Zensus 2011

[Jokener]

Naja, bei mir geht es dabei schlichtweg um die Euros.
Ich mache das nicht weil es mir Spaß macht, sondern weil ich meine Studiengebühren bezahlen muss.
(Bzw nach den Studiengebühren gerne wenigstens noch einen Harz 4 Regelsatz hätte, damit es was nettes zu futtern oder mal einen Fernseher geben kann.)

@Exar_Kun: Mit Macht hat das bei mir überhaupt nichts zu tun.
Ich habe nichtmal irgendwelche "echten" Befugnisse, mal abgesehen davon, dass der Mensch im Rathaus nur meine Angaben bekommt um Entscheidungen zu treffen.
Und ich will auch niemandem drohen. Wenn mir einer freundlich erklärt, dass er verweigert obwohl er das LAUT ZENSUSGESETZ nicht darf... Kein Problem.
Derjenige bekommt von mir den Bogen zum selbstausfüllen und kann dann machen (oder lassen) was er möchte.
(Und das nicht jedes Gesetzt in Ordnung ist brauchen wir nicht zu diskutieren, es steht jedem frei dagegen zu klagen.)

@Pah-Geist: Das hat mit Verdienst nicht viel zu tun. Die Leute bei denen ich den Bogen ausfüllen muss bzw dabei zugucke, die bringen mir den schlechtesten Stundenlohn.
Wo es am meisten gibt sind Familien mit (vielen) minderjährigen Kindern.
Bei Kindern ist der Fragebogen kürzer und die Eltern füllen den gleich parallel mit aus und es geht erheblich schneller (pro ausgefülltem Bogen, eine Großfamilie dauert bis zu einer Stunde, eine Einzelperson bis zu 30 Minuten).
Und wenn jemand selbst ausfüllen möchte, dann bekommt er den Bogen und die Anweisungen und ich bin weg.
Drei Minuten und 2,50€... Da habe ich überhaupt keine Ambitionen das mit jemandem gemeinsam zu machen, der es nicht möchte.
Das ist ein Service-Angebot und wer es nicht möchte muss es nicht annehmen.

Und solange meine Schäfchen freundlich zu mir sind bin ich auch ausgesprochen freundlich.
Wenn jemand nicht Bescheid weiß, dann wird er aufgeklärt und zwar in aller Ruhe und Freundlichkeit.
Immerhin ist niemand verpflichtet die Zeitung zu lesen, auch wenn ich persönlich das durchaus für einen guten Plan halte.
Nur wer unfreundlich ist, der kommt in meine schwarze Liste und kann dann gucken was passiert.
Das hat aber wer was mit Macht noch mit Geld zu tun. Aber ein Mindestmaß an Umgangsformen setze ich auch bei meinen Schäfchen voraus.

Grüße vom:
Jokener

 

[Sherman123]

Ich verstehe wirklich nicht das Problem. Ein Zensus wird in so gut wie jedem westlichen Land durchgeführt. Politiker treffen die Entscheidungen an Hand dieser Ergebnisse zum Wohle des Volkes. (und ja es wird ja zumindest eine Handvoll Politiker geben, die nicht korrupt sind und alles in die eigene Taschen scheffeln, sondern die Ergebnisse sinnvoll verwerten und wirklich aus Überzeugung handeln)

Die Daten sind außerdem anonymisiert. An Hand eines ausgefüllten Fragebogens sind keine Rückschlüsse auf einzelne Personen möglich. (und das wurde auch mehrfach von unabhängigen Experten bestätigt)

Den Egoismus den manche hier an den Tag legen, kann ich beim besten Willen nicht verstehen. Immerhin macht der Staat soviel für euch, aber wenn man höfflich daran erinnert, dass neben dem Steuerzahlen noch andere Bürgerpflichten gibt, wird der Ton gleich ein ganz anderer.


Vielleicht kann mir hier jemand seine Gründe für das "Nichtwollen" erklären.

Warum wird man "Interviewer"?

