Wird unsere Gesellschaft immer brutaler und hemmungsloser?

Jeder ist seines Glückes Schmied.... heißt es nicht umsonst.
Wenn ich in ein anderes Land gehe bzw komme, sollte es jedem selbstverständlich sein zumindestens die Sprache zu lernen, egal wie alt man ist.
Aber nein, ich sehe oft genug den kleinen 12jährigen der seiner Mutter die Fahrkarte beim Straßenbahnfahrer kaufen muss, weil diese keine deutsch kann. Oder das tatsächlich Kurse angeboten werden das Frauen das Fahrrad fahren erlernen können und dann es heißt "Erst wollte mein Mann nicht das ich es lerne". Das sind keine traurigen Einzelfälle, aber auch nicht die Regel.

Da kann man bei solchen Verhältnissen ganz schnell sehen wer dafür verantwortlich ist. Ebenso sieht man auch oft genug das die Mütter ihre eigenen kleinen Machos, ganz nach Vorbild des Vaters, erziehen... so wird sich niemals ändern.
das heißt aber nicht das alle so drauf sind, aber ein gewisser Teil, der dadurch extrem negativ auffällt schon.
 
th3o schrieb:
1) Woher kommt die materielle Ungleichheit und damit auch die Ungleichheit des antrainierten Sozialverhaltens?
2) Sind die besser Gestellten tatsächlich, also als Personen, Schuld an der materiellen Misere vieler Ausländer?
3) Liegt die materielle Misere der Ausländer und damit ihr Sozialverhalten an ihnen selbst? GIbt es dafür sozioökonomische strukturelle Gründe?

Die Frage, wer für den Beitrag "verantwortlich" ist, ist, verglichen mit diesen Fragen, lächerlich.

Nicht, wenn man davon ausgeht, dass es sich um ein Schauspiel handelt und somit eine manipulierte alltägliche Realität widerspiegeln könnte, womit die Fragen hinfällig wären...

Die "Verantwortlichen" sehen sich nicht als verantwortungsbewusste- sondern als gewinnbringende Unternehmen, denen es daran gelegen ist, ihr Produkt zu verkaufen. Da die Sender ziemlich eindeutige Auswahlkriterien für ihr Programm haben, wird das Produkt daran angepasst und zurechtgeschnitten, sowie bei fehlender Vorlage aus der Realität eben eine Fiktion erstellt, die man kaum von der Realität unterscheiden kann, so dass damit ein zuvor erwünschtes Ergebnis geliefert wird. Da die "Fiktion" weitaus günstiger in der Produktion ist, kann man sich schon vorstellen, inwieweit "Realität" noch im TV vorkommt...

http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/panorama_die_reporter/luegenfernsehen105.html
 
th3o schrieb:
Und was soll jetzt die angeblich niedrigere Hilfsbereitschaft der Ausländer aussagen? Was ziehst du daraus für Schlüsse? Was soll damit erklärt werden?
Wie kann das in die Weltbewegung-Andiac eingebunden werden?

Du hast das Experiment nicht verstanden. Und ich sage es dir, dass du es verstehst:
Es kommt auf die Prägung und Erziehung an und mit welchen Werten man aufwächst. Manche Menschen haben eben keinen Anstand.

th3o schrieb:
Ich finde es lediglich fragwürdig, dass man meint, dass das [der Beitrag, der Versuch] etwas aussagen würde.
Es ist schlicht nicht verwunderlich, dass Menschen, die materiell und damit auch geistig im Durchschnitt besser gestellt sind, also auch einen intakteren Moralapparat haben, eher mal die sogenannte "Sozialcourage" zeigen als die, die eben nicht so gut gestellt sind und die über weite Strecken diejenigen dafür verantwortlich machen, die besser gestellt sind. Wo soll hier das Überraschende dieses Versuchs liegen? Jeder der halbwegs realistisch in die Welt schaut weiß das.
Das weitaus Interessante liegt doch in den Fragen dieser Art:
1) Woher kommt die materielle Ungleichheit und damit auch die Ungleichheit des antrainierten Sozialverhaltens?
2) Sind die besser Gestellten tatsächlich, also als Personen, Schuld an der materiellen Misere vieler Ausländer?
3) Liegt die materielle Misere der Ausländer und damit ihr Sozialverhalten an ihnen selbst? Gibt es dafür nicht eher sozioökonomische strukturelle Gründe?

