Windows-Rechner stürzt durchgehend ab

[lrs_1899]

Hallo zusammen,

ich habe meinem Vater im April 2020 einen PC gebaut mit den folgenden Specs:

• Prozessor (CPU): AMD Ryzen 5 1600 6x 3.2 GHz AM4
• Arbeitsspeicher (RAM): 16GB (2x 8192MB) G.Skill Aegis DDR4-3000 DIMM CL16-18-18-38 Dual Kit
• Mainboard: MSI B450M Pro-VDH Max AMD B450 So.AM4 Dual Channel DDR4 mATX
• Gehäuse: Sharkoon V1000 Micro-ATX
• Grafikkarte: 6GB Gainward GeForce GTX 1660Super Ghost OC 6GB
• SSD: 256GB SSD

Nun ist es so, dass der Rechner im Sommer diesen Jahres angefangen hat Bluescreens zu produzieren und beim Neustart extrem träge zu laufen. Normales arbeiten war teilweise nicht mehr möglich, weil der Rechner kaum reagiert und bereits während des Hochfahrens oder kurz danach einen Bluescreen gebracht hat.

Ich kenne mich zwar einigermaßen mit PCs aus, bin aber kein kompletter OS- oder BIOS-Experte. Konnte das also nicht näher analysieren. Ich habe dann einfach Windows neu installiert. Während der Installation traten aber dieselben Probleme auf. Installation konnte nicht beendet werden, erneut versuchen, usw. Irgendwann hat es dann funktioniert, Windows hat aber weiterhin Bluescreens produziert.

Ich habe dann vermutet, es könnte an der SSD liegen. Dass die irgendwie einen Schaden hat. Habe also eine andere eingebaut und mit der hat es dann tatsächlich funktioniert. Aber nicht lange. Jetzt geht es wieder nicht und der PC schmiert ihm ständig ab.

Woran kann das liegen? Am Mainboard? Das BIOS selbst scheint soweit problemlos zu funktionieren. An der Grafikkarte oder gar am Prozessor? Wie kann ich das sicher feststellen, ohne sämtliche Bauteile probeweise aufzutauschen, da habe ich leider nicht die Mittel zu.

Vielen Dank euch im Voraus und schöne Feiertage.

 

[Reepo]

Windows Ereignisprotokoll checken, was da als Ursache angegeben wird.
Den Rechner mit Minimalconfig starten (CPU, 1xRAM, Mainboard, Netzteil, SystemSSD). Rams tauschen, um einen defekten Ram auszuschließen. Danach die restlichen Teile hinzusetzten, bis BS wieder angezeigt werden.

Evtl. ist es auch sowas banales wie zu niedrige Spannung auf den Ram Riegeln.

 

[amorosa]

Hey, Du hast das Netzteil vergessen mit an zu geben.
Als Du die SSD getauscht hast, hast Du auch das Verbindungskabel getauscht ? Also das SATA-Kabel ausgetauscht ?

Wäre nicht das erste SATA-Kabel was für solche Probleme sorgt.

Ich würde direkt mal das versuchen, weil Du ja selber sagtest, das es nach SSD-Tausch dann erstmal eine Weile gut lief. Schätze, das wird evtl. am Kabel-Gefummel gelegen haben, das es mal wieder ne Weile gut ging.

Das ist reine Spekulation, kann ja auch sein, das du das SATA-Kabel bereits ausgetauscht hast mit der neuen SSD zusammen. Wenn nicht, dann wäre das auf jeden Fall das erste was ich machen würde.

Dann die Frage, ob der RAM im XMP läuft oder Standard. Irgendwas übertaktet evtl. ?

Evtl. Ereignissprotokoll checken/Zuverlässigkeitsverlauf. Bluescreeninfos hier genauer angeben. Also man hat ja meißt Infos zu den Bluescreens, die dabei stehen.

LG

 

[Maxemilian]

Hast du die Temparaturen gecheckt? Wenn es im Sommer angefangen hat, wäre das evtl. naheliegend. Vielleicht dreht der CPU Lüfter nicht oder so etwas...

 

[cutterslade1234]

Hallo, wie schnell läuft dein Ram? Der Ryzen 1600 ist nur für 2667 Mhz freigegeben, vielleicht in die Richtung mal schauen, Spannungen, Temperaturen?
Was für ein Netzteil wurde verbaut ( Name, Leistung) aber es könnte wie erwähnt auch ein defekter Datenträger oder ein kaputtes Kabel sein, wie schon geschrieben wurde.

 

[lrs_1899]

Danke euch vieren. Ich werde es mir über Weihnachten alles mal ansehen.

Das mit dem Kabel ist eine interessante Idee, da habe ich noch gar nicht drüber nachgedacht. Wäre jedenfalls die günstigste Option. x) Das Netzteil weiß ich aus dem Stehgreif leider nicht, da muss ich nachschauen und bin erst am Wochenende wieder vor Ort.

Zu heiß werden sollte er nicht, zumindest nicht innerhalb von 2 Minuten oder? Ist ein Ben Nevis installiert und vom Airflow müsste es auch passen. Hats ja zumindest über zwei Jahre lang. Höchstens wenn der Temperatursensor auf dem Mainboard kaputt ist vielleicht? Ich schau aber auf jeden Fall nochmal nach, danke!