Die Menschen sind zur Teilnahme per Gesetz gezwungen. Wer nicht spurt, der bekommt empfindliche Bußgelder aufgedrückt. Ein gewisses Machterleben ist das doch auf jeden Fall...

Was??? Die Interviewer machen einen bezahlten Job wie Millionen anderen Menschen auch....

 

[ekin06]

@Exar_Kun
Du hast 2 mal hintereinander nicht auf meine Frage geantwortet... vielleicht nochmal durchlesen und dann antworten.

Also: WARUM wird man Interviewer? Welche Beweggründe? Man wird ja schließlich nicht gezwungen...

Ergänzung (10. Mai 2011)

Was??? Die Interviewer machen einen bezahlten Job wie Millionen anderen Menschen auch....

naja, "bezahlter job"

 

[Jackie78]

Nur wer unfreundlich ist, der kommt in meine schwarze Liste und kann dann gucken was passiert.

Und das wäre? Verhängst du persönlich ein Bußgeld

Mal im Ernst, manchen scheint der Gedanke, mal ein paar Tage Hilfssheriff spielen zu dürfen, ein wenig zu Kopf zu steigen...

Eigentlich tun mir die anderen Erhebungsbeauftragten, die das unter Umständen nicht freiwillig machen, sogar leid. Denn den paar Kröten an Einnahmen stehen - zumindest hier im ländlichen Raum - doch gravierende Unkosten gegenüber, wie beispielsweise die Fahrkosten und der teils immense Zeitaufwand. Ich hätte ja gehofft, dass der Staat wenigstens seine Erfüllungsgehilfen anständig behandelt, wenn er schon mit seinen Untertanen umspringt wie im Mittelalter und ihnen die einst vom Bundesverfassungsgericht zugestandenen Grundfreiheiten versagt. Alles in Summe ergibt ein sehr bedrückendes Bild über unser angeblich ach so freiheitliches Staatengebilde.

@Sherman123: die Daten sind eben nicht anonymisiert, das werden sie im Nachhinein, es ist von einem Zeitraum von 4 Jahren die Rede, nachdem die Daten anonymisiert werden. Sonst könnten ja bei Falschauskunft keine Bußgelder verhängt werden, und auch die bereits angekündigte Kontrolle mit Rückfragemöglichkeit ist nicht mehr gegeben. Aber dass die Daten wirklich irgendwann gelöscht werden, dafür steht unser Staat bestimmt mit seinem Ehrenwort. Und in vier Jahren sehen wir dann weiter, wer weiß, wie die Mehrheitsverhältnisse dann aussehen, und wer noch begehrlichkeiten anmeldet...

Wenn man sich den Fragenkatalog einmal ansieht, mit teils sehr persönlichen Daten, die man nicht so ohne weiteres preisgibt (das fängt zum Beispiel an bei der Telefonnummer, wozu wird die gebraucht? Weltanschauung, Partnerschaftsverhältnisse, etc.?)

Die Medien hingegen käuen die total hahnebüchenen, an den Haaren herbeigezogenen Beispiele tagein, tagaus unreflektiert wieder. Beispiel aus den heute-Nachrichten gestern: Straßenbau, welche Straße sollte ausgebaut werden, welche nicht? Hallo, dazu reicht es, das Verkehrsaufkommen zu beoachten, dafür brauche ich kein einziges Datum aus dem Zensus!

Im übrigen traue ich dem Staat auch nicht, die Daten sicher aufzubewahren. Ich warte nur darauf, dass die Datensätze im Internet angeboten werden. Illusorisch, klar, sowas passiert ja nie, denn der Staat und seine Behörden haben bestimmt die fähigsten Admins angestellt.

 

[Metroid]

Wie bekommt man eigentlich Bescheid ob man teilnehmen muss? Kommen die persönlich vorbei oder bekommt man Post?

 

[Sherman123]

Straßenbau, welche Straße sollte ausgebaut werden, welche nicht? Hallo, dazu reicht es, das Verkehrsaufkommen zu beoachten, dafür brauche ich kein einziges Datum aus dem Zensus!

