Zensur im Internet & extremer Feminismus

Ist die freie Meinungsäußerung bedroht?

  • Ja

    Stimmen: 3 42,9%
  • Nein

    Stimmen: 4 57,1%
  • Enthaltung

    Stimmen: 0 0,0%

  • Umfrageteilnehmer
    7
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

finley

Lt. Commander
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Mai 2006
Beiträge
1.700
Ich bin seit mehreren Jahren bei einer größeren deutschen Online-Zeitung in den Kommentare aktiv und habe schon mehr als tausend Beiträge in den letzten Jahren geschrieben. Wenige Tage vor der diesjährigen Bundestagswahl wurde ich von besagtem Medium völlig überraschend komplett gesperrt. Auf Nachfrage wurde nur auf die Netiquette verwiesen. Es ist mir also nicht ganz klar warum ich gesperrt wurde und ein Grund wurde mir auch nicht genannt.

Ich habe inzwischen aber den Verdacht dass es mit Feminismus zu tun haben könnte da ich mich negativ über zwei bekannte Deutsche Politikerinnen geäußert habe (AKK und von der Leyen habe ich nicht zugetraut im Notfall einen Krieg anständig führen zu können). Dabei hätte ich genauso gut zwei deutsche Politiker nennen können - es war also nicht explizit auf Frauen bezogen. Ein anderer Grund würde mir jedenfalls nicht einfallen.

Jedenfalls finde ich die Art und Weise weder transparent, noch fair, und auch nicht verhältnismäßig. Offenbar gehen bei den Moderatoren jetzt überall die Pferde mit durch weil die Querdenken-Bewegung letztens auf Facebook gelöscht wurde und jetzt vielleicht eine gesellschaftliche Stimmung für Zensur zu entstehen scheint. Das doofe an der Sache ist dass ich damit überhaupt nix zu tun habe und ich sogar im linken Spektrum Zuhause bin.

Wie seht ihr das und habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Man traut sich ja gar nix mehr zu schreiben- wo soll das hinführen?
 
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Nilson schrieb:

Ich weiß und auch dort wurde der Thread geschlossen. Dabei ist das offensichtlich ein immer wichtigeres Thema.
 
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finley schrieb:
AKK und von der Leyen habe ich nicht zugetraut im Notfall einen Krieg anständig führen zu können
Weil diese im Kriegsfall eben nichts zu melden haben/gehabt hätten ;) :p

Die Befehlsgewalt geht dann nämlich gem Art. 115b GG auf den Bundeskanzler über.

Vllt. war das der Grund :D
 
R++ schrieb:
Der erste Teil meines Beitrags war dieser:

So schön eine unabhängige europäische Verteidigungspolitik wäre - so unrealistisch wird sie leider bleiben. Würde Deutschland im Zweifel wirklich einen Krieg mit Russland riskieren wenn z.B. die baltischen Staaten angegriffen würden? Wohlwissend das wir auch keine Atombomben haben geschweige denn überhaupt ein verteidigungsfähiges Militär? Die Größe der Nato ist ihre Stärke und sie führt zu einem Gleichgewicht (oder gar zu Einschüchterung) feindlicher Mächte - das ohne die Nato nicht gegeben ist. Europa würde sich bewusst schwach machen wenn man auf die Nato verzichtet.

Vom gelöschten zweiten Teil der scheinbar zum Ban geführt hat ist nur noch folgendes überliefert:

"Man stelle sich Frau AKK oder Frau von der Leyen vor wie sie einen Krieg führen"
 
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Die Betreiber der Kommentarseiten können deine freie Meinungsäußerung nicht bedrohen. Die hat nix damit zu tun, dass du auf Webseiten von privaten Betreibern etwas Äußern darfst.

Das wurde aber schon im Anderen Thread erklärt, nur wollen es einege nich warhaben und Posten deshalb weiterhin solche Ideen, ohne sich mal zu Informieren was freien Meinunsäusserung eigentlich bedeutet.
 
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Keylan schrieb:

Trotzdem ist es ungerecht das man derart behandelt werden kann weil man nicht in deren Weltbild passt.
 
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Da die "freie" Meinungsäußerung eh nie existiert hat, ist der Themenkomplex müßig zu diskutieren.