Die Frage, wer für den Beitrag "verantwortlich" ist, ist, verglichen mit diesen Fragen, lächerlich.

Versuche doch nicht mit solchem sozialen und liberalen Gelaber zu argumentieren. Manchmal sind eben Eier gefragt.
 
@ th3o

Und was soll jetzt die angeblich niedrigere Hilfsbereitschaft der Ausländer aussagen? Was ziehst du daraus für Schlüsse? Was soll damit erklärt werden?

Ich bin doch kein Manipulator. Welche Schlüsse jemand daraus ziehen möchte, überlasse ich jedem selbst.

Ich finde es sehr fragwürdig, dass du gewalttätiges Verhalten fast ausschließlich auf schlechte materielle Versorgung/Ausstattung zurückführst.
Schau dir zum Vergleich vielleicht mal zum Beispiel den ein oder anderen Eingeborenenstamm in Afrika an. Die haben materiell fast garnichts. Dennoch leben sie fast vollständig ohne Gewalt.
Es liegt also auch an jedem selbst, wie weit er die gesellschaftlich propagierten "Werte" an sich ran lässt.


@ Bärbone

Ich weiß´leider nicht, auf welchem Sender es gelaufen ist. Hab ich mir nicht gemerkt. Das sah allerdings realistisch aus.
Die Verantwortlichen des Beitrages wollten anscheinend auch nicht vermitteln, was sie durch die Bilder eigentlich belegt haben. Denn entgegen der gezeigten Realität kamen sie am Ende zu dem überraschenden Schluss, dass man in Deutschland nirgendwo wirklich Angst haben müsste, denn schließlich würden überall eifrige Helfer lauern.^^ Das passte so garnicht zum Gezeigten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schau dir zum Vergleich vielleicht mal zum Beispiel den ein oder anderen Eingeborenenstamm in Afrika an. Die haben materiell fast garnichts. Dennoch leben sie fast vollstänig ohne Gewalt.

Schlechtestes Beispiel überhaupt. Die sind ja auch nicht mitten in Millionenmetropolen untergebracht, müssen sich nicht als Lohnabhängige verdingen, werden nicht jeden Tag mit Reichtümern und Luxus konfrontiert - kennen diese Sachen teilweise nicht mal.

Was hat meine Nachfrage mit Manipulation zu tun? Ich frage dich was du für Schlüsse daraus ziehst und was das für dich erklärt.
Inwiefern du mit der Beantwortung dieser Fragen irgendwen manipulieren würdest erschließt sich mir nicht.
 
Hab acht! Hier redet ein Deutscher:

Zitat: "Du hast das Experiment nicht verstanden"

Bedeutet: Dein Denkapparat ist für solche Zusammenhänge unterentwickelt, sie sind nur dem Deutschen zugänglich.

Zitat: "... Und ich sage es dir, dass du es verstehst"

Bedeutet: Ein Deutscher aber kann es einem erklären, weil er es eben erkannt hat, einer der was anderes behauptet als die Deutschen, hat es offensichtlich nicht verstanden.

Zitat: "Es kommt auf die Prägung und Erziehung an und mit welchen Werten man aufwächst"

Bedeutet: Der Deutsche weist darauf hin, dass er eben die richtige Erziehung hat, weil die 'Werte' in seinem Erziehungsplan berücksichtigt worden sind. Das nennt sich Prägung - man denke an Geld, das nannte sich auch Prägung und wies auf die 'Echtheit' des Geldes hin.

Zitat: "Manche Menschen haben eben keinen Anstand"

Bedeutet: Er kann das nicht erklären aber der Anstand ist eben diese Prägung. Eigentlich braucht man nicht zu erklären, weil selbstverständlich, also so ist der Mensch, er hat es oder eben nicht.

Zitat: "Versuche doch nicht mit solchem sozialen und liberalen Gelaber zu argumentieren"

'mit sozialen und liberalen Gelaber zu argumentieren' ist eine schöne Metapher (oder Oxymoron, weil widersprüchlich!) und wird von den Deutschen gerne benutzt. Die Bedeutung ist: die Argumente kannst du dir ersparen, die sind für mich keine.

