Zweite Ausbildung, Fachinformatiker (Systemintegration) gute Wahl?

Z

z301

Gast
Hallo Leute,
arbeite seit 5 Jahren in der Gastronomie (8 Jahre mit Lehre) und habe mittlerweile wirklich die Schnauze voll. Habe eine feste Partnerschaft, die langfristig nicht unter meiner Wochenendarbeit und den unbezahlten Überstunden belastet sein soll, und die mir sehr am Herzen liegt. Außerdem habe ich sehr wenig Freizeit und mit 1400 Euro Netto kann man sich nun mal auch nicht soo viel leisten. Muss man beim Urlaub schon Abstriche machen.

Wie sieht es aus, ich hatte angestrebt (dieses Jahr schon 100x vergeblich versucht), eine zweite Ausbildung als Fachinformatiker für Systemintegration zu machen. Klärt mich mal auf ob ich da richtig liege:

- Nach der Ausbildung mehr Gehalt als jetzt
- Keine Sonntagsarbeit, vermutlich 5 Tage Woche
- Bezahlte Überstunden
- Nicht unheimlich viele Überstunden
- Weiterbildungschancen

Als Systemintegrator ist man ja sowohl Netzwerkadministrator, als auch Beauftragter für Wartung von Geräten, Instandhaltung von Rechnern, Vernetzung, Softwareeinrichtung usw. (richtig?) Und als Anwendungsentwickler programmiert man ja nur oder?
Da mich besonders das Thema IT-Sicherheit interessiert, wollte ich mal wissen ob ich da auf dem richtigen Dampfer bin, bzw. ob die Ausbildung dann das Richtige für mich ist.
Von beiden Fachrichtungen finde ich den Systemintegrator irgendwie am spannendsten, weil da viele unterschiedliche Sachen in mein Aufgabengebiet fallen. Gegen Programmieren hab ich nichts. Find ich auch unheimlich interessant. Aber den ganzen Tag wär mir glaub ich zu eintönig. (falsch?)

Und dann habe ich keine Ahnung wie es mit Jobangeboten aussieht und mit dem Gehalt. Ist ja nun auch wichtig. Schaut man da als Systemintegrator eher in die Röhre? Ist man da als Anwendungsentwickler etwas besser unterwegs?

Letzte und auch wichtige Frage wäre: Ist es gut in einer Firma die Ausbildung zu machen, die nichts mit IT zu tun hat? Also z.B. ein Lebensmittelgroßhändler der FISI ausbildet? Wird man dann in großen IT Firmen überhaupt ernst genommen, wenn man sich dorthin bewirbt? Oder sollte man lieber gleich in einer Firma eine Ausbildung machen, die mit Software oder Online Dienstleistung was zu tun hat?

Danke. Hoffe auf klärende Antworten!

PS: Wenn jemand eine Firma kennt die Azubis sucht in der Umgebung Lübeck/Hamburg, gerne Bescheid sagen, danke!
 
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Hallo

Was hast du denn gastronomisches gerlernt ?

Evtl. wäre eine Weiterbildung zum Staatl. gepr. Techniker Fachrichtung Lebensmitteltechnik etwas für dich ?
https://de.wikipedia.org/wiki/Staatlich_geprüfter_Techniker
https://lebensmitteltechnik-deutschland.com/fortbildung/ Liste mit allen Spezialisierungen und Karte von Technikerschulen Standorten.
Es gibt überall in Deutschland Schulen, hier z.B.:
Vollzeit: https://www.kin.de/fachkraefte-entwicklung/alle-angebote/lebensmitteltechniker-vollzeit/
Teilzeit: https://www.kin.de/fachkraefte-entwicklung/alle-angebote/lebensmitteltechniker-teilzeit/
Die Eckert Schulen z.b. haben Filialen in ganz Deutschland: https://www.eckert-schulen.de/akade...hniker/lebensmittelverarbeitungstechniker-mw/

Damit würdest du aus der klassischen Gastronomie raus kommen und einen Schritt nach vorne machen, z.b. in die Richtung Labor/Lebensmittelindustrie, finanzieren kannst du das über Bafög.
Eine Freundin von mir war das üble Bäckereifachverkäuferin Witzgehalt satt und hat das gemacht, die verdient jetzt richtig gut und hat in einem Labor in der Industrie normale Mo-Fr Büroarbeitszeiten.

