Windows zurücksetzen vs. Windows neu installieren

Sylverblack

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Hallo,

habe eine Diskussion mit einem Freund. Ich habe Windows vor kurzem zurückgesetzt über die intrinsische Einstellung (Einstellungen -> PC zurücksetzen usw.), um einen Leistungsboost herauszuholen (das System lief bereits seit 3 Jahren und wurde immer langsamer). Jetzt sagt er, das würde nichts bringen und ich hätte – ganz klassisch – die Festplatte formatieren und Windows dann über einen USB-Stick neu installieren sollen.
Fragen an euch Experten also:

1. Ist die Zurücksetzen-Option von Windows tatsächlich so viel schlechter als das vollständige Formatieren, wenn es um die Wiederherstellung der Performance geht?
2. Macht es dabei einen Unterschied, ob man die zusätzliche Option persönliche Dateien behalten auswählt oder nicht?
3. Was genau macht die Zurücksetzen-Option anders als das Formatieren und Neuinstallieren über USB-Stick?

Ich danke euch im Voraus für eure Antworten!
 
Sylverblack schrieb:
1. Ist die Zurücksetzen-Option von Windows tatsächlich so viel schlechter als das vollständige Formatieren, wenn es um die Wiederherstellung der Performance geht?

Ja.

Fertig :)
 
NJay schrieb:
Nachweise?

Nach meiner Erfahrung macht das keinen Unterschied. Das Zurücksetzen setzt alles zurück außer das Nutzerverzeichnis. Programminstallationen und die Registry sind damit ebenfalls platt.
 
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Selbst bei "Alles löschen" sind zumindest noch die Treiber und ich glaube sogar Updates da. Also ist es nicht gleichzusetzen mit einer Neuinstallation. Wobei ich "alles löschen" für nicht schlechter halte was die Performance angeht wie Formatieren und Neuinstallation, da sämtliche Programme entfernt sind und auch nichts mehr im Autostart hängt was dort nicht hingehört (außer Hilfsprogramme von Treibern).

Ich würde es wohl erst einmal damit versuchen bevor ich komplett formatiere.
 
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1. Laut Microsoft handelt es sich tatsächlich auch beim zurücksetzen um eine Neuinstallation. Ich habe aber nichts finden können ob dabei eine frische Installation aus dem Internet geladen wird oder ob die auf den vorhandene Dateien basiert. Von daher: Wenn du "nur" auffrischen willst, ist das Wiederherstellen vollkommen ausreichend. Wenn du Grundlegende Probleme mit Windows hast, würde ich aber mit einem frischen Medium neu installieren

2. Dateien machen ein System nicht langsam

3. Du hast die Option bestimmte Einstellungen (Dateien, Apps) von der alten Installation in die Neue übernehmen
Wie schon bei 1. gesagt, bin ich mir nicht sicher ob ein Auffrischen tatsächlich auf neuen Dateien basiert.
 
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mreyeballz schrieb:
Selbst bei "Alles löschen" sind zumindest noch die Treiber und ich glaube sogar Updates da.
Ich bin nicht 100% in dem Prozess drin, aber meines Wissens werden die einfach neu installiert nachdem alles entfernt wurde. So genau hab ich mich aber auch nicht reingelesen.
 
Ich kann folgendes mit mehrfacher Erfahrung bestätigen:

1. Wenn man ein System frisch vom USB-Stick installiert fehlen immer irgendwelche Treiber. Installiert man diese dann über Windows-Update nach, sind diese selbst nach "Alles löschen" noch da.
2. Zurücksetzen geht auch ohne Internet.

Ergo ist es NICHT das gleiche wie wirklich frisch installieren und es kommt auch nicht aus dem Internet. Ich finde diese Methode sehr gut und immer erst einen Versuch wert vor der ECHTEN Neuinstallation.

Grüße
 
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Nilson schrieb:
1. Laut Microsoft handelt es sich tatsächlich auch beim zurücksetzen um eine Neuinstallation. Ich habe aber nichts finden können ob dabei eine frische Installation aus dem Internet geladen wird oder ob die auf den vorhandene Dateien basiert.
Was der Name sagt: Es ist ein Inplace Upgrade. Heißt es passiert das Selbe, wie beim normalen Upgrade nur mit der gleichen Version: "Alles" landet in Windows.old (%appdata% bspw.), das System wird neu aufgesetzt und die Nutzdaten (wie Dokumente u.ä.) werden ins neue System migriert. Der Rest verbleibt in Windows.old und kann nachher manuell migriert werden falls nötig.

Und wie @Mihawk90 bereits sagte: die Registry hängt da auch mit dran. Es ist also ein frisches System, einfach mit Resten des alten Systems in nem eigenen Ordner.
 
