Windows 7 Dateien gelöscht, System Repair Loop - wie reparieren?

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Ich habe ein Dual-Boot-System mit Windows 7 (Office) und Windows 10 (Gaming). Nun wollte ich den endgültigen Switch vollziehen und Win7 endlich wegschmeißen, war zu voreilig und komme nicht mehr an meine Daten.

Ich habe vermeintlich alles wichtige kopiert, dann habe ich fröhlich die paar größten Dateien gelöscht um Platz zu schaffen - pagefile.sys, hiberfile.sys, den Windows\Installer Ordner und evtl. noch ein paar mehr, an die ich mich leider nicht mehr genau entsinne. Es kann aber eigentlich nicht besonders viel gewesen sein, nur eben großes.

Eine Woche später wollte ich meine wichtigen Dokumente einsehen, die ich per Cloudfogger verschlüsselt hatte - ging aber nicht, weil Cloudfogger seit Jahren tot ist (ging leider an mir vorüber, da es immer funktionierte). Und das Windows 7 bootet nicht mehr, geht automatisch in die Startup Repair.

Ich brauche den Zugriff auf diese Daten, da ist Arbeit von fast zehn Jahren dabei.

Idee 1
wäre, Cloudfogger irgendwie zum Laufen zu kriegen, aber das scheint unmöglich. Eine Neuinstallation von Cloudfogger auf Win10 ist nicht machbar, da es für den Login eine Verbindung zu den (toten) Servern benötigt. Ich kann die Keyfiles kopieren, aber das Programm lässt sich nicht in den eingeloggten / entschlüsselten Zustand versetzen, wie es offensichtlich jahrelang auf Win7 gemacht hat. Vielleicht irgendwie über Registry-Einträge o.ä.? Ich finde leider nichts.

Also ist Idee 2, Windows 7 zu reparieren. Es startet automatisch in die Reparatur. Dort kann ich allerdings kaum etwas ausrichten: Automatische Wiederherstellung funktioniert nicht, Fehler: "Auf dem Datenträger wurden keine Betriebssystemdateien gefunden"
Und sfc /scannow liefert:
Es steht eine Systemreparatur aus, deren Abschluss einen Neustart erfordert.
Starten Sie Windows neu, und führen Sie "sfc" erneut aus.
Was mich dann aber wieder zum exakt gleichen Ergebnis führt.

Ich hätte nun vielleicht noch chkdsk ausprobiert (ist ja aber kein Hardwarefehler) und mit Testdisk versucht, gelöschte Dateien wiederherzustellen. Allerdings habe ich mit Recuva z.B. das pagefile.sys nicht gefunden, und alle Dateien aus Windows\Installer wiederherzustellen dauert wohl Tage, wenn ich jedes einzelne Verzeichnis manuell wieder erstellen muss (Recuva stellt nur einzelne Dateien wieder her, ohne Pfad). Ohne zu wissen, ob das dann den gewünschten Erfolg bringt.

Hat jemand noch eine Idee?
 
windows 10 starten, in deinem home ordner gehen und die Dateien heraus kopieren.
Sollte der weg sein:
Das beste tool zur Datenrettung ist testdisk. Wenn jetzt aber schon was auf die Platte geschrieben hast, wird da massig ueberschrieben worden sein.

Wenn es wichtige Daten sind: Warum hast du kein Backup?
 
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Die Dateien sind verschlüsselt und lassen sich aktuell nur mit dem auf dem Win7 installierten Cloudfogger entschlüsseln.

Die Dateien liegen als Backup in der Dropbox, daher auch die Verschlüsselung. Nützt mir aber nichts, wenn auch das Backup verschlüsselt ist :)
 
Das ist eben eines der Probleme, wenn man jahrelang veraltete (und dann in Form des Cloudfogger sogar noch proprietäre Verschlüsselungs-) Software unbedingt weiter einsetzt, und das obendrein ohne durchdachtes Backup-Konzept.

Die Daten sind auch lokal verschlüsselt? Oder nur in der DropBox? Sie müssten doch eigentlich noch in der Windows-7-Installation ("Eigene Dateien", etc.) unverschlüsselt vorliegen. Oder nicht?
 