Nein, das tut es eben nicht. Stadtentwicklungen (darunter fällt Verkehr und Infrastruktur) sind sehr komplexe Simulationen, die mit genau solchen Daten gefüttert werden. (aus verschiedenen Parametern wird hergeleitet, dass da und dort besonders viele Akademiker leben, die besonders weit pendeln müssen usw.)
Ein Kollege von mir beschäftigt sich mit solchen mathematischen Modellen - glaub mir, um 30 Jahre seriöse Stadtenwicklung machen zu können, brauchst du alle nur erdenklichen Daten. Eine schlechte geplante oder unnötige Straße kostet dem Steuerzahler wieviel?

die Daten sind eben nicht anonymisiert, das werden sie im Nachhinein, es ist von einem Zeitraum von 4 Jahren die Rede, nachdem die Daten anonymisiert werden.

Na glaubst du der Typ, der die Fragebögen in den Computer einhämmert interessiert sich nach dem 750. Fragebogen noch für Namen?
Das ist doch klar, dass die Daten nicht von Anfang an anonymisiert sind.

 

[Jackie78]

Metroid, du bekommst einen Brief in den Briefkasten, mit einem Terminvorschlag. Da ich gestern zufällig daheim war, und mich schon gewundert habe, was die (mir nicht bekannte) Dame an meinem Briefkasten zu schaffen hat, ist es mir aufgefallen. ich vermute, das ist die selbe Person, die dann nächsten Freitag bei mir vor der Tür stehen und mir den Fragebogen überreichen wird (falls ich da bin, schau' mer mal, vielleicht bin ich bei dem schönen Wetter auch unterwegs )

@Sherman: der Typ der die Daten in den Rechner einhämmert, wie du sagst, ist mir egal. Der hämmert aber meine persönlichen Daten auch mit ein, sie bleiben wie gesagt 4 Jahre lang über die eindeutige Ordnungsnummer jederzeit zurückverfolgbar gespeichert, Quelle: http://cdn.zensus2011.de/live/uploads/media/Zensusgesetz_2011.pdf

Ordnungsnummern
(1) Für jede Anschrift, jedes Gebäude, jede Wohnung, jeden Haushalt und jede Person wird von
den statistischen Ämtern des Bundes und der Länder eine Ordnungsnummer vergeben und geführt,
die gemeinde- und gebäudeübergreifend sein kann.
(2) Die Ordnungsnummern dürfen bei den Zusammenführungen nach § 9 verwendet werden.
(3) Die Ordnungsnummern dürfen zusammen mit den Erhebungsmerkmalen gespeichert werden.
Sie sind nach Abschluss der Aufbereitung des Zensus, spätestens jedoch vier Jahre nach dem
Berichtszeitpunkt zu löschen.

Übrigens noch ein wichtiger Grund, die Fragen nicht(!) direkt an der Haustüre auszufüllen, durch die meist unbekannten Erhebungsopf^Hbeauftragten geht ein weiteres Datenrisiko aus, da diese die Fragebögen erstmal sammeln. Natürlich dürfen sie nicht, könnten aber theoretisch die Daten bewusst weitergeben, verlieren, sich klauen lassen, etc.

beantworten gegenüber den Besuchern an der Tür müsst ihr nur:
- Name und Geburtsdatum
- Anzahl der im Haushalt lebenden Personen.

Theoretisch noch Anschrift, Geschlecht, und Lage der Wohnung im Gebäude, diese sind aber in der Regel offensichtlich erkennbar.

 

[Ionion]

Weiß hier jemand, bis wann man spätestens eine Ankündigung für einen Befragungstermin bekommt? Oder hat man es hinter sich, wenn bis zum 9. Mai nichts gekommen ist?

 

[Yiasmat]

@ Ionion :

Das hab Ich hier auch schon einmal gefragt .

So richtig vorbei ist es wohl erst am 31.07.2011 . Jedenfalls fiel dieses Datum hier mal im Thread .