Zitat: "Manchmal sind eben Eier gefragt"

Bedeutet: Argumente sind für Weicheier. Das muss man sich merken. Subtext: Der Deutsche weiß sich mit seiner Nation einig.

/EDIT

Danke bärbone. Ich mache mir Sorgen, dass dein kleiner Beitrag wegen der nicht Einhaltung der Forumregeln gelöscht wird. Kannst du bitte deinen Lob ein bisschen ausführen?:)
 
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barista, das ist köstlich :D

Edit: Na gut....

Also, was verstehe ich unter "köstlich": Es amüsiert mich. Dabei ist es mir egal, wer was wie von sich preisgegeben hat. Denn auch barista hat damit eine bestimmte Geltungs"sucht" offenbart, die man ihm natürlich auch zum Strick binden könnte.

Ich finde es also einfach, unüberlegt, köstlich. Dreht mir also einen Strick daraus ;)
 
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Das ist nicht köstlich, das ist einfach nur jemanden als doof abstempeln und hat in einer Diskussion nichts zu suchen.
Und was nützen dir Argumente wenn dir dein Gegenüber schon die Fresse einschlägt? Willst du jemanden mit Argumenten daraufhin totlabern? :rolleyes: Viele werden erst durch Argumente noch aggressiver als sie es eh schon sind. Das heißt aber nicht das man als erster Zulangen sollte. Ich bin gegen Gewalt, aber das ich mich still und leise verprügeln lasse ist auch nicht drin.

Natürlich ist es ein Großteil der Erziehung und wie die Eltern ihren Sprößlingen das Leben vorleben. Sind die Eltern Assis ist es nicht ganz unwahrscheinlich das die Kinder auch Assis werden.
Lebt der Vater vor das die Ehefrau weniger Rechte hat und er alles bestimmt, ist es nicht ganz unwahrscheinlich das Sohnemann genauso wird.

Das sind natürlich keine allgemein gültigen Regeln, sondern es ist eine Wahrscheinlichkeit. Ebenso kann auch aus einem guten Hause ein Schlägerassi werden. Das hat aber meist doch noch andere Gründe.
 
barista schrieb:

Du hättest dir die Zeit nehmen sollen und meine vorangegangenen Beiträge lesen müssen, das gehört nämlich zu einer Diskussion dazu, auch wenn es mühsam ist.

barista, man kann einen auch tot diskutieren, dazu habe ich aber keine Lust. Ein einziger zusammenhängender Beitrag von dir hätte genügt.
 
Schlechtestes Beispiel überhaupt. Die sind ja auch nicht mitten in Millionenmetropolen untergebracht, müssen sich nicht als Lohnabhängige verdingen, werden nicht jeden Tag mit Reichtümern und Luxus konfrontiert - kennen diese Sachen teilweise nicht mal.

Das war kein schlechtes Beispiel. Du hast es nur nicht verstanden.
Das Beispiel zeigt nämlich, dass es sehr wohl möglich ist, trotz materieller "Armut" friedlich leben zu können.
Im übrigen sind die Leute da zwar nicht in dem Sinne "lohnabhängig", wie man das bei uns ist. Denn die haben wahrscheinlich garkein Geld. Aber die sind dennoch genauso abhängig von ihrer Arbeit und dem daraus resultierenden Ertrag. Die könnten sich also genauso wie wir hier über materielle Güter definieren. Tun sie aber nicht (oder kaum), weil für sie einfach ganz andere Dinge wichtig sind. Und es steht jedem frei, so oder so ähnlich auch in anderen Ländern zu denken und zu handeln. Das ist eine persönliche Entscheidung. Zumal ja gerade Migranten sehr gut wissen dürften, dass es noch andere Zusammenlebensformen als die deutsche gibt.

Was auch gegen deine These spricht: Es ist ja auch längst nicht jeder, der von Hartz4 lebt, gleich auch gewalttätig. Es gibt mehr als genug, die ein friedliches Zusammenleben bevorzugen.

Andersherum betrachtet schützt Reichtum ja auch nicht davor, dass man Gewalt anwendet. Ich denke, auch dir dürften genug Beispiele daüfr bekannt sein, dass auch einige Reiche gewalttätig sind.

Ich frage dich was du für Schlüsse daraus ziehst und was das für dich erklärt.

