WLAN Bridge selber bauen?

DFFVB

Commodore
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Hallo zusammen,

ich wollte mal kurz kollektiv brainstormen, bzw. sehe ich grad den Wald vor lauter Bäumen nicht :freaky:

Der Klassiker: Ich bin umgezogen und hab leider keinen direkten Draht zum Router. Die Lösung: Kabel ziehen! Geht nicht, will ich nicht.

Alternative: PowerLAN, da soll der Durchsatz nicht so pralle sein, auch sonst liest man von Problemen mit Lautsprechern etc.

Ich habe einen Asus RT-AC88U, der kommt im 5 Ghz auf bis 2.167 Mbit (1024 QAM). Da könnte ich mir diese Karte kaufen, und dürfte fast auf 1 Gbit netto kommen (Luftlinie 6 m, 1 dünne Wand). Kosten 85 EUR.

Problem: Ich will mein Selbstbau NAS mit 10 Gbit Karte ausstatten und auch den Hauptrechner, damit es fixe Back-Ups gibt. Ich bräuchte also eine Art Switch mit WLAN, bzw. eine Bridge. Siehe Bild unten (mit dem Unterschied dass an meinem Wireless Router noch eine Anlage, TV und Konsole angeschlossen werden).

Hier hab ich nichts vernünftiges gefunden. Es gibt das Devolo Gigagate, allerdings funkt das nur auf 1.733 Mbit und und der Satelitt hat nur einen 1 Gbit Port, der ist FastEthernet. Dazu kommt: Die Base macht ein eigenes geschlossenes 5Ghz auf, was dann mit dem anderen Netz konkurriert.

Andere Möglichkeit wäre einen zweiten Asus RT AC-88U zu kaufen, den kann man in einen Bridge-Modus versetzen. Wären ca. 250 EUR.

Wieder eine andere Möglichkeit ein µATX mit drei PCIe Slots (1 Karte WLAN, 1 Karte 4 Ethernet Ports, 1 10 Gbit Karte) und hier eine Art NAS / Switch Kombi zu bauen.

Hab auch schon an die neuen M.2 Karten von Intel gedacht, die behaupten auch auf 1.733 Mbit zu kommen, da könnte man das ganze ggf mit nem Barebone von Shuttle realisieren.

Stellen sich einige Fragen: Lohnt das? Wie setzt man das um? ESXI mit exklusiv durchgereichten Karten? Welches OS für den Switch? OpenWRT?

Freue mich auf Denkanstöße :-)


wireless-bridge-network.jpg
 
Kabel ziehen. Geht nicht gibts nicht.

Klar kannst du jetzt mit viel Aufwand und Geld da ne WLAN-Bridge zusammenschustern nur um dann festzustellen, dass du trotzdem nicht mal in die Nähe von 1Gbit/s Netto kommst.

Ganz simpel. Willst du Kabel performance -> Dann musst du ein Kabel legen.
 
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Die Antwort hättest Du Dir und mir sparen können. Wenn ich ein Kabel ziehen wollen würde, hätte ich hier nichts gepostet... genau weil ich es nicht will, frage ich hier. Im Techtest werden 108 Mbyte erreicht...
 
Per WLAN, kannst du keine 10Gbit Karte ausreizen. Selbst 1Gbit wird schwierig.
Für max Geschwindigkeit, müsstest du mehrere WLAN Bridges parallel schalten und hoffen, das nix stört.
Willst du viel, musst du viel investieren.
 
Im Test sind es 2 m Luft, bei 6 m und einer Wand mit 5 GHz, ich wäre skeptisch. Das ist aber eine heftige Investition, ich meine, 250 für ein Asus-AP, zwei macht 500 EUR.

