Synology Q&A 2021 ZFS Dateisystem für Synology und bessere Hardware

tim1980

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Hallo,
warum gibt es kein ZFS Dateisystem bei Synology?
Ich hatte ein 112+ Synology NAS, welches immer unheimlich langsam war. Liefen noch irgendwelche andere Dinge konnte man das NAS vergessen.
Mittlerweile habe ich mir ein TrueNAS auf einem alten PC installiert. Dieses läuft super, nur der Stromverbrauch ist natürlich leider deutlich höher. Aber das macht nichts, da es keine 24 Stunden läuft.
Da kann ich nicht nachvollziehen, warum Synology immer noch auf 2 Kern CPUs setzt und nicht mehr als 2GB RAM.
In der heutigen Zeit könnte man durchaus auch mal anfangen 4 Kern CPUs und mind. 4-8 GB RAM standardmäßig zu verbauen.

Gruß
Tim
 
mehr kerne, mehr ram = mehr stromverbrauch
zfs ist doch nichts anderes als ein SoftwareRAID und die NAS-Software hat doch schon ein RAID.
Eine NAS sollte eigentlich nur Dateien bereitstellen das andere zeug das hinzugekommen ist sind eigentlich keine NAS Funktionen. Die meisten aktuellen NAS sind doch nichts anderes als mini-spar-server
 
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Für ZFS wird ECC beim RAM empfohlen. Außerdem braucht man viel mehr RAM damit ZFS performant läuft.
Ich denke also, das wird bei Synology nicht angeboten weil die Hardware dafür nicht reicht.
Weil vom Featureset ist ZFS ja eingentlich das, was man im NAS haben will.
 
ZFS gehört ja Oracle, und die Lizenzen sind da wohl nicht so ganz klar (ZFS steht unter CDDL). Aus dem Grund kann ZFS auch nicht in den Linux Kernel integriert werden, was bei FreeBSD aber kein Problem ist. Denke da wollen die keine unnötigen Risiken eingehen.

Außerdem gibt es ja BTRFS, Synology hat sich da eine gesonderte Lösung mit LVM zusammengebaut die gegenüber ZFS aktuell kaum Nachteile hat. Warum die Hardware so schwach ist -> ist billiger, denke das wird der einzige Grund sein.
 
um genau zu sein ist ZFS nichts anderes als ein SoftwareRAID und Filesystem in einem. Aus diesem Grund ist es auch so Hardware hungrig was das ganze wieder teurer macht.
 
Haggis schrieb:
Für ZFS wird ECC beim RAM empfohlen.
Das ist übrigens general-gültig. Jedes System mit wichtigen Daten sollte ECC nutzen - und ein System ohne ECC mit ZFS ist immer noch besser als ein System ohne ECC mit EXT4 oder ähnlichem. Hat auch einer der Entwickler von ZFS so bestätigt. Ich glaube der Mythos von "ZFS braucht ECC" ist entstanden weil ZFS aus der Enterprise Welt kommt und da ECC sowieso immer empfohlen wird.
 
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wern001 schrieb:
zfs ist doch nichts anderes als ein SoftwareRAID und die NAS-Software hat doch schon ein RAID.
Es gibt kein Hardware Raid ist auch nur Software was auf gesonderer Hardware dediziert läuft -> ist deswegen aber noch nicht "Hardware" (technisch gesehen :p) Wieso ZFS nicht läuft - warscheindlich Ressourcen thema, kann aber auch sein wie die "Festplatten" verbunden werden, wenn kein HBA möglich ist/wäre und nur RAID geht, kannst du mit ZFS nicht viel anfgangen/ist eher schädlich :p

Zum Thema ZFS und Oracle -> OpenZFS das ist nicht von Oracle, somit wäre das kein Grund für das fehlende ZFS auf Synology Geräten. Wird z.B. bei TrueNas Scale mit geliefert -> oder die haben ZFS.
 
Mehr Kerne & RAM = mehr Stromverbrauch und damit höhere Unterhaltskosten und noch viel wichtiger: Höhere Anschaffungspreise. Die musst du dem Laien erst einmal ggü. rechtfertigen und ihm die Vorteile verkaufen.
Gleichzeitig hat ZFS auch Nachteile bei der Flexibilität, d.h. ein Kunde/Anwender muss genau wissen was er braucht und will. Da ist viel Erkläraufwand und Support notwendig.