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mreyeballz schrieb:
Ich finde diese Methode sehr gut und immer erst einen Versuch wert vor der ECHTEN Neuinstallation
Aber ist am Ende nicht der Aufwand fast identisch? Ich meine, wenn meine C Platte formatiert wurde, muss ich alle Anwendungen einzeln neu installieren. Das dürfte so seine Zeit dauern.
Wenn man jetzt die Userdaten behält, hat man eventuell Glück und die Settings wurden dort irgendwo abgelegt. Spart einem aber auch nur das manuelle kopieren aus einem Backup oder ähnlichem.

Ich sehe bisher nicht den Zeitgewinn. Oder ich verstehe das Konzept von Zurücksetzen falsch ;) Eine komplette Windows Installation dauert ja auch nur ein paar Minuten. Die Arbeit steckt ja immer im Wiederherstellen der Ursprungskonfiguration.
 
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Sylverblack schrieb:
die intrinsische Einstellung

Soso. Und was hat Dir Windows nach der eigenen Selbstfindungsphase so an Selbsterkentnissen offenbart?
Ernsthaft, intrinsisch, in dem Zusammenhang, ist das falsche Wort.

mreyeballz schrieb:
Ich kann folgendes mit mehrfacher Erfahrung bestätigen:

1. Wenn man ein System frisch vom USB-Stick installiert fehlen immer irgendwelche Treiber. Installiert man diese dann über Windows-Update nach, sind diese selbst nach "Alles löschen" noch da.
2. Zurücksetzen geht auch ohne Internet.

Ergo ist es NICHT das gleiche wie wirklich frisch installieren und es kommt auch nicht aus dem Internet. Ich finde diese Methode sehr gut und immer erst einen Versuch wert vor der ECHTEN Neuinstallation.

Grüße

zu 1)

Dafür ist ja auch die Hardware-ID da, die Microsoft für dein System erstellt und mit deinem Account verknüpft. Kann mir gut vorstellen, dass MS auch virtuelle Softwarepakete mit der ID verknüpft. Das dürfte zum Verwalten des Insiderprogramm, der verschiedenen Builds pro User und System, sogar notwendig sein. Und in dem Moment, in dem Du dich mit deinem System (= passender HW ID) und dem entsprechenden Windowskonto anmeldest, wird das alles geladen. Dabei wird ja z.B. auch OneDrve verknüpft und der Desktop wieder vollautomatisch hergestellt.

Sieht dann zwar alles nach ´alt´ aus, ist aber ‚neu‘.

zu 2)

Siehe Punkt 1. In dem Moment bist Du nicht mit dem MS Konto verknüpft und das entsprechende Account-Paket wird auch nicht geladen. Trotzdem wird alles in Windows.old verschoben. Und da das eben auch den System32 Ordner umfasst, umfasst dies Registry, Treiber und sämtliche Einstellungen.
 
Ich frage mich auch gerade, was die Funktion "zurücksetzen" dann eigentlich neu macht, wenn sogar Treiber erhalten bleiben?
Oder anders gesagt, welche Schritte muss man als Anwender danach noch durchführen? Programme neu installieren? Systemeinstellungen wieder nach eigenem Geschmack anpassen?
 
@Carrera124
Die Zurücksetzfunktion ist halt einfach nur ein Inplace Upgrade, das als Quelle für die Systemdateien den Ordner C:\Windows\WinSxS nutzt. Und so wie das Inplace Upgrade per Installationsmedium die aktuelle Systemsituation weitgehend berücksichtigt und beibehält, tut es auch diese Funktion und behält auch die OEM Treiber bei. Die OEM Treiber kann man sich übrigens problemlos exportieren und nach einer Neuinstallation wieder importieren, um die vorige Treibersituation wiederzuherstellen.
 
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Carrera124 schrieb:
Ich frage mich auch gerade, was die Funktion "zurücksetzen" dann eigentlich neu macht, wenn sogar Treiber erhalten bleiben?
Oder anders gesagt, welche Schritte muss man als Anwender danach noch durchführen? Programme neu installieren? Systemeinstellungen wieder nach eigenem Geschmack anpassen?

Programme neuinstallieren: Ja. Systemeinstellungen: Nur wenn du ein Offlinekonto nutzt.

Sun_set_1 schrieb:
zu 1)

Dafür ist ja auch die Hardware-ID da, die Microsoft für dein System erstellt und mit deinem Account verknüpft. Kann mir gut vorstellen, dass MS auch virtuelle Softwarepakete mit der ID verknüpft. Das dürfte zum Verwalten des Insiderprogramm, der verschiedenen Builds pro User und System, sogar notwendig sein. Und in dem Moment, in dem Du dich mit deinem System (= passender HW ID) und dem entsprechenden Windowskonto anmeldest, wird das alles geladen. Dabei wird ja z.B. auch OneDrve verknüpft und der Desktop wieder vollautomatisch hergestellt.