Ich würde deinen PC, das NAS, simplen Switch alle in einen Raum stellen und die verkabeln. Zum Internetrouter reicht eine simple WLAN-Bridge, da die ja "nur" Internet übertragen muss und nicht deine 10 Gigabit zum NAS. Einfache Bridge wären Fritz Repeater, die an der LAN-Buchse wieder Internet ausgeben. Wie du schon richtig erkannt hast, geht das mit alternativen Firmwares. Ich habe das mit dd-wrt gemacht. Kompatible Router/AP gibt es für 50 EUR. https://wiki.dd-wrt.com/wiki/index.php/Client_Bridged
 
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Vielleicht kannst du ja ein Flachkabel verlegen wo ein typisches rundes nicht möglich ist: https://www.amazon.de/CSL-Netzwerkkabel-Flachbandkabel-Verlegekabel-Patchkabel-weiß/dp/B01N1A3C9R

Ich konnte so ein Flachkabel mit kleinen klebe-Clips bei mir ziemlich unauffällig die Tür entlang hoch legen, das relativ große Spaltmaß der Oberkante der Tür ausnutzen um es da durch zu führen und dann im Flur direkt unter der Decke zu führen.

Wäre ja eventuell eine Alternative für dich.
 
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Schau dich mal nach 802.11ax Hardware um.Ist allerdings sehr neu auf dem Markt, schlecht verfügbar und wohl nicht billig. Und ob das genau passende für dich schon verfügbar ist, ist mir auch nicht klar.
 
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helionaut schrieb:
So lange bis die Radarüberprüfung einschaltet oder sonstige RFI auftritt.

Hst Du da Erfahrungen? Ein Arbeitskollege meinte auch, dass ihm die Fritzbox das öfter anzeigen würde, bei mir noch nie. Der Asus ist die ganze Zeit im DFS BEreich (aber nicht TDWR)

Sternengucker80 schrieb:
Per WLAN, kannst du keine 10Gbit Karte ausreizen.

Das hab ich auch nicht vor :-) Ich wollte nur die 10 Gbit zwischen Hauptrechner und NAS.

Wilhelm14 schrieb:
Im Test sind es 2 m Luft, bei 6 m und einer Wand mit 5 GHz, ich wäre skeptisch. Das ist aber eine heftige Investition, ich meine, 250 für ein Asus-AP, zwei macht 500 EUR.

Einen Asus hab ich ja schon, und klar 85 EUR sind weitaus güsntiger als die 250 EUR... daher bin auch am überlegen, einfach alles bis auf den PC im Wohnzimmer zu haben, und dann halt kein 10 Gbit zu machen, wäre am günstigsten ^^

Wilhelm14 schrieb:
Weniger Platz als Cat-Kabel verbraucht auch POF:

Danke - Problem ist: In der Wand ist eine Tür. Ohne Tür hätte ich gesagt, ich bohre durch die Wand und gut ist... Hab auch keinen Teppich o.ä.
 
Nee weil muss ja an der Tür vorbei und am Rahmen entlang sieht bei der Tür schlecht aus....
 
Gibt ultraflache lan kabel. Die kann man hinter teppichleiste oder unterm Laminat verlegen. Eigentlich überall wo paar hunder µm platz ist.
Ansonsten durch die Wand und Keystone Dosen setzten.
 
Wenn man das Kabel an der Decke verlegt, muss man nicht um Türen herum, sondern geht einfach drüber weg. Normalerweise hat man ja in einer Ecke des Raumes eh nen Schrank, o.ä. stehen und kann dort dann unauffällig hoch/runter gehen. Ich hab den ganzen Flur entlang einen weißen Kabelkanal unter der weißen Decke verlegt, unsichtbar, wenn man sich nicht nen steifen Hals holen will.

Wie dem auch sei, 1 Gbit/s netto über WLAN sind bis auf Tests unter Laborbedingungen nicht zu erreichen - zumindest nicht zuverlässig und stabil. Man kann nicht immer alles haben, komfortabel, da ohne Aufwand, unsichtbar, da kein Kabel, und gleichzeitig super schnell und stabil. Komfort und Leistung sind in der Regel gegenläufig. Mehr Komfort bedeutet meistens auch weniger Leistung und andersherum gilt das genauso.

Bei Geizhals habe ich mal kurz geschaut und Access Points mit 4x4 bzw 2167 Mbit/s sind leider noch viel teurer (ab 600€). 4x4 ist nicht sonderlich weit verbreitet und daher sind auch die Komponenten entsprechend teuer. Du könntest höchstens versuchen, den Archer C3150 von TP-Link mit dem Asus zu verbinden. Der C3150 kostet immerhin "nur" 165€. Wirklich günstig ist das aber auch nicht und das Resultat nach wie vor ungewiss.