Ich hab in dem betreffenden Post eindeutig geschrieben, um was es mir ging
 
@ andiac

Naja.
Armut / Reichtum sind relative Begriffe - das lehrt uns die VWL und die Praxis.
Wenn alle um mich rum 10 Porsche haben, dann fühle ich mich mit nur 2 Porsche als armer Schlucker - in Neu Köln bin ich Krösus mit meinen 2 Porsche.

Deshalb kann man ein Entwicklungsland wie Afrika und eine Industrienation wie Deutschland einfach nicht vergleichen.

In der Tat kennen viele Afrikaner die Begriffe, mit denen wir hier hantieren gar nicht.

Was passiert, wenn man den "ökonomischen Gedanken" mal eben so einführt konnte man in Sierra Leone gut sehen.

Von dem her ist Afrika in der Tat ein schlechtes Beispiel - zumal in einigen Teilen blutige Bürgerkriege aus den unterschiedlichsten Gründen herrschen.

Wir sind eben alle Kinder unserer Gesellschaft.

Und es steht jedem frei, so oder so ähnlich auch in anderen Ländern zu denken und zu handeln. Das ist eine persönliche Entscheidung

Das ist nun die abenteuerlichste, schiefeste Argumentationskette überhaupt - weil Menschen in Afrika (mit unseren Maasstäben gemessen) zum Teil in Armut leben, und ihnen Geld irgendwie nicht so wichtig ist, deshalb sollen sich die Menschen hier auch so verhalten.
Ähm - wenn dir Geld in unserer Gesellschaft nicht wichtig ist, wenn du keinen Ehrgeiz hast, dann landest du bei uns ganz schnell unten - und zwar ganz unten.
Da kannst du dir dann, ob deiner Selbstlosigkeit jeden Tag auf die Schulter klopfen wenn du in der Suppen Küche in der Schlange stehst.

Wir sind nämlich überhaupt nicht frei , was KApitalakkumulation angeht.
 
Zuletzt bearbeitet:
@ Dugdanger, th3o, barista

Woher kommt eigentlich eure Tendenz, andere immer als dumm hinstellen zu wollen, bzw zu müssen. Denn ich hab den Eindruck, das ist bei euch teilweise schon zwanghaft.
Kann man sich nicht wie zivilierte Menschen mit Respekt behandeln? Ach nein. Ich vergaß. Wir leben ja im Kapitalismus. Da muss man sich so verhalten. Man kann einfach nicht anders.

deshalb sollen sich die Menschen hier auch so verhalten.

Ich sprach nicht von "sollen". Aber man kann sich ein Beispiel daran nehmen und das ein oder andere ggf. für sich übernehmen.

Ähm - wenn dir Geld in unserer Gesellschaft nicht wichtig ist, wenn du keinen Ehrgeiz hast, dann landest du bei uns ganz schnell unten - und zwar ganz unten.

Siehst du. Und da steckt dein Denkfehler. Du bringst Ehrgeiz automatisch mit Geld in Verbindung. Dabei kann man auch ganz andere Ziele verfolgen und ggf. sogar nebenbei damit auch noch Geld verdienen.
Man muss sich nicht über Geld definieren. Auch wenn man es zum Leben braucht.

Natürlich ist das ein Problem, wenn man so garkeine Chance in dem System hier hat. Warum auch immer. Das hat ja meist eh eher mit privaten Problemen zu tun, denn mit mangelnder Intelligenz.o.ä.
Wie gesagt. Dennoch greift ja noch lange nicht jeder zur Gewalt gegen Unschuldige. Deshalb kommen da mehrere Faktoren zusammen.
 
Andiac, du gibst ihnen wirklich allen Grund dich als dumm hinzustellen.

Man erklärt die Neid und Zwang Situation wie sie Aggression und Demütigung erzeugt - den Kapitalismus eben mit seinen Nachteilen für das Gemeinwohl, und du nimmst die einzige Gruppe auf die das GANZ UND GAR GARNICHT zutrifft weil sie leben ohne überhaupt zu kennen was du ihnen unterstellst.

gibt es in diesen eingeborenen Stammesgesellschaften einzelne die Nachts am Wegrand lauern, um jemanden der einfach vorbeigeht anzuquatschen und ihm den Schädel einzuschlagen ?

denn das wäre das äquivalent zum Ubahn-Schläger.

