Crass Spektakel schrieb:
Vor ein paar Jahren in einem Designstudio:
40 Dell-PCs und 40 HP-OEM-PCs aus vier verschiedenen Serien standen da rum.
Nach zwei Jahren und 10.000 Betriebsstunden war ein Drittel davon hardwareseitig zu instabil zum arbeiten.
Nach vier Jahren und 20.0000 Betriebsstunden waren zwei Drittel davon schlichtweg kaputt.
Daraufhin habe ich 20 Eigenkreationen hingestellt, zur Hälfte Dual-Xeons auf Intel-Boards, zur Hälfte bessere Gaming-PCs. Für 20% mehr Kosten 50% mehr Leistung als vergleichbare zeitnahe OEM-PCs.
In zehn Jahren - mit 30.000 bis 80.000 Betriebsstunden - gab es bis auf versiffte Lüfter keine Ausfälle.
Aktuell an einem Produktions-Standort eines Automobilzulieferers:
ca. 600 DELL-PCs in 5 Modellserien, die laufen zum Teil seit 2008 und das 24 Stunden am Tag, Ausfälle kann ich an einer Hand abzählen. Und die laufen immer noch, selbiges mit den Fujitsu die wir seit 2015 im Einsatz haben. Die paar wenige die mal innerhalb der Garantie abgeraucht sind (meist Mainboard oder Netzteil), waren nach einem Anruf beim Business-Support am nächsten Tag wieder einsatzbereit.
Man sollte schon bei all dem OEM-Bashing etwas die Objektivität bewahren. In Firmen und Betrieben geht nichts über die 08/15 OEM-Büchse mit Next-Business-Day Support, bei der im Schadensfall ein Techniker antanzt der das Ding richtet ohne dass ich Zeit und Mühe investieren muss. Rein wirtschaftlich betrachtet ist die Zeit für den Betrieb wesentlich sinnvoller genutzt, wenn ich sie ins OS-Deployment/Patch-Management und in die Serverlandschaft investiere, als dass ich wie der Bastel-Horst mit dem Schraubenzieher und Kabelbindern jeden PC einzeln zusammenschustere. Da kann ich ja zwei neue Leute einstellen.
Zuhause sieht das natürlich völlig anders aus, da bau ich mir das Ding selbst zusammen und wähle dafür die Teile, die ich möchte. Da kann ich auch in aller Ruhe mal ein Fehler suchen, oder mich mit einem Kühlkonzept oder Übertakten (oder beides) beschäftigen, weil's halt zum Hobby dazu gehört. Ist ein völlig anderer Anwendungsbereich und kann in keinster Weise mit dem kommerziellen Bereich verglichen werden.
Die OEM-PCs die ja zig millionenfach in allen möglichen Betrieben der Welt ihren Dienst verrichten so darzustellen, als verrecken die sowieso wie Eintagsfliegen und sind das Silizium nicht wert, ist einfach völliger Quatsch. Genau so wie es Quatsch ist einen HP Omen anzuschaffen.
Der Vorstand würd mir ja die Rübe abreisen, wenn er erfährt, dass am neuesten Prüfautomat in der Fertigung ein tolles ASUS Mainboard werkelt, aber der Rechner dafür ein Drittel mehr kostet, ganz zu schweigen von meiner Arbeitszeit die nötig war um das Ding zu bauen und dem fehlenden Support, der im Schadensfall noch mehr Arbeitszeit verschlingt.