Du kannst immer alles sagen, musst aber mit sozialen (sind mMn irrelevant) und/oder juristischen Konsequenzen leben. Ferner kann ein Plattformbetreiber grds. löschen wie er lustig ist (ist ja auch eine Form der Meinungsäußerung - die dann wieder soziale Konsequenzen [von dir] hervorruft).

Selbst die Wahrheit zu äußern kann strafrechtlich Relevant sein.
Man kann -Abseits geheimen Informationen öffentlich verbreiten- juristisch auch einen Fall konstruieren, bei dem ich dich für das sagen der Wahrheit töten darf (Notwehr). Z.B. sagst du immer und immer wieder "Deine Mutter ist tot." Wenn diese Aussage micht kränkt, jedoch wahr ist, ich aber ein Aufhören deinerseits nur mit einer Tötung realisieren kann - dann Feuer frei :evillol:
Selbstverständlich gelten hierbei sehr strenge Kriterien, die es zu erfüllen gilt, aber es ist eben möglich.

Ungerecht ungleich unrechtmäßig und vice versa.

Selbst bei "unwichtigeren" Dingen die hier ins Aquarium verschoben werden wird deine "freie Meinungsäußerung" eingeschränkt.

Wobei "Meinung" auch das falsche Wort ist mMn(:D). Kann man eine ändere "Meinung" über ein "Faktum" (z.b. 11mm sind 1cm anstatt 10mm sind 1cm) besitzen? Ist dass dann eine "Meinungs"-äuserung? Oder eine Lüge? Gibt es Lügenfreiheit? Wo wird wann differenziert? Ist es relevant zu differenzieren?

Da begeben wir uns finde ich Richtung Philosophie^^
 
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finley schrieb:
Ich habe inzwischen aber den Verdacht dass es mit Feminismus zu tun haben könnte da ich mich negativ über zwei bekannte Deutsche Politikerinnen geäußert habe (AKK und von der Leyen habe ich nicht zugetraut im Notfall einen Krieg anständig führen zu können). Dabei hätte ich genauso gut zwei deutsche Politiker nennen können - es war also nicht explizit auf Frauen bezogen. Ein anderer Grund würde mir jedenfalls nicht einfallen.
Du gehst davon aus dass derjenige der dich kritisiert dies irgendwie auf sachlicher Ebene tut. Nur ist das oft nicht der Fall. Nimm einfach mal Baerbock wie kurzerhand Kritik an ihrem Fehlverhalten zu Frauenhass verklärt wurde. Es ist immer das gleiche Spiel und Kritiker Mundtot zu machen, man wirft ihnen irgendetwas x beliebiges vor, einfach weil man das Argument auf der sachebene nur schwer entkräften kann.
Beim Thema Asyl genau das gleiche. Da kommt gern mal der N-Vorwurf. Natürlich läuft es nicht IMMER so. Aber Ausnahmen sind es jetzt auch nicht wo jemanden der Kritik an irgendetwas übt irgendeine Art von Hass unterstellt wird.
Sowas vergiftet aber im Grunde jede Debatte um irgendwie alles. Ich gehe immer davon aus dass jemand der Kritik an meiner Aussage übt mir sein BESTES Argument bzw Gegenargument gibt. Und nunja wenn ich halt sage "xy läuft jetzt nicht sogut da gibt es viel zu kritisieren weil dies und das" und da kommt nur ein "du hasst x!, deswegen sagst/denkst du das" weiß ich halt dass er halt rein gar nichts in der Hand hält.
Keylan schrieb:
Die Betreiber der Kommentarseiten können deine freie Meinungsäußerung nicht bedrohen. Die hat nix damit zu tun, dass du auf Webseiten von privaten Betreibern etwas Äußern darfst.
Nunja man kann bei kleinen Unternehmen ohne Marktbeheschende Stellung zwar von Hausrecht sprechen, doch ich frage mich da dennoch einfach folgendes: Mal angenommen ich sitze mit Personen irgendwo in einer Ecke. Jemand sagt etwas, seine Meinung, die mag vllt kontrovers sein, sei aber von der meinungsfreiheit im rechtlichen Sinne vollkommen gedeckt. Sprich NICHT justizabel. Wenn nun eine oder mehrere daraufhin die Person auffordern zu gehen, eben wegen seiner Meinung, sollten sich vielleicht diese Leute selbst einfach mal fragen wie sie so zur Meinungsfreiheit stehen.
Was ich nicht abkann ich Heuchelei und Doppelmoral. Das bedeutet für mich Aussagen die nicht justizabel sind nicht dulden zu wollen, sich selbst dann aber als mega "weltoffen und tolerant" und für die Meinungsfreiheit noch darstellen wollen.
Wieso dann nicht so ehrlich sein und einfach ganz offen dazu stehen "bei uns gilt nicht die Meinungsfreiheit sondern hier darf nur das geschrieben werden was uns passt".
 