Wenn Du kein Haus oder eine Eigentumswohnung besitzt gehörst Du zu den circa 6 Millionen die Stichprobenartig befragt werden . Also jeder 10. Haushalt circa .

Solange musste halt hoffen das der Kelch an Dir vorbei geht .

MfG



Yiasmat

 

[Jokener]

Zum Zeitrahmen: Die EU hätte das gerne innerhalb von 4 Wochen ab dem 09. Mai erledigt.
Das Niedersächsische Landesamt für Statistik gibt den Städten/Kommunen allerdings 12 Wochen, also den 09. August als Limit.
Diese können das theoretisch wiederum "begründet" ausdehnen, beispielsweise wenn nicht genug Erhebungsbeauftragte zur Verfügung stehen oder die Befragung sehr zeitintensiv ist.
(Ein Erhebungsbeauftragter ist im Schnitt für 70 bis 100 Personen (nicht Haushalte/Adressen) zuständig. In ländlichen Gebieten kann es selbst bei 8 Stunden pro Tag schwer werden alle zu erreichen. Wenn man ein Hochhaus erwischt, dann kann es sein, dass man den Joker hat: 1 Hausnummer, 40 Haushalte, 100 Leute, im Idealfall wenige Erwerbstätige und viele Minderjährige/Rentner.)
Ich persönlich habe wohl in einer Woche alle Befragungen durch, mit Ausnahme der Leute, die eine Terminverschiebung wollten (haben ALLE ihren Wunschtermin von mir bekommen, soviel zu "herrschsüchtiger Hilfsscherrif").
Und @Jackie: Ich habs schon zig mal gesagt, aber ich sags auch nochmal: Ich persönlich verhänge natürlich kein Bußgeld.
Aber wen ich wegen Verweigerung melde (und Bullshit-Bögen akzeptiere ich nicht), der bekommt "von oben" einen Brief.
Darin steht dann, dass er entweder mit mir (bzw einem anderen Erhebungsbeauftragten) kooperieren kann, oder dass es eben das Zwangsgeld gibt, etc. pp.
Und um Machtspielchen gehts mir dabei nicht. Aber ich werde geschickt um Schäfchen zu zählen, nicht um Schäfchen zu dressieren. Das macht wer anders.
Und in Anbetracht der Tatsache, dass ich, als Student, schon bei Projekten mit sechsstelligen Preisschildern gleichberechtigter Hauptverantwortlicher war und außerdem bei einem großen Autokonzern Prozesse mitgestaltet habe, an denen sich jetzt zig Leuten orientieren... Die Authorität die ich als Erhebungsbeauftragter habe ist im Vergleich nicht der Rede Wert. Und ich schreibe das jetzt auch nicht um zu prahlen, sondern nur als Vergleich und um mal einen Realitätsbezug in einer absolut irrational gewordenen Diskussion herzustellen.

Das "Risiko" für die Daten ist übrigens am größten, solange die Daten bei den Erhebungsbeauftragten sind.
Man soll die zwar nach Möglichkeit wegschließen (in einen Safe/Tresor wenn vorhanden), aber sowas kann ich zum Beispiel nicht vorhalten.
Ich bringe meine ausgefüllten Bögen daher direkt in einem versiegelten Umschlag ins Rathaus.
(Da gibt es einen separaten Raum mit nagelneuem Schloss und nur einem Schlüssel, in diesem Raum steht eine versiegelte und mehrfach gesicherte "Mülltonne" aus Metall. Bögen da rein und ausgewertet wird es maschinell unter hohen Sicherheitsauflagen an einer Stelle. Die Tonne wird übrigens nur bewacht transportiert und nicht von DHL/UPS... Viel mehr darf ich nicht sagen...)
Die sind also noch vor 18:00 am selben Tag so sicher, wie es in so einem Prozess nur geht.
Leider ist das nicht Vorschrift für alle, in ländlichen Gebieten aber einfach nicht umzusetzen...