Das geschieht aber, wie ich unseren Marx-Mäns hier zustimme maßgeblich am neid, der gier und dem Druck - allesamt die Methoden mit denen man uns steuert.

Für den Schläger sind alle außer er auf der Gewinnerseite, weil er nur alleine verliert oder mit Leuten die sind wie er. die Assis bleiben die Assis und die Bonzen hatten eh immer alles, darum sind sie auch schuld.
 
Zuletzt bearbeitet:
@ andiac

Ich gehe auf die persönlichen Dinge nicht ein. Wir diskutieren hier in einem Forum.

zum Thema:

was du hier ganz kurz, so nebenbei ansprichst...
Natürlich ist das ein Problem, wenn man so garkeine Chance in dem System hier hat. Warum auch immer. Das hat ja meist eh eher mit privaten Problemen zu tun...
....blendet mal eben so die komplette Systemkritik aus, die wir hier seit ewig anbringen.
Du wiedersprichst nicht, du stimmst nicht zu, du lässt es einfach links liegen.

"Wenn es einer hier nicht schafft - dann waren es meist persönliche Probleme"

Ich vertrete hier den Standpunkt, dass dieses "nicht schaffen" von einigen, genau immanentes Ergebnis unseres Systems ist.

Dich ärgert, der manchmal etwas ruppige Diskussionsstil - mich diese totale Ignoranz gegenüber wichtigen Diskussionspunkten.

Lass uns doch mal darüber diskutieren, woher die Verlierer in der Gesellschaft kommen - aber tue es doch bitte nicht mit so einem kleinen Nebensatz ab - "persönliche Probleme".
 
Dich ärgert, der manchmal etwas ruppige Diskussionsstil - mich diese totale Ignoranz gegenüber wichtigen Diskussionspunkten.

Ich ignoriere garnichts. Ich kann nur nicht in jedem Post alles mögliche unterbringen und ggf auch noch wiederholen, was schon ein anderer gesagt hat.
Wenn du richtig gelesen hättest, dann hättest du auch zumindest erahnen können, dass ich den ständigen Konkurrenzdruck und dieses höher-schneller-weiter durchaus als einen wichtigen Faktor anerkenne. Das hab ich in einigen anderen Posts auch genauso geschrieben.
Hier geht es allerdings auch nicht nur um das mögliche Versagen im System. Sondern es geht darum, dass einige Menschen gewalttätig werden und sich in aller Regel unschuldige Opfer suchen.
 
Hier geht es allerdings auch nicht nur um das mögliche Versagen im System. Sondern es geht darum, dass einige Menschen gewalttätig werden und sich in aller Regel unschuldige Opfer suchen.

Meiner Ansicht nach besteht bei dir die Schwierigkeit darin, dass du denkst, dass man diese beiden Aspekte voneinander getrennt behandeln kann. Kann man eben einfach nicht.
Deswegen reagieren auch einige von uns hier etwas irritiert. Einerseits sagst du zwar (ob du es meinst ist dann wieder was anderes), dass du bestimmte Dinge als relevant für eine Erklärung "anerkennst", aber dann, schon im gleichen Post, rückst du mit Erklärungen raus und mit Analysen, die genau dem von dir gerade noch anerkannten Aspekt widersprechen, weil ignorieren. Insofern hat Dug recht. Auch wenn du das vielleicht nicht intendierst, aber du ignorierst den nötigenden Part des Argumentes. Und genau dieser Knackpunkt ist es, der eine Diskussion mit dir sehr schwer macht.
Du akzeptierst von mir aus unsere Erklärungen, nickst ab und kommst dann aber um die Ecke mit Sprüchen wie "Aber das müsste nicht so sein...", dabei haben wir in unseren Erklärungen gerade die systemische Notwendigkeit dafür aufzeigen wollen, weswegen es nun mal so ist wie es ist und maximal Nouancen veränderbar sind, aber nicht die Handlungslogik als solche. Notwendig muss hier auch in dem Sinne verstanden werden, dass man eben die schönen Seiten dieses Systems ohne die schlechten nicht haben kann. Aber genau das interessiert dich überhaupt nicht. Immer bringst du gegen unsere Argumentation eine idealisierte Fassung dieser Systemordnung in Stellung und wünschst sie dir herbei. Ist doch klar, dass wir (der eine mehr, der andere weniger ;) ) irgendwann genervt davon sind, dass du gerade diesen Denkfehler immer und immer wieder begehst. Dabei ist er meiner Ansicht nach überhaupt nicht so schwer einzusehen.
Meine Frage an dich wäre vielmehr, warum du, so scheint mir, verbissen (also gerade das, was du Dug vorgeworfen hast) an dieser idealisierten Fassung festhältst bzw. sie immer in Stellung bringst, wenn wir uns darum bemühen reale Zusammenhänge und strukturelle Gesetze, die zu dem und dem Handeln nötigen, aufzuzeigen. Was soll deine idealisierte Fassung der kapitalistischen Gesellschaft leisten? Zu was taugt sie in deinen Augen, wenn sie reale Gesetzlichkeiten völlig ignoriert?
 