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finley schrieb:
Trotzdem ist es ungerecht das man derart behandelt werden kann weil man nicht in deren Weltbild passt.
Du findest es also Gerechter, wenn DU anderen auf IHRER WEBSEITE vorschreiben kannst, dass sie DEINE Vorstellungen dort zu verwalten haben?

Hast du vielleicht einen Webspace? dann würde ich dich auch gern Zwingen mir da eine kleine Webseite zu überlassen, weil ich noch nen alten Schulaufsatz habe den ich gern dem Rest der Welt präsentieren möchte.
 
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Keylan schrieb:
Du findest es also Gerechter, wenn DU anderen auf IHRER WEBSEITE vorschreiben kannst, dass sie DEINE Vorstellungen dort zu verwalten haben?
Na wenn man das nicht verwalten will sollte man keine Kommentarfunktion in einer Zeitung anbieten. Ich meine darum geht es ja eigentlich. Es sei denn man will in seiner Blase bleiben und erst gar keine Diskussion entstehen lassen.
 
Keylan schrieb:
Du findest es also Gerechter, wenn DU anderen auf IHRER WEBSEITE vorschreiben kannst, dass sie DEINE Vorstellungen dort zu verwalten haben?
Das nicht. Nur diese Leute die einfach Sachen löschen die ihnen nicht in den Kram passen müssen ihrerseits dann akzeptieren dass sie eben NICHT im Sinne der Meinungsfreiheit handeln, sondern mit freier Meinung ein Problem haben....
Die Frage ist ferner auch, wieso überhaupt eine Kommentarfunktion wenn nicht kommentiert werden soll, oder eben nur das "richtige" ? Wieso nicht einfach dann nen paar Leserbriefe nur auf die Seite stellen die handverlesen sind (muss man ja niemanden verraten), sodass eben der Eindruck entsteht alle denken so.
Deine Meinungsfreiheit endet für mich da wo es justizabel wird. Wenn nun jemand hingeht und meint das reicht ihm nicht dann betreibt er eben Zensur. Und dann soll er eben auch so genannt werden.
Wieso sollte jemand denn das Recht zugesprochen bekommen zu zensieren, aber dann nach außen weiterhin als der gesehen werden der die Meinungsfreiheit für ein ach so hohe Gut hält?

Von mir aus zensiert was das Zeug hält. Aber dann habt wenigstens auch die Eier und steht dazu und schmückt euch nicht mit fremden Federn wenn ihr manche Meinungen eben doch nicht ertragen könnt.
 
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Meinungsfreiheit beinhaltet doch auch das Recht selbst zu entscheiden welche (zulässigen) Meinungen ich verbreiten möchte. Muss eine Metzgerei auf ihrer Hompage Werbung für Veggie machen?
 
Es ist nicht die Aufgabe anderer Privatpersonen oder Unternehmen (wie einer privaten Zeitung) eure Meinungsfreiheit sicherzustellen.
Ebensowenig können sie diese Einschränken. Euch muss das nicht gefallen, aber das Thema Meinungsfreiheit da überhaupt mit rein zu bringen zeigt nix anderes als das ihr keine Ahnung habt wovon ihr redet.
Ergänzung ()

finley schrieb:
Es sei denn man will in seiner Blase bleiben und erst gar keine Diskussion entstehen lassen.
Und wenn man das will, warum solltest du das jemanden Verbieten können?
 
Muss sie nicht. Aber muss eine Metzgerei denn als unabhängige und neutrale Anlaufstelle für Ernährung aller Art betrachtet werden? Hat der Betreiber ein Recht darauf dass er sich so nach außen hin verkaufen darf?
Das Problem ist doch eigentlich nur das die die löschen ein Problem damit haben wenn es nicht geheim bleibt. Was man will ist folgendes: Man möchte löschen, nach außen hin soll es aber nicht so wirken dass man löscht WEIT WEIT vorher wo es das Gesetz vorsieht.