Grüße vom:
Jokener

 

[Cpt.H4rl0ck]

Mein persönliches "Überwachungsmaß" ist voll.
Ich finde es erschreckend was alles über mich gespeichert wird.
Das ich gesetzlich verpflichtet bin Auskunft zu geben bringt mich echt auf die Palme.

Schade das es Menschen in Deutschland gibt, die genau so ein System unterstützen.
(Ihr wundert euch wieso ihr als Stasispitzel beschimpft werdet?!)

Wie auch immer.
Protest ist ja eine anstrengende Sache.
Würde ja bedeutet das man was machen muss, in der Freizeit!
Ich kann jedem nur ans Herz legen ein bisschen aufgeweckter durch die Welt zu gehen.

Habt ihr schon von Alexander Lehmann gehört?
Finde das Video sehr passend zu dem Thema...


http://www.youtube.com/watch?v=-CKbNE5ql0A

 

[Irrer Iwan]

Hallo Zusammen,

es ist schon so eine Sache mit dem Zensus 2011. Einige halten ihn für ein sinnvolles Projekt, andere stehen dem Unterfangen eher kritisch bis ablehnend gegenüber. OK, man sollte alle Ansichten akzeptieren. Feindbilder aufzubauen bringt nichts.
Über die Rechtsgrundlage zu diskutieren mag zwar recht interessant sein, aber es ist m.E. verlorene Zeit, da die erforderlichen Gesetze verabschiedet sind und somit (leider) Rechtskraft haben. Und das schon seit einiger Zeit.
Was mir hier mehr oder weniger unangenem aufgefallen ist, sind die Äußerungen eines Erhebungsbeauftragten. Hier wird ein Druck aufgebaut, der nun wirklich nicht notwendig ist.

@Jokener: ("...Bullshit-Bögen akzeptiere ich nicht")
Ich würde gerne einmal von Dir wissen wie Du so einige der Fragen vor Ort auf ihren Wahrheitsgehalt überprüfen willst. Z.B. die Fragen zur Bildung und Arbeitsituation.
Sollte hier einer der Befragten seiner Fantasie freien Lauf lassen, so kann es möglicherweise bei den üblichen Plausibilitätstests oder Registerabgleichen auffallen oder aber auch nicht. Aber vor Ort, vergiss es einfach.

MfG
Irrer Iwan

 

[Jokener]

Ich darf nicht aus dem Erhebungsalltag berichten. Aber bisher habe ich noch nie falsch gelegen, soviel kann ich sagen.

Grüße vom:
Jokener

 

[M193]

ich hab' die Fragen "online" beantwortet
das Ganze ist eh ein nur Datenabgleich, das Meiste ist ohnehin schon bekannt

 

[Irrer Iwan]

@Jokener:

Du hast sicherlich Recht, wenn Du sagst, dass Du nicht aus deinem Erhebungsalltag plaudern darfst. War 'ne blöde Frage von mir. Aber, keine Antwort ist auch eine Antwort!

Wenn mir eine Befragte / ein Befragter z.B. die Antwort gäbe, dass ein Abitur vorhanden ist und ein Studium absolviert wurde, dann ist es so. Eine Möglichkeit dies vor Ort zu überprüfen ist nicht gegeben. Ich kann den Wahrheitsgehalt der Antwort nicht beurteilen. Also habe ich diese Antwort einzutragen. Hinterfrage ich diese Antwort, so stelle ich die Glaubwürdigkeit der befragten Person von vorneherein in Frage und bezüchtige sie indirekt der Lüge. Diese Vorgehensweise ist durch keine gesetzliche Regelung im Rahmen des Zensus 2011 gedeckt. Im Gegenteil, es kann für die Erhebungsbeauftragte /den Erhebungsbeauftragten ein fürchterlicher Schuh daraus werden. Eine entsprechende Mitteilung an die Erhebungsstelle...
Eine von Dir geführte Befragung meiner Person wäre sehr lehrreich und würde Dir sehr schnell die Grenzen (sehr viele) und die Befugnisse (sehr wenige) eines Erhebungsbeauftragten zeigen. (Ohne Beleidigungen oder Drohungen, nur auf einer sachlichen und rechtlichen Grundlage). Also bedenke Dein Auftreten vor den Bürgerinnen und Bürgern unseres Landes!

