Windows Registry aufräumen?

Falc410

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Ich habe meinen Rechner das letzte Mal wohl 2012 oder so neu installiert. Ich kann mich gar nicht mehr genau erinnern, aber vermutlich war der Werdegang Winwos 7->8->8.1->10
Nun habe ich noch jede Menge alte Software und Teilweise sogar Treiber (AMD Dual-Core Optimizer und Creative Soundblaster irgendwas) die gar nicht benutzt werden bzw. funktionieren. Über Apps kann ich die nicht deinstallieren da keine hier gleich eine Fehlermeldung kommt bzw. es keine Uninstall.exe gibt.

Auch sonst gibt es in der Apps Liste (früher Programme & Software) jede Menge Einträge die nicht mehr existieren und sich nicht entfernen lassen. Ebenfalls sind jede Menge Tools im Autostart die ich zwar deaktivieren kann (Task Manager - Startup) aber nicht entfernen kann. Im Hintergrund laufen so tolle Dinge wie Adobe Genuine Software Check (obwohl nur den Adobe Reader installiert habe). Mein Programme Ordner und mein Appdata Folder haben auch jede Menge Dateien drin die laut Registry gar nicht installiert sind.

Händisch ist das schon extrem nervig aufzuräumen aber ich schrecke vor allen Tools zurück die versprechen meinen PC automatisch aufzuräumen. Von Microsoft scheint es da nichts mehr zu geben - oder doch? Gibt es doch etwas was ich relativ gefahrlos einsetzen kann? CCCleaner oder so etwas?

Ja, eine Neu-installation wäre am besten wahrscheinlich aber das möchte ich eigentlich vermeiden. Der Aufwand ist noch größer.
 
Ich nutz den CCleaner seit Jahren dafür. Ging noch nie was schief. Heißt natürlich nicht, dass bei dir danach noch alles reibungslos läuft.. :D
 
PC auffrischen. Funktioniert unter Windows 10. Neuinstallation würde ich immer vorziehen. Einmal die Arbeit gemacht, Backup des neuen Windows gemacht und Ruhe.
 
Falc410 schrieb:
Händisch ist das schon extrem nervig aufzuräumen aber ich schrecke vor allen Tools zurück die versprechen meinen PC automatisch aufzuräumen. Von Microsoft scheint es da nichts mehr zu geben - oder doch? Gibt es doch etwas was ich relativ gefahrlos einsetzen kann? CCCleaner oder so etwas?

Ja, eine Neu-installation wäre am besten wahrscheinlich aber das möchte ich eigentlich vermeiden. Der Aufwand ist noch größer.

Registry Cleaner machen den PC absolut 0 schneller und das hat die c't bereits vor 10+ Jahren festgestellt. Diese ganzen Reg Cleaner sind Schlagenöl und machen mehr kaputt als sie nützen.
 
Man braucht (im Prinzip) keinen Registry-Cleaner.

Es ist gelinde gesagt wurscht ob die Registry 100, 1.000, 10.000 oder 10.000.000 Einträge hat.

Denn die Registry ist seit zig Jahren eine Datenbank und aus der Datenbank wird nur das ausgelesen was auch wirklich benutzt/ gebraucht bzw. abgerufen wird. Alles andere bleibt links liegen bzw. wird ignoriert.

Heise bzw. c't hat das mal sehr ausgiebig und ausführlich getestet und die Registry aufgebläht. Der Unterschied lag im Bereich der Messtoleranz

Wenn die Empfehlung lautet, dass das Reduzieren der Größe der Registry mehr Tempo bringt, dann müsste umgekehrt eine maßlos aufgeblasene Registry als Bremse wirken.

Um das nachzumessen, haben wir kurzerhand an diversen
Stellen Unmengen an zusätzlichen Schlüsseln und Einträgen
eingefügt, so dass die Registry schließlich rund 256 MByte
groß war, also genauso groß wie der Arbeitsspeicher des langsa-
meren Testrechners. Das Ergebnis fiel eindeutig aus: Es gab keine messbaren Unterschiede, Windows war das schlicht egal.


[...]

Der Hauptgrund dafür, dass das Aufräumen der Registry unter Windows XP kein zusätzliches Tempo bringt, liegt an der Art, wie XP die Registry in den Arbeitsspeicher lädt. Während Windows 2000 sie noch komplett geladen hat, blendet XP nur
noch die Teile der Registry, auf die es gerade zugreifen muss, in 16 KByte kleinen Blöcken in den Speicher ein.