Grüße Tomi
 
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Unabhängig der bereits genannten Punkte würde ich noch auf ein paar gestellte Fragen konkret eingehen wollen:

z301 schrieb:
Da mich besonders das Thema IT-Sicherheit interessiert, wollte ich mal wissen ob ich da auf dem richtigen Dampfer bin, bzw. ob die Ausbildung dann das Richtige für mich ist.

IT-Security ist im Ausbildungsumfeld i.d.R. nichts weiter als Rezeptlösungen installieren/anwenden. D.h. also eher sowas wie Antivirensoftware & Co. installieren, updaten, mit Chance noch "planen". Oder bereits fertige Securitylösungen für Sicherheitsaspekte deployen. Etwa VPN-Lösungen, Mailverschlüsselung uvm.
Da sind Datenschutzfragen usw. schon mit das interessanteste, worauf man in der Regel stößt.

Man ist dort also schon eher die "Exekutivkraft am unteren Ende". Nicht immer natürlich...aber es immer öfter das, was man liest und was ich auch persönlich von Bekannten höre.

IT-Security ist ein sehr komplexes Feld und wirklich spannend wird es da meiner Meinung nach nur im Bereich Penetration Testing, Kryptographie, Consulting, Entwicklung von Sicherheitslösungen usw. Das erfordert in nahezu allen Fällen ein entsprechendes Studium.

Kurz zusammengefasst: Nein, FiSi ist dafür nicht das richtige. Man kann sich natürlich vom FiSi umschulen lassen und immer weiterbilden in diese Richtung, aber gerade da du auch nicht mehr der jüngste bist, wirst du bei spannenden IT-Security Vakanzen einen sehr schweren Stand gegen jüngere Bewerber von der Uni haben.

Sprich wenn du explizit in diese Richtung möchtest, würde ich eher ein Studium in Betracht ziehen um dort einzusteigen. Bei deiner anscheinend praktischen Ausrichtung am ehesten ein duales Studium.


z301 schrieb:
Gegen Programmieren hab ich nichts. Find ich auch unheimlich interessant. Aber den ganzen Tag wär mir glaub ich zu eintönig. (falsch?)

Programmieren ist nur ein sehr kleiner Teilbereich der Informatik und insgesamt nicht viel mehr, als die Umsetzung. Also nein, das ist nicht eintönig. Es kann aber als FIAE natürlich eintönig wirken, weil man auch dort meistens am "lower end" anfängt und sich (häufig, nicht immer natürlich) erstmal länger weiterbilden muss, um an spannende Tätigkeiten zu kommen.
Deshalb gibt es im Studium z.B. ja auch "Softwarearchitektur", wo man eher an der Planung und Konzeption arbeitet. Ganz grob eventuell vergleichbar mit Maurern und Architekten. Wobei der Übergang in der IT natürlich viel näher und fließender ist.


z301 schrieb:
Letzte und auch wichtige Frage wäre: Ist es gut in einer Firma die Ausbildung zu machen, die nichts mit IT zu tun hat? Also z.B. ein Lebensmittelgroßhändler der FISI ausbildet? Wird man dann in großen IT Firmen überhaupt ernst genommen, wenn man sich dorthin bewirbt?

Das kann man so pauschal nicht sagen. FiSi ist jetzt auf jeden Fall nicht der Fluglotse oder so, d.h. aus meiner bisherigen Erfahrung heraus hat man gerade bei größeren Unternehmen nur dann überdurchschnittliche Chancen, wenn der Lebenslauf entsprechend überdurchschnittlich ist. D.h. z.B. man hat an interessanter Projektarbeit einen wesentlichen Teil geleistet oder eben vorher schon bei einer großen, renommierten Adresse gearbeitet.
 
@Tomislav2007

Ne Weiterbildung in Vollzeit kann ich mir nicht im Ansatz leisten... In Teilzeit wäre bei mir nicht möglich und dann widert mich die Lebensmittelindustrie eher an. XD Und der Arbeitsinhalt muss mich halt interessieren. Gelernt habe ich Koch.

@ascer

Studium (Master of Science, o.ä.) fällt für mich raus, würde mich auch in einem der beiden Spezialisierungen hocharbeiten und in einer Ausbildung verdiene ich wenigstens ein bisschen Geld.
Duales Studium ist meistens auch nicht gut bezahlt, von Studiengebühren ganz zu schweigen. Fernstudium könnte ich mir mit nem anderen Job nebenbei vorstellen, aber mit meinem eher nicht.