Bevor hier falsche Schlüsse gezogen werden, ich bin KEIN Erhebungsbeauftragter und auch KEIN Leiter einer Erhebungsstelle.

MfG
Irrer Iwan

 

[Jokener]

@Irrer Iwan: Ohne dir zu nahe treten zu wollen, aber ich weiß schon ganz genau was ich darf und was nicht.
Ich bin einer von den wenigen, die die vollständige Dokumentation zu dem Job gelesen, verstanden UND im Kopf behalten haben.

Und als hätte ich es nicht schon oft genug gesagt: Ich bin von der Grundeinstellung erstmal immer sehr freundlich.
Die "vielen" Grenzen die du meinst sehe ich allerdings nicht unbedingt, bzw nur begrenzt.
Denn die Eigentliche Aufgabe ist ja schon extrem eng abgesteckt.
Dass ich zum "Schäfchen zählen" weder die Frisur noch die Schuhe meiner Schäfchen nach Schönheit zu bewerten habe, das ist ja mehr als selbstverständlich.
(Wenn man das jetzt als viele Grenzen definieren will, dann hast du recht...)

Im Endeffekt läuft es darauf hinaus, dass man rechtzeitig sinnvolle Termine vorgibt, wenn ein Schäfchen nicht kann neu terminiert, zur (hinreichend präzise angekündigten) Zeit pünktlich und freundlich da aufschlägt und den Leuten a) den Zensus nochmal in drei Sätzen erklärt b) erklärt was da jetzt genau gemacht werden muss und dann zu 90% c) den Fragebogen mit den Leuten ausfüllt.
Ein paar wenige wollen nur den Bogen haben und sagen mir dann an der Tür die Zahl der Bewohner etc (also die Minimalangaben, um die sie sich nicht drücken "dürfen") und bekommen dann ihre Zettelchen, fertig.
Die drei Hanseln, die mich erst reinlassen und dann Unfug veranstalten, dass sind die einzigen die dann Stress bekommen.
Aber auch nicht indem ich sie anschreie. Das bringt erstens sowieso nichts, zweitens hat mein Familienname hier einen guten Ruf den ich nicht durch Unfug kaputt mache und drittens lasse ich mir doch keine schlechte Laune machen.
Und die Befragung dann abzubrechen bzw denjenigen mit den rechtlichen Konsequenzen alleine lassen, dass darf ich durchaus, mehr Befugnisse brauche ich nicht.
Und nur wegen diesen drei Deppen wird halt so ein riesen Aufriss gemacht.
(Nochmal: Die Rechtmäßigkeit des Zensus als solches habe ich als Erhebungsbeauftragter nicht zu beurteilen, ich sehe das durchaus auch kritisch, aber so etwas klärt man nicht durch querbeet falsch ankreuzen, sondern über den Rechtsweg.)

Grüße vom:
Jokener

P.S.: Die Zahl drei für die Deppen habe ich durch Würfeln ermittelt, ich darf ja keine "Befragungsergebnisse" veröffentlichen...

P.P.S.: Was ich mit Bullshit-Bögen meinte waren die offensichtlichen Falschangaben.
Ich darf natürlich nicht sagen, was mir aufgetischt wird, aber ich kann dir versprechen, dass es offensichtlich ist.
Es ist halt schlichtweg sehr unwahrscheinlich, dass jemand Vorstandsvorsitzender von VW ist und in seiner fast unmöblierten 35qm-Wohnung auf blankem Estrich rumläuft, oder würdest du das blind aufnehmen?
(Achtung: Fiktion. Aber vergleichbar dumme Sachen sind es, die man als Erhebungsbeauftragter filtern kann. Und mehr ist auch nicht gewollt. Den Rest fangen dann der Plausi-Check und die Quervergleiche, durch die jeder Bogen durchgeht...)