Zudem verwendet es von diesen nur eine begrenzte Anzahl (256 pro Hive) – ist die überschritten, wirft XP die jeweils ältesten wieder raus. Selbst bei einer extremen Anzahl von Registry-Zugriffen gibt es also eine Obergrenze, bis zu der die Registry Arbeitsspeicher belegt und ihn damit für andere Programme blockieren kann.

Quelle: c't 15/05 S. 102 ff.
Wie man sieht, der Artikel ist mittlerweile fast 13 Jahre alt und dennoch versuchen es "gewisse Programmierer" mit Pseudo-Registry-Tuning, etc. pp. Jahr für Jahr den Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen ... scheint ja auch wohl gut zu funktionieren, denn sonst würden es ja auch nicht immer wieder solche 'Optimierungs-Tools' geben, die dies und jenes angeblich noch einmal besser kann als die vorherige...
 
Ok dann lass ich das lieber und lösche händisch die veralteten und nicht existierenden Programme aus der Liste raus. Einfach nervig, dass es so viele Software Entwickler nicht schaffen eine De-installationsroutine zu schreiben die auch wirklich alles entfernt.
 
Sind das nur optische Gründe?
Oder beeinträchtigt das das Arbeiten wirklich?
Aus optischen Gründen würde ich das Aufräumen lassen. Denn da läufst du Gefahr, dass du hinterher wirklich neu installieren musst.
Wenn es wirklich beeinträchtigt, vielleicht Fehlermeldungen kommen, weil Sache gestartet werden sollen, die es nicht gibt, dann installier neu.
Der Aufwand händisch zu bereinigen dürfte jedenfalls größer sein, als eine Neuinstallation. Weil löscht du den einen Eintrag, kommt eventuell eine neue Fehlermeldung, weil ein anderer Eintrag den gelöschten jetzt vermisst. Teufelskreis, würde es sein lassen.
 
wenns dir nur um den Autostart geht, schau dir mal Autoruns an, kommt von MS, da sieht du welche Programme zu welchem Zeitpunkt starten und auch ob es ungültige Einträge gibt https://docs.microsoft.com/de-de/sysinternals/downloads/autoruns

Bzgl. Appdata und ProgramData: da hinterlassen die benutzen, aber vielleicht schon deinstallierten Programme oft ihre Einstellungen und/oder temporären Dateien, für den Fall dass sie wieder installiert werden :) hier müsstest du händisch aufräumen, das mach ich auch ab und zu.
 
Die Deinstallationsroutinen lassen oftmals was zurück. Aber davon stört nichts, das sind manchmal Ordner, Registryschlüssel, die nicht stören.
Wirkliche Probleme, gibt es da eher selten.
 
Mich ärgert eher, dass extreme viele Prozesse im Hintergrund laufen, die gar nicht laufen sollten und die ich nicht de-installieren kann. Klar ich kann den Autostart disablen und dann händisch die Dateien aus dem Programme Ordner löschen aber dann sind die Einträge in der Autostart Liste und der Liste der installierten Software noch vorhanden.

Diese Prozesse ziehen nur unnötig Rechenleistung und Arbeitsspeicher. Da möchte ich am dringensten aufräumen.

Danke für den Link zu den Autoruns - den Sysinternal Tools vertraue ich noch am meisten.
 
mit Autoruns siehst du eigentlich alles was dein PC beim hochfahren startet: Autostart via Registry, via Explorer, via Dienste, Treiber, Scheduled Tasks, etc... dort kannst du auch mal einfach deaktivieren anstatt löschen, und schauen ob es sich negativ auswirkt :) du kannst sogar Einträge im Kontextmenu des Explorers ganz einfach deaktivieren.
 
Diese Prozesse ziehen nur unnötig Rechenleistung und Arbeitsspeicher. Da möchte ich am dringensten aufräumen.
stimmt doch alles gar nicht, windows 10 ist nicht mehr XP
muss man für jeden XP User wieder die Artikel und Erklärungen im Web suchen.
https://www.drwindows.de/windows-an...-aktive-prozesse-windows-10-redstone-2-a.html
Diese könnte durchaus für Missverständnisse sorgen, denn häufig achten Windows-Nutzer einfach nur auf die Anzahl der Prozesse, und es gilt: Je weniger, desto besser. Das ist grundsätzlich auch richtig, in Windows 10 Redstone 2 hat die gestiegene Zahl der aktiven Prozesse aber einen guten Grund: Sie dient der Transparenz und der Zuverlässigkeit, außerdem werden dadurch nicht wirklich mehr Ressourcen verbraucht als bisher.
aber fummelt und deaktiviert Ihr mal schön weiter Eurer Windows 10 kaputt.
 