Der RAM läuft auf Standardttakt. Habe ihn einfach eingebaut und nichts konfiguriert. Ich nahm an, der würde automatisch im Takt laufen, mit dem der Prozessor arbeiten kann?
Inwieweit kann das Netzteil hierfür ursächlich sein? Leistung müsste ausreichen, das hatte ich berechnet gehabt. Wenn mich nicht alles täuscht, ist es eins von bequiet!

 

[amorosa]

Naja, wegen Netzteil fragen wir meißtens aus dem Grund nach, das manchmal doch nen Chinaböller verbaut wird oder eben einfach ein falsches Netzteil von der Leistung her.

Aber genau, schau mal nach, was für ein BeQuiet es genau ist und nehme mal ein Sata-Kabel mit, wenn Du hinfährst und tausch das mal zu aller erst.

LG

 

[lazsniper]

jeder übersieht das netzteil ... das liefert nicht einfach nur die notwendigen spannungen, das wird viel zu stiefmütterlich behandelt. ein chinaböller kann dir alles versauen - von a-z.

mein rat an alle, die systeme selbst bauen: NIEMALS beim netzteil sparen, im gegenteil, hier eher drauflegen.

 

[lrs_1899]

Sicher. Ich baue auch ausschließlich "Markennetzteile" ein. Aber inwiefern mir ein Netzteil einen Bluescreen produzieren kann, erschließt sich mir eher wenig. Dass der PC ausgeht oder das Ding abfackelt, okay. Aber Bluescreens produzieren?

 

[Felix#]

Bei der Beschreibung würde ich mal heiß auf RAM tippen. Jedenfalls früher war es immer ein relativ klares Zeichen, wenn es bei Windowsinstallationen dann auch noch scheiterte. Weil dort wurden oder werden entsprechend große Datenmengen über den RAM befördert und wenn dort fehlerhafte Daten auftreten, fällt das ziemlich schnell auf.
Ob das nun am RAM, den Boardsettings oder am Speichercontroller der CPU liegt, keine Ahnung.
Mehr Aufschlus bringen jedenfalls ziemlich sicher die Bluescreen-Daten, denn da dürfte ja recht genau gelistet werden, was das Problem ist.
Grundsätzlich sind aber natürlich einige Fehlerquellen offen, kann an Vielem liegen.

 

[lazsniper]

Sicher. Ich baue auch ausschließlich "Markennetzteile" ein. Aber inwiefern mir ein Netzteil einen Bluescreen produzieren kann, erschließt sich mir eher wenig. Dass der PC ausgeht oder das Ding abfackelt, okay. Aber Bluescreens produzieren?

natürlich kann es das. werden einzelne bauteile nicht mit stabiler und passender spannung versorgt kann ALLES passieren.

die bluescreen sollten doch einen fehlercode haben? zuverlässigkeitsverlauf mal checken außerdem.

 

[amorosa]

@lrs_1899

Nicht nur sowas. Aber es kann auch Spannungseinbrüche geben und dann kann es zu Bluescreens kommen. Wenn das NT nicht stabil genug liefert z.B. oder weiß der Geier, irgendwo nen Kabel nicht ganz drin.

Kann in der Tat Bluescreens hervorrufen. Eher seltener, aber kann halt.

 

[joel]

Die 2 hilfreichen kostenlosen Tools!
HardWareInfo und GPU -Z
Diese Tools liefern dir wichtige Infos wie Temperaturen von GPU,CPU, und den Lauwerken,
wie dein RAM angeschlossen ist und mit welchem Tackt er läuft. UVM.

 

[wuselsurfer]

• SSD: 256GB SSD

Wie heißt die genau und welche Werte hat sie:
http://www.hdtune.com/download.html (Screen "Benchmark"; durchlaufen lassen!) ?

 

[lrs_1899]

Bei der Beschreibung würde ich mal heiß auf RAM tippen. Jedenfalls früher war es immer ein relativ klares Zeichen, wenn es bei Windowsinstallationen dann auch noch scheiterte. Weil dort wurden oder werden entsprechend große Datenmengen über den RAM befördert und wenn dort fehlerhafte Daten auftreten, fällt das ziemlich schnell auf.

danke, ich werde es testen mit einem anderen Ramriegel.

@wuselsurfer
Es war ursprünglich eine 256GB WD Blue.
Auch gestestet habe ich es mit einer 512er von SanDisk.

 

[lrs_1899]

So, ich wollte nochmal kurz Rückmeldung geben.

Ich habe mir auf seinem Rechner das Windows-Ereignisprotokoll gesichert und es mir einmal angesehen. Es gab erstaunlich viele kritische Fehler vor unerwarteten Abstürzen, die von einem WLAN-Stick ausgingen. Habe danach erst gemerkt, dass er tatsächlich zwei verschiedene WLAN-Sticks eingesteckt hatte, einen vorne, einen hinten. Habe den fehlerhaften Stick entfernt... seitdem läufts wieder.

Es kann alles so einfach sein.
Trotzdem danke für eure Ideen, ich habe mir vorsorglich mal ein kleines Analysekit besorgt bestehend aus Ramriegeln, Festplatten und SATA-Kabeln. Für künftiges Troubleshooting...