Haggis schrieb:
Außerdem braucht man viel mehr RAM damit ZFS performant läuft.
Für ein einfaches NAS? Nein, da reichen auch 4GB Ram für (netto) dutzende TB an Daten wenn es nur ein NAS sein soll für zuhause.
Bei außergewöhnlich vielen parallelen Zugriffen oder wo Latenzen eine Rolle spielen ist das natürlich etwas anderes aber so pauschal bzw. im Kontext für zuhause braucht man nicht zwingend viel RAM.

wern001 schrieb:
zfs ist doch nichts anderes als ein SoftwareRAID
Falsch; Ein Erklärlink wurde ja schon geliefert. ZFS bietet AUCH Raidfunktionalität neben diversen anderen Features. Auch ist ZFS mehr als nur Raid und Dateisystem.
 
Kenny [CH] schrieb:
Zum Thema ZFS und Oracle -> OpenZFS das ist nicht von Oracle, somit wäre das kein Grund für das fehlende ZFS auf Synology Geräten. Wird z.B. bei TrueNas Scale mit geliefert -> oder die haben ZFS.
Ja, aber OpenZFS steht immer noch unter der CDDL. Es scheint nicht so ganz einfach zu sein, CDDL mit anderen Open Source Lizenzen zusammen einzusetzen. Gibt wohl verschiedene Ansichten dazu ob das legal ist. Manche Firmen gehen das Risiko ein, andere nicht. Canonical mit Ubuntu hat ZFS mittlerweile ja auch integriert.
 
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snaxilian schrieb:
Für ein einfaches NAS? Nein, da reichen auch 4GB Ram für (netto) dutzende TB an Daten wenn es nur ein NAS sein soll für zuhause.
Die oben angesprochene DS112+ hat z.B. nur 512MB RAM.
 
Die hatte auch nur eine Single-Core CPU soweit ich weiß, der TE fragte ja aber warum 2-Kern und nicht mehr.
Aber ja mit 512 MB Ram holt man niemanden hinterm Ofen hervor egal ob ZFS oder andere Lösungen^^
 
Hallo @tim1980 👋,

wir setzen auf ein modifiziertes Btrfs als Dateisystem. Wir verwenden anstatt des Btrfs-RAIDs das normale Linux-RAID. Als Volume-Manager kommt bei uns LVM zum Einsatz. Das macht das Dateisystem maximal stabil und trotzdem flexibel.

Btrfs bringt viele Funktionen mit sich, die man von ZFS schon kennt.

Dazu gehören:
  • Metadatenspiegelung
  • Datei-Selbstheilung mittels Prüfsummen und den RAID Paritäten
  • Schnappschüsse
  • Copy-on-Write-Architektur
  • Schnellklonen
  • Deduplizierung (Aktuell nur für einige Enterprise-Geräte als post-processing deduplication)

Unser Btrfs kann nicht nur viel, es ist auch sehr performant. Wenn man es aber genau nimmt, ist ext4 in manchen extremen Anwendungsfällen noch ein klein wenig schneller, aber dafür hat ext4 auch nicht die ganzen praktischen Features. 😉

Da kann ich nicht nachvollziehen, warum Synology immer noch auf 2 Kern CPUs setzt und nicht mehr als 2GB RAM.
In der heutigen Zeit könnte man durchaus auch mal anfangen 4 Kern CPUs und mind. 4-8 GB RAM standardmäßig zu verbauen.

Diese werden nur in den "kleinen" Plus-Geräten wie der DS220+ oder der DS420+ verbaut. Mit der DS720+ oder der DS920+ hat man schon Intel Quadcore-CPUs mit Atom-Architektur. Der RAM lässt sich bis 8GB aufrüsten.
So langsam haben wir aber auch gefallen an AMD-CPUs gefunden. Bei der DS1621+ und höher sind bereits Quadcores von AMD auf der Ryzen V1000-Basis verbaut. Vielleicht kommen ja mit der nächsten Modell-Pflege auch 2-4 Bay Synology NAS mit AMD Prozessoren. Heutzutage ist alles möglich. 🙂

Ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen und wünsche dir noch besinnliche Feiertage und einen guten Übergang ins neue Jahr!

Viele liebe Grüße,
Martin von Synology
 
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