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Hi...

chkdsk ist hier Quatsch, und
tnfftw schrieb:
[...] sfc /scannow [...]
ist aber doch nur der Befehl zum Verifizieren von vorhandenen Systemdateien - wohl also (auch) nicht der Richtige.
Wie wär's stattdessen mal mit dem Befehl bootrec?
Mal in die Reparaturkonsole starten und dann mit der Option bootrec /scanos (bitte vor Anwendung erst den ganzen Artikel lesen!) suchen lassen - evtl. muß auch ein neuer BCD-Satz erstellt werden, um W7 wieder booten zu lassen.
Vllt. kann auch dieses Dual-Boot Repair-Tool helfen.​
 
Bevor du hier noch irgendwas machst: Zieh dir ein 1:1 Image der Platte, anstatt noch mehr kaputt zu machen. Dann kannst du rumspielen wie du lustig bist und kannst den vorherigen Status immer wiederherstellen.

Ich kenn das Crypting-Tool nicht, aber wo ist das Problem, wenn du die Daten einfach mit einer anderen WIndows-Installation entschlüsselst?
 
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rg88 schrieb:
Bevor du hier noch irgendwas machst: Zieh dir ein 1:1 Image der Platte, anstatt noch mehr kaputt zu machen.
Genau. Zumal derzeit offenbar überhaupt gar kein Backup-Konzept gegeben ist.

Ich kenn das Crypting-Tool nicht, aber wo ist das Problem, wenn du die Daten einfach mit einer anderen WIndows-Installation entschlüsselst?
Wenn ich die Infos im Web richtig deute, ist bei einer Neuinstallation des Tools erstmal eine Online-Registrierung als Eingangs-Voraussetzung nötig (um den Installations-Prozess weiter durchlaufen zu können), die allerdings offenbar nicht gelingt, weil ja die Server des Dienstes längst abgeschaltet wurden.

Das könnte man allerdings mal in einer virtuellen Maschine mit einem darin frisch aufgesetzten Windows 7 verifizieren, ob man das nicht vielleicht doch irgendwie überspringen kann (als weitere Handlungs-Anregung @tnfftw).
 
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Dr. McCoy schrieb:
Wenn ich die Infos im Web richtig deute, ist bei einer Neuinstallation des Tools erstmal eine Online-Registrierung als Eingangs-Voraussetzung nötig (um den Installations-Prozess weiter durchlaufen zu können), die allerdings offenbar nicht gelingt, weil ja die Server des Dienstes längst abgeschaltet wurden.
:D ernsthaft? :D
Und sowas nutzte irgendjemand? Das ist doch eine Amokfahrt gegen die Wand, mit Ansage oO
und dann ist das Tool auch noch seit 5 Jahren tot.

Dr. McCoy schrieb:
Zumal derzeit offenbar überhaupt gar kein Backup-Konzept gegeben ist.
Gab es ja. Nur war das das denkbar dümmste und unsinnigste was man eigentlich machen kann, wie ich den Kontext so verstehe. Daten Lokal und In der Cloud durch eine Closed-Software verschlüsseln, das kann halt nur scheitern. Unabhängig davon, wie bescheuert die Aktion war, einfach wahllos irgendwelche Systemdateien zu löschen, ohne überhaupt ein Backup zu haben. Das in der Cloud wäre so oder so dann ja der einzige Datenbestand gewesen, was sehr "mutig" ist
 
Alles philosophieren über fehlgeschlagene oder auch ganz falsche Backup-Konzepte, und sei's im Bezug auch durchaus noch so angebracht, hilft überhaupt gar nicht das Anliegen des TE zu lösen.

Ich vermute auch mal eher, dass das weniger mit einem Login bei Cloudfogger (außer in einem neuen Installationsprozess) zu tun hat, sondern das noch ein Entschlüsselungskey des nicht mehr neu aktivierbaren Tools (daher vllt. wohl auch die Anregung mit einer VM obsolet!?) noch lokal in W7 gespeichert/verfügbar wäre, weshalb eben der Zugriff zu W7 nötig wäre.​
 
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User007 schrieb:
Alles philosophieren über fehlgeschlagene oder auch ganz falsche Backup-Konzepte, und sei's im Bezug auch durchaus noch so angebracht, hilft überhaupt gar nicht das Anliegen des TE zu lösen.
Doch, hilft es. Weil sich daraus (Ausgangsposition) das weitere sinnvolle Handeln ableitet. Sprich: Es liegen maximal proprietär "versuchte Backups" vor, ein Teil der Grundlage wurde bereits partiell gelöscht (funktionierendes Betriebssystem), ergo ist es daraus folgend jetzt als Erstmaßnahme indiziert, ein Image zu erstellen und auf einem externen Datenträger zu speichern, damit nicht noch mehr gelöscht, weitere Fehler begangen und somit die Chancen auf eine Datenrettung verringert werden. Und das hilft enorm.
 