 

[Exar_Kun]

@Exar_Kun
Du hast 2 mal hintereinander nicht auf meine Frage geantwortet... vielleicht nochmal durchlesen und dann antworten.

Doch, ich habe auf deine Fragen geantwortet. Du hast es nur scheinbar nicht begriffen.

 

[Onkelhitman]

Also meine Oma hat den Bogen jetzt auch bekommen. Was ein Pech, dass sie seit 2 Jahren schon tot ist.

Und leider kann ich den auch nicht zustellen, immerhin wurde sie anonym beerdigt. Wir haben hier im Haus schon vor ca. 6-7 Monaten Post bekommen. Ich habe dort angerufen und gefragt, woher die die Informationen hätten, meine Oma würde hier Besitzer sein. "Das sagt uns das Steueramt." Da habe ich dann gefragt, wie meine schon 1 Jahr tote Oma denn noch beim Steueramt registriert sei. Daraufhin war die Leitung tot, die Mitarbeiterin sagte kein Wort mehr und nach 1 Minute habe ich dann aufgelegt.

Gestern in der Post dann der Umschlag. Ich habe daraufhin groß "VERSTORBEN" geschrieben und das wieder zur Post gebracht. Bin ich mal gespannt ob sie nochmal Post bekommt.....

Im ersten Brief (ja wir haben ihn aufgemacht) stand drin, dass meine Oma in der Pflicht steht, alle Angaben auszufüllen und ansonsten mit Strafe rechnen muss. Wir können das leider nicht ausfüllen, da wir keine Vollmacht meiner Oma haben und auch jetzt keine mehr bekommen werden (ich hoffe es, wenn ja wäre sie Jesus). Bin jetzt mal gespannt ob wir nochmal Post bekommen, kann ja nochmal hier reinschreiben was passiert....

 

[ekin06]

Doch, ich habe auf deine Fragen geantwortet.

Stimmt, geantwortet hast du, aber sie passen einfach nicht zu meinen Fragen.

Egal, bin eh raus hier.

 

[Fonce]

Also meine Oma hat den Bogen jetzt auch bekommen. Was ein Pech, dass sie seit 2 Jahren schon tot ist.

Und leider kann ich den auch nicht zustellen, immerhin wurde sie anonym beerdigt. Wir haben hier im Haus schon vor ca. 6-7 Monaten Post bekommen. Ich habe dort angerufen und gefragt, woher die die Informationen hätten, meine Oma würde hier Besitzer sein. "Das sagt uns das Steueramt." Da habe ich dann gefragt, wie meine schon 1 Jahr tote Oma denn noch beim Steueramt registriert sei. Daraufhin war die Leitung tot, die Mitarbeiterin sagte kein Wort mehr und nach 1 Minute habe ich dann aufgelegt.

Gestern in der Post dann der Umschlag. Ich habe daraufhin groß "VERSTORBEN" geschrieben und das wieder zur Post gebracht. Bin ich mal gespannt ob sie nochmal Post bekommt.....

Im ersten Brief (ja wir haben ihn aufgemacht) stand drin, dass meine Oma in der Pflicht steht, alle Angaben auszufüllen und ansonsten mit Strafe rechnen muss. Wir können das leider nicht ausfüllen, da wir keine Vollmacht meiner Oma haben und auch jetzt keine mehr bekommen werden (ich hoffe es, wenn ja wäre sie Jesus). Bin jetzt mal gespannt ob wir nochmal Post bekommen, kann ja nochmal hier reinschreiben was passiert....

Das dürfte daher kommen das die Zusammenführung der Daten schon seit 01.04.2008 erste Datenübermittlungen für die Zentrale Datenbank stattgefunden haben.

Sehr aufschlussreich ist übrigens auch dieser Vortrag von der 27c3
http://www.youtube.com/watch?v=uhuEvCUIYlg&playnext=1&list=PLE5D207E30D66FD6F