Bin mir nur unsicher ob ich mich lieber auf den Systemintegrator oder den Anwendungsentwickler bewerben soll. IT-Sicherheit interessiert mich aber ich habe nicht den Anspruch dass ich in meinem Leben beruflich genau da hin komme. (Ohne Studium geht in Deutschland sowieso meistens nichts tiefergehendes).

Aber vielleicht kann man sich als Anwendungsentwickler leichter, oder besser in interessantere Positionen vorarbeiten? (Projektleiter oder sowas in die Richtung?) Das ist mir eigentlich auch sehr wichtig. Ich möchte nicht nachher in irgendeinem kleinen dunklen Büro festsitzen und keine Aufstiegschancen mehr haben. Wie gesagt MUSS nicht zwingend IT-Security sein. Ich würde nur gerne nachher noch Raum haben mich vielleicht zu spezialisieren oder in irgendeiner Form halt in interessante Positionen zu rutschen.
Hat der AE da eher die Nase vorn?
 
Hallo

z301 schrieb:
Ne Weiterbildung in Vollzeit kann ich mir nicht im Ansatz leisten...
Bafög (Lehrgangsgebühren + 768€ monatlich für den Lebensunterhalt + Freibeträge) wäre genauso viel wie ein Lehrlingsgehalt.

z301 schrieb:
und dann widert mich die Lebensmittelindustrie eher an.
Das ist ein KO Kriterium, du darfst aber nicht glauben das du als Staatl. gepr. Techniker direkt in der Produktion arbeitest.

Grüße Tomi
 
z301 schrieb:
in einer Ausbildung verdiene ich wenigstens ein bisschen Geld.
Duales Studium ist meistens auch nicht gut bezahlt, von Studiengebühren ganz zu schweigen.

Studiengebühren werden bei einem dualen Studium in den allermeisten Fällen direkt vom Unternehmen getragen. Die Vergütung bei einem dualen Studium ist im übrigen in den meisten Fällen deutlich höher, als bei einer Ausbildung.


z301 schrieb:
Bin mir nur unsicher ob ich mich lieber auf den Systemintegrator oder den Anwendungsentwickler bewerben soll. IT-Sicherheit interessiert mich aber ich habe nicht den Anspruch dass ich in meinem Leben beruflich genau da hin komme. (Ohne Studium geht in Deutschland sowieso meistens nichts tiefergehendes).

IT-Sicherheit ist eben eines der akademischen Felder der Informatik, zumindest wenn man mehr machen möchte, als (stark pauschalisiert!) jeden Tag Avira installieren und updaten.
Ich habe ein paar sehr qualifizierte Bekannte, die mit FiSi anfingen und über etliche Zusatzqualifikationen bei einem kleineren Rechenzentrum untergekommen sind und dort Firewall- und Backuplösungen hinsichtlich Sicherheit betreuen...aber solche Geschichten sind natürlich immer noch vergleichsweise "low end" und meiner Erfahrung nach ziemlich selten.

Bzgl. FIAE vs. FISI: zum Einen gibt es ja auch durchaus noch kaufmännische Alternativen in der Informatik, wo du eventuell gar bereits vorhandenes Wissen integrieren kannst. Zum Anderen ist die Frage bei FIAE und FISI so pauschal nicht beantwortbar und eher nach deinem Talent und deinen Interessen zu entscheiden.

Beim FIAE ist subjektiv gesehen die "Gefahr" höher mit Akademikern zu konkurrieren, weil der typische Einstieg für die qualitativ schlechtere Hälfte der Akademiker eben beispielsweise typische Anwendungsentwicklung ist. D.h. alles, was von der Uni nicht direkt in Akademikerfelder einsteigen kann, bewirbt sich hinterher auf die allgemeinen Sachen wie Anwendungsentwicklung, Webdesign, ...
Das ist wie mit der unteren Hälfte der Abiturienten, die dann um Ausbildungsplätze mit den Real-/Gesamtschülern konkurrieren.
Beim FISI ist diese Lage etwas entspannter, denn (1) gibt es keinen Studiengang für Administrationstätigkeiten, die sind viel zu praktisch und theoretisch nicht anspruchsvoll genug für ein Studium und (2) werden selbst an TUs selten mehr als die Basics in Networking und anderen Kerndisziplinen unterrichtet.
Also pauschal gesehen wird man als FISI weniger mit Akademikern konkurrieren müssen, als der FIAE.

Umgekehrt ist es aber denke ich schon auch schwieriger, als FISI weiter hoch zu kommen. Programmiertätigkeiten gibt es sehr viele und der Bedarf steigt, bei Administration hingegen geht der Trend hin zu Automation und Cloud, wo weniger Arbeitnehmer benötigt werden.