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Dr. McCoy schrieb:
Seh' ich anders! 🤷‍♂️
Ausgangssituation und Anliegen ist, dass der TE aktuell keinen Zugriff auf die verschlüsselten Daten in der W7-Installation hat und den gern (vermutlich möglichst unaufwendig) wieder erlangen möchte - und ich hab' ja auch nicht geschrieben, dass ein Backup-Konzept das verhinder/n/t würde/hätte.
Genauso hätte aber ein Arbeitsimage auch nichts mit dem zuvor bemängelt nicht vorhandenen Backup-Konzept zu tun und macht m. E. nur Sinn, wenn sich auf der W10-Installation noch sicherungswürdige Daten befinden und der TE davon (auch) kein Backup hätte - dazu gibt's aber keine Angabe.
Vllt. sind da entweder keine backupwürdigen Daten (weil Gaming) oder sie wurden schon entsprechend gesichert. Und die Daten in der W7-Inst sind halt verschlüsselt - und wären im Falle von Nicht-Entschlüsselung eh verloren.
Dass das vom TE angedachte Sicherungskonzept eben doch nicht praktikabel war, hat er ja bestimmt nun schon selbst gemerkt.
Also ist das Philosophieren darüber unnötig - da wären wohl eher Hinweise, wie's richtig gemacht gehört (3-2-1-Regel), angebrachter und sinnvoller. 😉​
 
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Vielen Dank für die Antworten!

Cloudfogger war damals durch die nahtlose Integration in den Explorer sehr attraktiv. Dass das nicht mehr funktioniert, wenn der Firmenserver offline ist, daran habe ich nicht gedacht (auch weil es ja die ganze Zeit "offline" funktionierte). Im Nachhinein ist man immer schlauer. Nach der Odyssee werde ich mir eine bessere Backup-Lösung anschauen.

Dr. McCoy schrieb:
Wenn ich die Infos im Web richtig deute, ist bei einer Neuinstallation des Tools erstmal eine Online-Registrierung als Eingangs-Voraussetzung nötig (um den Installations-Prozess weiter durchlaufen zu können), die allerdings offenbar nicht gelingt, weil ja die Server des Dienstes längst abgeschaltet wurden.
Exakt. Das ist leider sehr dämlich gemacht.
Ich habe wie erwähnt bereits probiert, das einfach auf Win10 zu installieren und die Key-Dateien zu kopieren. Allerdings scheint das nicht auszureichen, Cloudfogger vorzugaukeln, bereits installiert zu sein. Da scheinen Einstellungsdateien und/oder Registry-Einträge zu fehlen. Evtl. kann ich noch das Installationsverzeichnis kopieren, vielleicht liegen dort die entsprechenden Settings.

Ich werde jetzt als nächstes (leider erst heute Abend):

1. Cloudfogger komplett kopieren. Habe allerdings wenig Hoffnung, denn wenn das gehen würde, wäre die Software auch gegen Angreifer ziemlich nutzlos.
2. Platte kopieren / Image erstellen. Kurz gegoogelt, Macrium Reflect scheint dafür gut geeignet.
3. Das lesen / ausprobieren:
User007 schrieb:
Mal in die Reparaturkonsole starten und dann mit der Option bootrec /scanos (bitte vor Anwendung erst den ganzen Artikel lesen!) suchen lassen - evtl. muß auch ein neuer BCD-Satz erstellt werden, um W7 wieder booten zu lassen.
Vllt. kann auch dieses Dual-Boot Repair-Tool helfen.​
 
Glück im Unglück: Auf der Suche nach einer freien Festplatte für das Backup habe ich eine gefunden, auf der ich die Win7 Partition kopiert habe, bevor ich Win10 installiert habe. Nach einigen Startschwierigkeiten konnte ich die Platte anbinden, davon booten, und mit der noch funktionierenden Cloudfogger-Installation meine Dateien entschlüsseln und erst mal woanders wegsichern. Das war mir eine Lehre.