Wie schon weiter oben empfohlen solltest du evtl dein Netzwerklayout überdenken. Im Idealfall sind alle (relevanten) Clients am selben Switch wie das NAS angeschlossen und nur der Uplink zum Router bzw. Internet geht über die WLAN-Brücke. Dann würde es reichen, wenn diese netto min. den Speed vom Internetanschluss bietet. Wichtig wäre dabei, dass du das NAS jeweils direkt via lokaler IP bzw. lokalem Namen ansteuerst und nicht mittels NAT Loopback über eine DDNS-Adresse, weil der Traffic sonst immer über den Router gehen würde, da DDNS lokal erst im Router "gedreht wird".
 
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DFFVB schrieb:
Die Antwort hättest Du Dir und mir sparen können. Wenn ich ein Kabel ziehen wollen würde, hätte ich hier nichts gepostet...
Die Antwort hättest du dir sparen können. Wie du im Threadverlauf schon siehst bleibt dir als einzige Alternative ein Kabel.

Ich sag das ja nicht umsonst oder um dir ans Bein zu pissen. Du stellst eine Frage und willst eine fundierte und aus Erfahrung schöpfende Antwort. Die hast du bekommen. Wenn du nur hören willst was dir in den kram passt musst du einen Papagei trainieren.

5GHz Wlan ist notorisch dafür bekannt durch feste Objekte blockiert und gemindert zu werden. Eine Wand ist i.d.R. ein festes Objekt. Ganz zu schweigen von all den anderen Störquellen die im Wlan so oft auftauchen.

Mein Fritz Repeater im Keller! (läuft als Access Point per Lan) hat zwischen dem 22.10 und dem 09.11 genau 48 mal das 5GHz Band abgeschaltet. Ich hab keinen Flughafen in der Nähe. Und Murphys Law sagt, dass das immer genau dann passiert wenn man es benötigt.

Ein Kabel ist immer schneller und auch einfacher zu verlegen. Es gibt immer einen Weg ein Kabel zu verstecken. Meistens auch mit vertretbarem Aufwand.
 
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DFFVB schrieb:
Hst Du da Erfahrungen?
Ja, ich hatte eine Weile ein 5GHz Link zwischen einer Fritzbox 7490 und einer 7590 (mesh).
Wenn es ging, dann ging es recht gut: in das daruntergelegene Stockwerk 200-300Mbit/s. Leider ging es genau dann nicht gut, wenn ich es gebraucht hätte, und so habe ich ich den Kram wieder abgebaut und ein Kabel gelegt. Weiss nicht ob es an den Fritzboxen lag.
 
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Ich nochmal - abermals Danke für die neuerlichen Rückmeldungen!

Ich wollte nochmal kurz generell zum Thema Kabel vs Alternative eingehen:

Der Titel vom Thread lautet ja WLAN Bridge, nichtsdestotrotz waren 70% der Antworten: "Zieh Dir ein Kabel." Das ist zu einem gewissen Grad frustrierend. Ich weiß, es ist gut gemeint, das schätze ich auch. Es ist ja aber auch nicht so, dass ich ausreichend Threads dazu gelesen hätte, oder mir in den letzten Wochen stark Gedanken gemacht wie man ein Kabel realisieren könnte. Ich weiß natürlich, dass es die beste Lösung wäre und würde es auch gerne so machen. Geht aber nun mal nicht. Natürlich geht es physikalisch, aber da kann ich gleich ein zehn Meter LAN Kabel frei rumliegen lassen. Zumal, wenn man es richtig macht, es auch gleich hundert EUR aufwärts kostet und ich das Arbeitszimmer in ein zwei Jahren eh zum Kinderzimmer mache, ergo wieder von vorne anfange...