Man angenommen ich verkaufe ein Auto, lösche aber konsequent jeden Beiträg der irgendwie negativ ist und meinen Gewinn schmälern könnte. Würdest du das meinerseits dann auch als "Meinungsfreiheit" bezeichnen was ich tue?
Ergänzung ()

Keylan schrieb:
Es ist nicht die Aufgabe anderer Privatpersonen oder Unternehmen (wie einer privaten Zeitung) eure Meinungsfreiheit sicherzustellen.
Wieso hat man dann aber so ein Problem damit offen damit umzugehen? Das Problem was ich primär habe ist dass gelöscht wird, grundlos also zumindest rechtlich gesehen, einfach weil man Meinungen nicht erträgt oder haben will, aber man möchte sich dann selber weiterhin das Label "Meinungsfrei" "Tolerant" geben.
Ich kann auch nen blaues Auto als rot bezeichnen. Ist das gleiche. Kann man halt machen, ist aber irgendwo verlogen.
 
Keylan schrieb:
Es ist nicht die Aufgabe anderer Privatpersonen oder Unternehmen (wie einer privaten Zeitung) eure Meinungsfreiheit sicherzustellen.

Man könnte dass ja gesetztlich regeln dass bestimmte Zeitungen oder Medien die eine bestimmte Relevanz haben und letztendlich ja auch an der demokratischen Willensbildung mitmischen, dazu verpflichtet werden freie Meinungsäußerung im Rahmen der Gesetze zu gewährleisten.
 
Also ich glaube einerseits, dass die Medien desbezüglich immer stärker dagegen vorgehen, da immer mehr und mehr Hass dort verbreitet wird und die Grundstimmung oft schon negativ bzw. toxisch ist/vergiftet ist.
Oftmals schweifen die Leute vom Thema ab und gehen von einer sachlichen Diskussion in eine Diskussion über, bei der es nur oberflächlich über Personen z.B. geht.

Darum gehen die Medien verstärkt davon. Zurecht meiner Meinung nach. Wenn mehr Unfug getrieben wird, muss man leider auch härter dagegen vorgehen.

Außerdem ist die Meinungsfreiheit nicht eingeschränkt, wenn du auf privaten Seiten etc. gesperrt wirst. Das ist ja letztendlich seine Plattform. Trotzdem verstehe ich, dass das nicht schön ist.

Was natürlich auch sein kann, ich mag hier niemanden etwas unterstellen, falls jemand Moderator von euch ist, dass der Moderator eben halt nicht im Sinne der Netiquette, sondern auch seine persönliche Meinung einfließen hat lassen.
 
finley schrieb:
Na wenn man das nicht verwalten will sollte man keine Kommentarfunktion in einer Zeitung anbieten.
Du kannst es einfach irgendwann nicht mehr verwalten.

finley schrieb:
Es sei denn man will in seiner Blase bleiben und erst gar keine Diskussion entstehen lassen.
Das Internet ist kein rechtsfreier Raum also musst du eine Moderation bereitstellen und die verursacht kosten und es scheitert oft an der Manpower.

finley schrieb:
dazu verpflichtet werden freie Meinungsäußerung im Rahmen der Gesetze zu gewährleisten.
Der Staat schreibt einem, aber auch vor dass man gegen Hass etc. im Internet vorgehen muss.

Wir würden gerne jegliche Diskussion laufen lassen, aber wir mussten vor Jahren eine Freischaltliste einführen damit bei gewissen Themen vorab die Moderation gegenliest. Nachträglich bekommt man das nämlich nicht mehr sortiert und dann bleibt nur die Schließung eines Themas.

Melde dich per Mail bei der Zeitung.

Da wir auch hier anfangen uns im Kreis zu drehen und im verlinkten Thema das schon ausgiebig diskutiert wurde bin ich mal der böse und schließe.
Bevor Zensur geschrien wird. Es handelt sich hier um das Hausrecht, welches zur Anwendung kommt.

Eine Zensur kann nur staatlich erfolgen.
 
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