Nun folgt die nächste Herausforderung: Nachdem ich die alte Platte wieder durch meine Dual Boot Platte ersetzt habe, lässt sich keines der beiden Windows mehr starten. Gleich nach dem Bios, ohne die Möglichkeit für z.B. F8 für abgesicherten Modus, kommt die Meldung:
Status: 0xc000000e
Info: Fehler bei Startauswahl. Zugriff auf ein erforderliches Gerät nicht möglich.
Hat das zufällig jemand schon mal gesehen?
Ich werde mich morgen mal belesen, jetzt brauch ich Schlaf.
 
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Schön, wenn die Daten gesichert werden konnten - dann war meine Vermutung aus #9 wohl schon nah dran.
tnfftw schrieb:
Status: 0xc000000e
Info: Fehler bei Startauswahl. Zugriff auf ein erforderliches Gerät nicht möglich.
tnfftw schrieb:
Hat das zufällig jemand schon mal gesehen?
Sowas passiert durchaus, wenn das Bootmedium (Datenträger mit dem Bootmanager für Windows) gewechselt wird und dadurch die Zuordnungen für die Startdateien im BCD nicht mehr stimmen. (Weitere Hintergrundinfos gibt's hier im Artikel von WinTotal zum Fehler 0xc000000e sowie ebenso auch Anleitungen mit entsprechenden Lösungen.)
Ansonste zitiere ich mich der Einfachheit halber mal selbst:​
User007 schrieb:
Wie wär's stattdessen mal mit dem Befehl bootrec?
Also, auch zu vorgenanntem Fehler (nochmal) die Empfehlung mittels bootrec-Befehl(en) die Startdateien für den Bootloader (BCD) reparieren zu lassen > (verkürzte) Anleitung.

Btw.:
Nachdem dann doch wohl jetzt die W7-Installation scheinbar nicht mehr gebraucht wird (oder?), sollte auch vllt. mal über eine saubere Neu-Installation von W10 als alleiniges OS mit entsprechender Migration/Aktualisierung aller benötigten Software (Office, Verschlüsselung, etc.) überlegt werden.​
 
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ich würde nach dem ganzen durcheinander und rumgepfusche auch dringend eine sauber Neuinstallation anraten. Und künftig nie mehr Daten mit proprietärer Verschlüsselung absichern und auch nie alle Backups gleich verschlüsseln. Aber das hast sicher eh selber verstanden ;)
 
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Darauf wird es ohnehin hinauslaufen, weil ich gerade dabei bin, mir neue Hardware zuzulegen (mein Rechner ist jetzt ungefähr so alt wie die Daten, also knappe 10 Jahre). Auch ein Synology NAS ist im Aufbau, unter anderem weil ich eben mal die ganze Sache mit den automatisierten Backups anfangen wollte :daumen:
 
So, Befehle ausgeführt. bootrec /fixboot liefert allerdings "Zugriff verweigert", und das Ergebnis ist sehr merkwürdig:
Es wird bei der OS-Auswahl ein schwarzer DOS-Screen angezeigt (war früher blau/modern), und es ist nur Windows 10 und ein nicht gelabeltes OS auswählbar. Win10 bootet allerdings nicht, sondern startet sofort in "Windows is loading files..." und öffnet danach die Reparaturkonsole. Dort kann ich "Fortsetzen mit Windows 7", "Anderes Betriebssystem" oder "Problembehandlung" auswählen.
Fortsetzen mit Windows 7: Hier zeigt er wieder die Fehlermeldung 0xc000000e, diesmal aber in Englisch
Anderes Betriebssystem: Hier gibt es Windows 10 & Windows 7 mit den bekannten Ergebnissen, und das nicht gelabeltes OS. Starte ich dieses, erhalte ich den Fehler
File: \Windows\system32\winload.exe
Status: 0xc0000428
Info: Windows cannot verify the digital signature for this file.

Ich schaue erst mal, wie ich das "Zugriff verweigert" vom fixboot weg kriege.


// Mit Boot vom Win10 USB Stick und dort ausgewählter Startreparatur für Win10 konnte ich nun Windows 10 wieder normal starten. Schön! So wie es aussieht, war es das. Herzlichen Dank für die Unterstützung, insbesondere an @User007! Für Backups werde ich mich belesen oder ggf. einen eigenen Thread aufmachen, wäre auch um Hinweise zu best practices dankbar.
 
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