Unabhängig davon:

Ich hab recht wenig dazu gefunden wie man selber eine Bridge baut - bzw. welches OS, und Treiber und exklusives durchreichen an die VM etc. (wäre Teil des NAS), daher werde ich versuchen einen Asus RT AC86U günstig zu bekommen - den kann man dann als MediaBridge benutzen - sprich der baut eine 5 GhZ Verbindung auf, gibt aber selber nur per LAN weiter... Ist zwar nicht das Optimum, aber ich denke ich sollte 80 Mbyte/s hinbekommen... werde ggf. das neue PowerLAN von devolo im Vergleich laufen lassen... Hätte ich keine FB 7530 von VF geschenkt bekommen hätte man es auch mit AVM 3000 repeater versuchen können...

Zum Glück gibt es in der Nachbarschaft nur drei andere 5 GhZ Netze... ist also auch nicht so viel los...

@helionaut Ich hatte auch eine FB 7490 die hat aber die vier Musiccast Geräte plus Netflix nicht gepackt, bin dann auf Ubiquiti umgestiegen, das Spulenfiepen und ein guter Deal haben mich zum Asus gebracht.

Humptidumpti schrieb:
Wenn du nur hören willst was dir in den kram passt musst du einen Papagei trainieren.

Das will ich ja nicht, ich hab mich bewusst für den zweit oder drittbesten Weg entschieden, und frage mich wie ich diesen optimieren kann. Dass der nie so gut sein wird, wie der erste ist mir auch klar, nichtsdetotrotz kann ja auch versuchen hier eine den Umständen entsprechende optimale Lösung zu finden. In der alten Wohnung waren ca 40 SSIDs im 2,4 Ghz Bereich und es funktionierte trotzdem, weswegen ich hier einigermaßen optimistisch bin ;-) (Wenn es aber nicht klappt, werde ich aber auch zu Kreuze kriechen :-P )

@Raijin Guter Hinweis mit dem direkten ansprechen! - Das Internet kommt im Wohnzimmer unter dem TV raus, daher schließe ich hier TV, Xbox und Receiver per LAN an der FB / dem Asus Router an - diese müssen dann halt mit dem NAS / PC über die Brücke kommunizieren...
 
Ob und wie WLAN funktioniert, ist an jedem Ort anders, daher die Skepsis der Leute. Wie gut WLAN bei dir geht, musst du ausprobieren, dass kann niemand vorhersagen.
Zur Frage nach einer Selbstbau-Bridge mit "richtiger" Distribution:
https://de.wikipedia.org/wiki/Fli4l
https://de.wikipedia.org/wiki/M0n0wall
https://de.wikipedia.org/wiki/IPCop
https://de.wikipedia.org/wiki/IPFire
Oder mal bei Mikrotik/Routerboard gucken:
https://www.omg.de/mikrotik/routerboard/mikrotik-hap-ac/a-13720/
Ich würde aber dringend dazu raten, einen Router/AP fertig zu kaufen, der alternative Firmware wie dd-wrt verträgt.
Oder du kaufst ein Funkbrücken-Set
https://www.omg.de/ubiquiti-network...ation-m2-loco-2-4ghz-8dbi-mimo-nsm2l/a-10608/
https://www.omg.de/ubiquiti-networks/airmax/powerbeam/ubiquiti-powerbeam-5ac-gen2/a-14328/
Ist aber auch alles teuer und wegen WLAN der Erfolg ungewiss.
 
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@Wilhelm14 Danke für die vielen Links, da habe ich erstmal was zu lesen! Und klar WLAN ist ne Wundertüte, aufgrund der niedrigen Dämpfung und Kanalbelegung bin ich halbwegs optimistisch! Vielen Dank!
 
Nochmal als Hinweis, die Links sind aus der Erinnerung schnell hingeworfen. Ob oder wie aktuell die jeweilige Distribution ist, kann ich nicht sagen. Oder ob sie "nur" Routen/Firewall kann und gleichzeitig AP/WLAN usw. Fli41l kenne ich von Freunden aus DSL-Anfangszeiten, als Fertig-Router noch als Plastikrouter belächelt wurden und sie in einem ausrangierten Pentium III Fli4l betrieben haben.
Die Ubiquiti-Brücken sollten geschätzt das maximal machbare in Sachen WLAN darstellen und für teils unter 100 EUR im Set zu haben. "Gutes" Powerline ist ja schon teurer.
 
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