Ist aber alles wie gesagt eine Frage der konkreten Ausrichtung. Wer Talent hat und engagiert ist, kann sicherlich (wie ein anderer Bekannter) z.B. bei Amazon in der AWS Cloud in Frankfurt unterkommen. Da gibt es spannende Sys-Admin-Tätigkeiten und die Bezahlung ist extrem überdurchschnittlich.


z301 schrieb:
Gelernt habe ich Koch.

Und da möchtest du nicht weiter machen?

Durch steigende Automation und Wohlstand wird das qualitative, individuelle Handwerk mehr nachgefragt werden (so wie schon in der Vergangenheit). D.h., wie teilweise ja schon passiert, wird am unteren Ende die Massenfertigung in der Industrie noch mehr Tätigkeiten substituieren, der Sterne-Koch aber (mal übertrieben dargestellt) wird öfter nachgefragt werden und aufgrund des steigenden Wohlstands auch mehr für seine exklusiven Dienstleistungen veranschlagen können.
 
Bin mir nur unsicher ob ich mich lieber auf den Systemintegrator oder den Anwendungsentwickler bewerben soll. IT-Sicherheit interessiert mich aber ich habe nicht den Anspruch dass ich in meinem Leben beruflich genau da hin komme. (Ohne Studium geht in Deutschland sowieso meistens nichts tiefergehendes).

Systemintegration, puh.... würde ich persönlich nicht machen. Der klassische Sysadmin der paar Geräte repariert, sich um die Geräte im Büro kümmert und so hat es auf jeden Fall auch eher schwer auf dem Arbeitsmarkt. Bei umfassenden Linuxkentnissen oder Spezialkentnissen im MS-Umfeld findet sich sicher noch was, aber auch hier ist die Konkurrenz groß. Alles bewegt sich weiter Richtung Cloud und der bedarf an klassischen Sysadmins nimmt eher ab.

Anwendungsentwicklung ist definitiv nicht jedermanns Sache und ich würde auf jeden Fall raten mal vorher mal ein paar Onlinekurse zu verschiedenen Programmiersprachen (Java, Python, egal was...) zu machen und schauen ob du daran gefallen hast. Berufliche Perspektiven sehe ich da deutlich besser als bei Systemintegrator.

IT-Sicherheit erfordert extrem breites Wissen, in der Ausbildung lernt man definitiv nicht genug um in diesen Bereich einzusteigen.

Insgesamt liest sich das alles eher so als wärst du mit deinem aktuellen Job unzufrieden, nicht mit dem Beruf. Auch in der Gastronomie gibt es doch sicher Stellen in denen es geregelte Arbeitszeiten gibt? Hotels mit Schichtbetrieb etwa.?
 
Ich glaube ja eher das du in den meisten Fällen nicht mal zum Persönlichen Gespräch geladen wirst. Nicht Böse gemeint, aber Firmen nehmen lieber "Junge" Leute frisch aus der Schule oder nach dem Studium als in jemanden, der bereits eine Ausbildung hat viel Zeit zu investieren. Wenn müsstest du dich auf eigene Kosten weiter bilden und hoffen, dass du dann ohne Berufserfahrung einen Job findest.
 
z301 schrieb:
- Nach der Ausbildung mehr Gehalt als jetzt
- Keine Sonntagsarbeit, vermutlich 5 Tage Woche
- Bezahlte Überstunden
- Nicht unheimlich viele Überstunden
- Weiterbildungschancen

- gerade anfangs vielleicht nicht mal unbedingt, kommt ganz drauf an... wenn du gerade am Anfang vielleicht nur First Level Support machst? Aber in Systemhäusern hast du halt Aufstiegschancen und auch die Aussicht auf ein höheres Einkommen.
- auch das kommt ganz drauf an: was ist, wenn wichtige IT-Systeme am Wochenende ausfallen? Oder nur außerhalb von Geschäftszeiten gewartet werden können, also nachts?
- kommt wohl auf den Betrieb und nicht die Branche an
- wie gesagt: wenn ein wichtiges System unerwartet ausfällt, kannst du nicht sagen, du hast deine 40h in der Woche schon voll und um 16:30 fällt der Hammer.
- wahrscheinlich eher in Systemhäusern möglich, wenn du woanders als ggf. hauseigener Sysadmin eingesetzt wirst, ist das für den AG eher uninteressant. Und hier kommt es: willst du als FiSi wirklich was reißen, solltest du über kurz oder lang in einem Systemhaus unterkommen. Viele Firmen beschäftigen natürlich auch Admins im eigenen Haus, ist jedoch am Aussterben, Stichwort Outsourcing und ebenfalls läuft man da auch Gefahr einzurosten, wenn man ständig dasselbe tut - Eigenarbeit in der Freizeit ist also unabdinglich (vielleicht aber auch generell in diesem Beruf)