DugDanger schrieb:
Ähm - wenn dir Geld in unserer Gesellschaft nicht wichtig ist, wenn du keinen Ehrgeiz hast, dann landest du bei uns ganz schnell unten - und zwar ganz unten.
Da kannst du dir dann, ob deiner Selbstlosigkeit jeden Tag auf die Schulter klopfen wenn du in der Suppen Küche in der Schlange stehst.

Wir sind nämlich überhaupt nicht frei , was KApitalakkumulation angeht.

Du bist frei, solange dich deine Psyche trägt, wenn du in die Suppenküche gehst, machst du brav beim System mit, was dich selbst unterdrückt: Diese Leute ergeben sich, statt sich zu wehren (das geht auch ohne Gewalt). Natürlich muss man in einem gewissen Grad mitmarschieren, einen Porsche als Maßstab für Reichtum zu sehen, dass bei vielen dann doch eher an ein simples Glücksgefühl gekoppelt ist (außer sie sind wirklich ziemlich arme Gestalten mit anderen Defiziten), geht dann doch zu weit. Ein Porsche hat für keinen Menschen der Welt eine Relevanz, die Gesellschaft erhebt ihn nur auf diesen künstlichen Posten. In Wahrheit ist Gesundheit und ausreichende Ernährung nebst Freund- und Partnerschaften deutlich relevanter wie ein lackierter Haufen Blech, eine Luxusyacht oder Goldkettchen.

Um den Bogen zu den prügelnden Jugendlichen zu schlagen, nur ein kleiner Grundgedanke: Wie sieht es aus, mit der Erfüllung der Grundbedürfnisse bei jenen Personen, die zuschlagen und wie bei denen die es nicht tun? Da gibt es nur drei andere Wege, die einen sind depressiv und resignieren, die sind gar nicht in der Lage Gewalt auszuüben, andere warten ab und hoffen (können darauf hoffen..) auf die Besserung ihres Lebens (auf Glück), die anderen haben ihre Grundbedürfnisse altersgemäß und nach allen Möglichkeiten bestens gedeckt (denen ist es dann sogar herzlich egal, wenn etwas in ihrer Herkunftsfamilie nicht stimmt). Trifft das alles nicht zu, schlägt der Frust, in die Angst vor dem Verlieren, evtl. auch vor Depression, irgendwann in Gewalt um. Die körperliche Beschaffenheit ist in dem Alter vorhanden, da ist manch einer jedem Streifenanzugträger im hohen Management (der Typ mit dem Porsche) sogar überlegen, auch ohne Geld.

Die Thematik ist trotzdem nicht neu, wird inzwischen durch Leistungsgesellschaft, gesellschaftlichen Druck und die Medien extrem gesteigert. Damit meine ich noch nicht einmal Computerspielchen, wir werden täglich nur mit Erfolg und Mißerfolg in den Medien berieselt, in einem Ausmaß wie nie zuvor und das auch noch global. Heute musst du alles haben (Grundbedürfnisse gedeckt haben), je jünger desdo besser, gleichzeitig schicken wir junge Leute durch ein Bildungssystem, wo der Weg nach oben knüppelhart sein kann, aber ebenso ewig lange dauern kann, wenn man das Berufseinstiegsalter von früher mit heute vergleicht. Unsicherheit, die sich quer durch die Mittelschicht zieht, Absturz ist jederzeit möglich, verschlimmert die Lage nur noch.
 