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Jeder Prozess der nicht schläft, verbraucht aktiv Rechenzeit, gerade jetzt nach Spectre und Meltdown Patches ist ein Prozesswechsel nochmal teurer geworden für die CPU. Bei mir muss wirklich kein Adobe Genuine Software Checker im Hintergrund laufen wenn ich keine Adobe Software installiert habe - gibt hier noch zig andere Sachen die im Hintergrund werkeln die ich nicht benutze.

Also zumindest bei Linux schaltet man alles ab was man nicht benötigt (zumindest in meinem Server Umfeld in dem mich bewege, da geht es um High-Performance Full Packet Capture & Analysis). Da wird penible darauf geachtet welcher Thread welchen Core benutzen darf. Und du willst mir weiss machen, dass bei Windows 10 hunderte von Threads laufen können und die auf magische Art und Weise keine CPU Zeit benötigen?

Dein Artikel den du verlinkt hast, spricht von Windows internen Services und Diensten. Das hat doch nichts mit der Anzahl der Prozesse von 3rd Party Software zu tun die im Hintergrund läuft.
 
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Wenn Dein System so zugemüllt ist, dass in allen Bereichen des Systems die Reste eigentlich schon längst entfernter Tools und Programme zu finden sind, macht doch eine komplett saubere Neuinstallation am meisten Sinn. Oder möchtest Du jetzt jedes Eckchen durchforsten und beräumen und findest trotzdem immer wieder neue Restchen längst vergangener Zeiten?

Den aktuellen Windows 10 Installationsdatenträger erstellen, sämtliche zu installierenden Treiber, Programme und Produkt Keys bereitlegen und dann einmal komplett neu installieren. Das geht garantiert wesentlich schneller, als das gesamte System und die Registry zu durchsuchen, um manuell irgendwelche Reste zu entfernen und dabei dann auch noch ein sehr hohes Restrisiko durch danach auftretende Fehler in Kauf zu nehmen.

Da ohnehin in ein zwei Wochen das Funktionsupdate auf die 1803 ins Haus steht, wäre der Zeitpunkt demnächst günstig, weil Du dann gleich die aktuellste Version einspielen kannst. Wenn man das im Voraus plant und sich alles benötigte an Installationsdateien und Treibern zusammensammelt - hat man das in ähnlichen Zeitdimensionen erledigt, wie sie auch für das Update veranschlagt werden müssen. Danach hast Du dann ein Tipp-Topp sauberes und hochaktuelles System ohne den Restmüll der letzten 6 Jahre.
 
Aber es dauert Ewig alles wieder einzurichten und vor allem die wichtigen Daten zu sichern. Bei OSX und Linux geht es relativ einfach in dem einfach meinen Home Folder mitnehme, das selbe hat Microsoft ja auch versucht aber zum einen reicht der User Folder leider nicht und zum andern wird AppData ja auch für allen möglichen Müll benutzt. D.h. ich muss ein Backup machen und danach dann doch wieder händisch jeden einzelnen Ordner von AppData überprüfen ob ich den wieder zurückspielen muss oder nicht.

Dauert trotzdem mehrere Tage bis alles wieder läuft. Ich werde den Schritt wahrscheinlich erst gehen, wenn ich einen neuen PC kaufe und dort auch neue Festplatten einbaue. Aktuell scheue ich den Aufwand und will einfach nur mal ein bisschen aufräumen.
 
@Falc410
Du hast noch mindestens zwei Wochen Zeit, um alles zu erledigen, was im Vorfeld erledigt werden kann - einschliesslich der Sicherung Deiner eigenen Daten. Selbst die wichtigsten Einstellungen kannst Du in dieser Zeit vorbereiten, um sie hinterher wieder einzuspielen oder mit einem Mausklick wiederherzustellen. Ein Grossteil der eigenen Einstellungen im Benutzerprofil bekommt man bei Windows 10 sogar über die Gerätesicherung direkt wieder hergestellt, wenn man ein MS-Konto nutzt.

Aber gut, räum halt ein bischen auf und überseh dabei alles mögliche oder zersemmle Dir die Einstellungen und die Registrydaten, statt mal einen sauberen Schnitt zu machen und das System komplett neu aufzusetzen. Planloses rumwurschteln mit ungewissem Ausgang ist halt immer einfacher, als eine klar strukturierte Vorgehensweise mit einem nachhaltigen Ergebnis.
 
Das ist bei Apple auch nicht besser gelöst.

Mein Tipp damit du nicht deinstalliertes händisch löschen musst: nur das installieren, was du wirklich brauchst
 
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