen

doa115

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Hallo zusammen,

beschäftige mich seit ein paar Tagen mit IPV6.

Habe eine kleine Testumgebung:
Fritzbox 7590
Windows 10
Windows Server 2019

Alle Systeme sind auf dem neuesten Softwarestand.

Aufbau der Adressen und Vergabe über den Router verstehe ich mittlerweile - hab ich zumindest gedacht.

Nun habe ich am W10-Rechner das Phänomen, dass mir die über den Router zugewiesenen Adressen mit Ausnahme der Verbindungslokalen Adresse nach einer gewissen Zeit plötzlich verschwinden. Also nach dem Rechnerstart scheint alles in Ordnung zu sein, dann nach ein paar Minuten verschwinden die globalen Adressen und auch die Standardgateway Adresse ist weg. Kommunikation über IPV6 ist dann auch nicht mehr möglich. Am Server bleibt dagegen alles stabil.

Hat jemand von euch dafür eine Erklärung.

Jede Hilfe ist willkommen.

Gruß
 
Erste Frage, hast du irgendwelche "speziellen" Einstellungen vorgenommen und sicherheitshalber die Windows-Netzwerkeinstellungen komplett zurückgesetzt?

Globale v6 Adressen haben eine Lebenszeit. Wenn die abläuft, wird die Adresse verworfen. Ein paar Minuten klingt aber reichlich wenig.

Das Default-Gateway sollte per Link-Local Adresse eingetragen sein (fe80:: ) und solange der Link lebt, dürfte die auch nicht ablaufen und damit nicht verschwinden. Klingt erstmal nach einem irgendwie nicht ganz funktionierendem IPv6 Stack auf deinem Windows 10... allerdings bin ich auch weit davon entfernt, ein v6 Experte zu sein ;)
Ergänzung ()

Nachtrag:
Wie arbeitet deine v6 Addressvergabe? Autokonfiguration (SLAAC) oder dhcp?
 
Hallo,

zuerst mal Danke für die Antwort.
Nein, Ich habe keine speziellen Einstellungen gemacht (zumindest bewusst).

Bin sogar hingegangen und habe mal die komplette Netzwerkkarte im Geräte-Manager gelöscht und zum Schluss sogar die Netzwerkkarte gegen eine Andere von einem anderen Hersteller getauscht. Es hat nichts gebracht.

Ein Stück bin ich trotzdem weiter:

Wenn ich meinen IP-Stack nach dem Start anschaue sieht er so aus:

Ethernet-Adapter Ethernet 3:

Verbindungsspezifisches DNS-Suffix: fritz.box
IPv6-Adresse. . . . . . . . . . . : 2003:d3:xxxx:xxxx:xxxx:xxxx:xxxx:xxxx
Temporäre IPv6-Adresse. . . . . . : 2003:d3:xxxx:xxxx:xxxx:xxxx:xxxx:xxxx
Verbindungslokale IPv6-Adresse . : fe80::397b:35cd:a022:eaf4%4
IPv4-Adresse . . . . . . . . . . : 192.168.10.33
Subnetzmaske . . . . . . . . . . : 255.255.255.0
Standardgateway . . . . . . . . . : fe80::2e91:abff:feb5:e13a%4
192.168.10.1

Ich kann zu diesem Zeitpunkt auch die Fritzbox über die IPV6-Gateway-Adresse problemlos erreichen.

Nach ca. 1 Stunde sieht dann der IP-Stack folgendermaßen aus

Ethernet-Adapter Ethernet 3:

Verbindungsspezifisches DNS-Suffix: fritz.box
IPv6-Adresse. . . . . . . . . . . : 2003:d3:xxxx:xxxx:xxxx:xxxx:xxxx:xxxx
Temporäre IPv6-Adresse. . . . . . : 2003:d3:xxxx:xxxx:xxxx:xxxx:xxxx:xxxx
Verbindungslokale IPv6-Adresse . : fe80::397b:35cd:a022:eaf4%4
IPv4-Adresse . . . . . . . . . . : 192.168.10.33
Subnetzmaske . . . . . . . . . . : 255.255.255.0
Standardgateway . . . . . . . . . : 192.168.10.1

Hier ist dann das IPV6-Standardgateway plötzlich verschwunden und ich kann die Fritzbox auch nicht mehr über die ursprüngliche IPV6-Gateway-Adresse erreichen.

Noch eine gewisse Zeit später verschwinden dann beim Aufruf von ipconfig auch die IPv6-Adresse und die Temporäre IPv6-Adresse.

Mit netsh habe ich mich nun ein bisschen ran gekämpft und habe mit:

netsh interface ipv6>show addresses folgende Informationen:
Adresstyp DAD-Status Gültigkeit Bevorzugt Adresse
--------- ----------- ---------- ---------- ------------------------
Öffentlich Verworfen 1h18m9s 0s 2003:d3:xxxx:xxxx:xxxx:xxxx:xxxx:xxxx
Temporär Verworfen 1h18m9s 0s 2003:d3:xxxx:xxxx:xxxx:xxxx:xxxx:xxxx

Sowohl die öffentliche als auch temporäre IPv6-Adressen sind mittlerweile verworfen, dies liegt wohl an der Gültigkeitsdauer von 1h18m9s, dies würde zeitlich auch in etwa passen.

Aber warum ist dies so, wo wird die Gültigkeitsdauer eingestellt und warum gibt es dann keine neue Adresse vom Router per Advertisement?

Wenn ich am Server nachschaue habe ich auch eine relativ kurze Gültigkeitsdauer, aber hier scheint die Erneuerung der Adressen zu klappen, dort stehen die Adressen auf DAD-Status: bevorzugt

Die Adressvergabe läuft über Slaac, nur der DNS-Server wird über DHCPV6 übertragen.

Gruß
 
Hallo zusammen,

so wie es aussieht ist das Problem gelöst.

Auf der Windows 10 Maschine ist das Produkt McAfee Endpoint Security installiert inkl. Firewall. Sobald ich die McAfee Firewall ausschalte funktioniert alles wie gewünscht, muss nun noch die entsprechenden Regeln definieren um dann die Firewall wieder einschalten zu können.

Was mich etwas überrascht, die IPV6-Adressen werden beim Rechnerstart einmalig zugewiesen, werden aber anschließend nicht mehr refreshed. Bedeutet wohl, die McAfee-Firewall ist erst aktiv nachdem die erste Adressvergabe stattgefunden hat.

Gruss
 
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