DugDanger schrieb:
was du hier ganz kurz, so nebenbei ansprichst...
Natürlich ist das ein Problem, wenn man so garkeine Chance in dem System hier hat. Warum auch immer. Das hat ja meist eh eher mit privaten Problemen zu tun...
....blendet mal eben so die komplette Systemkritik aus, die wir hier seit ewig anbringen.
Genau das ist doch das Problem, ihr wollt über all eure Systemkritik rein bringen, auch wenn diese mit dem Thema rein gar nichts zu tun hat! Ihr stellt alles so hin als wenn alles was passiert auf "Das System" zurück zuführen wäre, aber auch das ist nun mal nicht so...
 
@ th3o

Also ich weiß nicht so genau, wovon du jetzt redest.
Meiner Meinung nach redest du gerade viel, aber vor allem um den heißen Brei rum.
Das, was ich im Kern gesagt habe, war, dass nicht das System alleine die Leute gewalttätig macht. Dich scheint das nur irgendwie zu stören. Dabei geht es mir doch nicht darum, ein idealisiertes Bild vom System zu zeichnen.
 
Zuletzt bearbeitet:
PiPaPa schrieb:
Jeder ist seines Glückes Schmied.... heißt es nicht umsonst.

Dazu muss man aber

a) schmieden können
b) wissen was Glück ist

Klingt banal für die Menschen, die schmieden können und glauben erkannt zu haben was Glück ist. Für alle die das nicht erkannt haben, ist es ein Ding der unmöglichkeit. Anders gefragt: Warum gibt es Obdachlose in diesem Land HarzIV bekommt jeder, die müssten also nicht auf der Straße leben.

PiPaPA schrieb:
Da kann man bei solchen Verhältnissen ganz schnell sehen wer dafür verantwortlich ist.

Und wer ist das nun?

Nebenherbemerkt wüsste ich nicht was das Thema "Ausländer" mit einer Gesellschaft zu tun hat, die angeblich immer brutaler wird.

Um auf die Frage einzugehen: Es ist ein hausgemachtes Problem. Das Deutschland kein Einwanderungsland ist, ist die größte politische Lüge seit 1945, wenn nicht die größte, dann doch bestimmt unter den TOP 10. Wenn das aber so ist, dann bräuchte man auch eine Einwanderungsgesetzgebung und zwar eine die was taugt. Entscheidet man sich aber dafür Leute die zunächst nur Zeitverträge haben Bedingungslos aufzunehmen, muss man sich nicht wundern.

Jemand der nur für 1 oder 2 Jahre ins Ausland geht, weil er sogar angeworben wurde, wird nicht notwendiger Weise die dortige Sprache erlernen, gestattet man ihm ohne Auflagen zu bleiben, hängt es vom guten Willen/der Einsicht der Neulinge ab, ob sie es tun und die hat nicht jeder.

Schrammler schrieb:
Damit meine ich noch nicht einmal Computerspielchen, wir werden täglich nur mit Erfolg und Mißerfolg in den Medien berieselt, in einem Ausmaß wie nie zuvor und das auch noch global. Heute musst du alles haben (Grundbedürfnisse gedeckt haben), je jünger desdo besser, gleichzeitig schicken wir junge Leute durch ein Bildungssystem, wo der Weg nach oben knüppelhart sein kann, aber ebenso ewig lange dauern kann, wenn man das Berufseinstiegsalter von früher mit heute vergleicht. Unsicherheit, die sich quer durch die Mittelschicht zieht, Absturz ist jederzeit möglich, verschlimmert die Lage nur noch.

Mich der angeblichen Meinung oder dem angeblichen Ideal, dass die Medien angeblich verbreiten zu unterwerfen ist aber immer noch meine Entscheidung. Unsicherheit gab es nicht nur heute sondern gab es schon immer und wird es wahrscheinlich auch immer geben, da absolute Sicherheit eine Illusion ist. Das ist also kein Argument, was gegen dieses System spricht, da kein anderes es bisher vermocht hat diesen Mangel zu beseitigen.

Fonce schrieb:
Ihr stellt alles so hin als wenn alles was passiert auf "Das System" zurück zuführen wäre, aber auch das ist nun mal nicht so...

/signed
 
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