Sieht dann zwar alles nach ´alt´ aus, ist aber ‚neu‘.

Es waren alles Offlinekonten. Zurücksetzen geht auch ohne Internet und die Treiber sind trotzdem da. Ich war in einem PC-Geschäft angestellt. Dort haben wir auf Geräte, die ohne Windows ausgeliefert wurden Windows frisch vom USB-Stick installiert und ein Offline-Konto genutzt.
Meist haben Grafiktreiber, Touchpad-Treiber und was der Geier was noch alles gefehlt. Nachdem man diese über Windows-Update hat laden lassen samt Windows-Updates konnte man das Gerät mit "alles löschen" zurücksetzen und hatte schon beim Einrichtungsbildschirm (Hallo, ich bin Cortana und ich bin hier um dich zu unterstüzen...) die native Einstellung, weswegen Treiber übernommen werden, die bei einer frischen Installation fehlen.
Ebenfalls wurde der Windows-Key, der eingeben wurde um die Lizenz zu aktivieren übernommen.
Vorteil: Man hat ein "frisches" System und der Kunde kann selbst die Einrichtung vornehmen, jedoch ohne sich mit Aktivierung und Treibern rumplagen zu müssen.
 
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@areiland
Das würde dann aber bedeuten, dass Zurücksetzen komplett ignoriert werden kann für den hier gewünschten "Leistungsboost".
Inplace Upgrades löschen keine Anwendungen. Soll aber hier doch passieren?
 
@Phear

Das Zurücksetzten mit "Dateien und Einstellungen behalten" entspricht dem Inplaceupgrade.
"Alles löschen" nimmt eine Neuinstallation vor, verschiebt die alte Installation in den Ordner Windows.old um Daten bei Bedarf migrieren zu können. Weiterhin werden Aktivierung und Treiber (und eventuell Windows-Updates) übernommen.
 
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@Phear
Auch beim Inplace Upgrade hast Du die Wahl, ob komplett zurückgesetzt werden soll, oder ob Anwendungen und Dateien beibehalten werden sollen: https://www.win-10-forum.de/threads/ein-inplace-upgrade-vornehmen-um-windows-zu-reparieren.56052/. Der Leistungsboost kann schon dadurch zustande kommen, dass die Maschinenkonfiguration auf Anfang zurückgesetzt wird. Fehlkonfigurationen von z.B. Diensten und ersetzte Systemdateien durch veraltete Versionen, werden dadurch auf ihre Originalkonfigurationen und -versionen zurückgesetzt. In Einzelfällen können dem durchaus auch OEM-Treiber zum Opfer fallen, wenn Windows Update dafür aktuellere Treiber bereithält.
 
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mreyeballz schrieb:
Das Zurücksetzten mit "Dateien und Einstellungen behalten" entspricht dem Inplaceupgrade.
"Alles löschen" nimmt eine Neuinstallation vor, verschiebt die alte Installation in den Ordner Windows.old um Daten bei Bedarf migrieren zu können.
Aber beim Inplace-Upgrade wird doch auch neu installiert und die bisherige Windows-Installation in einen Ordner "windows.old" verschoben. War zumindest bei mir bislang immer so.
 
@Carrera124
Weil zurücksetzen und das Inplace Upgrade technisch den gleichen Vorgang darstellen. Lediglich die Quelle der dafür genutzten Dateien unterscheiden sich.
 
Ich hatte mein altes Win10 (1709) auch einmal zurückgesetzt, da ich mir irgendwas zerschossen hatte. Das System war hinterher gefühlt weder etwas schneller noch langsamer. Aber ich hab mir eine Neuistallation dadurch ersparen können. Das probiere ich immer zuerst, bevor ich alles neu mache. Beim Upgrade auf eine neuere Win10-Version lief es bei mir nicht immer so reibungslos. Im Juli 2019 habe ich dann nach 3,5 Jahren doch mal alles frisch mit der Version 1903 aufgesetzt. Seitdem habe ich nur (wie in Win7 auf dem anderen PC auch) keine Symbole mehr in der Taskleiste.:freaky: Dafür läuft Win jetzt recht flott und zickt auch sonst nicht rum
 
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Phear schrieb:
Ich sehe bisher nicht den Zeitgewinn. Oder ich verstehe das Konzept von Zurücksetzen falsch ;) Eine komplette Windows Installation dauert ja auch nur ein paar Minuten. Die Arbeit steckt ja immer im Wiederherstellen der Ursprungskonfiguration.
Überleg aber mal an wen sich so ein Feature richtet. Für Oma Ursel ist es leichter einen Knopf zu drücken als manuell in die Recovery zu booten und dann die richtige Option zum Formatieren und Neu installieren zu finden. Das Stichwort ist hier Zielgruppe, nicht Aufwand.
 
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