Also deine von dir aufgelisteten Pro's sind imho optimistisch und nicht unbedingt garantiert. Ich kenne persönlich zwar ein paar, die in der Unterhose von der Couch zu Hause aus mit Monitoring 2-3k netto machen, aber genauso gut welche, die 40-50h für 1600 netto malochen oder mit 40 nicht mehr Fachkenntnis besitzen als andere die mit 20 ihre FiSi-Ausbildung abgeschlossen haben, weil sie jeden Tag 10x Windows neuinstallieren.
 
Danke an alle für die Antworten!

Habe nochmal eine weitere Frage ;)
Angenommen ich will später in mal Projektleiter machen in der Anwendungsentwicklung. Nur mal angenommen.
Kann ich dann einfach irgendwo meine Ausbildung zum FI AE machen? Egal wo? Oder hat man dann nachher Schwiergikeiten z.B. in einer großen Firma für IT Dienstleistung oder in einer Bank eingestellt zu werden? Oder gucken die dann nur auf die Noten im Berufsschulzeugnis?

z.B. wenn ich hier meine Ausbildung machen würde:
http://www.timbertec.com/karriere/fachinformatiker-in-fachrichtung-anwendungsentwicklung/

Könnte ich mich danach direkt da bewerben:

Oder sollte man sich seinen Lehrbetrieb genau auswählen? macht das bei mir überhaupt Sinn oder sollte ich lieber nehmen was ich kriegen kann?

Bin inzwischen zu dem Schluss gekommen dass es zumindest erstmal egal ist welcher von beiden Berufen. Da man da anscheinend auch relativ gut wechseln kann. (richtig?) Und da es bei mir ja eh schon schwierig sein wird überhaupt einen Ausbildungsplatz zu finden mache ich mich da mal flexibel.
 
Hallo

z301 schrieb:
Oder sollte man sich seinen Lehrbetrieb genau auswählen?
Ist die Frage ernst gemeint ?
Selbstverständlich sollte man sich den Lehrbetrieb genau aussuchen und den besten nehmen der einen nimmt.
Es ist auch nicht verkehrt die Ausbildung in der Branche zu machen in der man später arbeiten möchte.
Da du schon etwas älter bist und das ein Stolperstein sein könnte, solltest du dich auf jeden Ausbildungsplatz bewerben den du findest.
Abhängig von der Resonanz kannst du dann auswählen oder du mußt nehmen was kommt.

Grüße Tomi
 
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Tomislav2007 schrieb:
* Überflüssiges Zitat editiert! *

Ich komme aus der Gastro XD da ist es egal wo du gelernt hast und welche Noten du hast, da musst du nur was drauf haben... Also wenn man die Wahl hat zwischen mittelmäßiger Betrieb oder erst nächstes Jahr, dann lieber nächstes Jahr? :S
 
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Hallo

z301 schrieb:
Ich komme aus der Gastro XD da ist es egal wo du gelernt hast und welche Noten du hast,
Das glaube ich nicht.
Ein Feund von mir hat seine Koch Lehre im Steigenberger Parkhotel gemacht, auf die Frage wieso die so wenig zahlen kam: "Wollen Sie unser Zeugnis das Ihnen auf der ganzen Welt jede Tür öffnet ?"

z301 schrieb:
da musst du nur was drauf haben...
Hat ein Koch der in einer Kantine gelernt hat (wo es (fast) nur Fertigprodukte gibt) das gleiche drauf wie ein Koch der in einer Sterne Küche gelernt hat (wo es (fast) nur frische Produkte gibt) ?

Grüße Tomi
 
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Tomislav2007 schrieb:
Hallo


Das glaube ich nicht.
Ein Feund von mir hat seine Koch Lehre im Steigenberger Parkhotel gemacht, auf die Frage wieso die so wenig zahlen kam: "Wollen Sie unser Zeugnis das Ihnen auf der ganzen Welt jede Tür öffnet ?"


Hat ein Koch der in einer Kantine gelernt hat (wo es (fast) nur Fertigprodukte gibt) das gleiche drauf wie ein Koch der in einer Sterne Küche gelernt hat (wo es (fast) nur frische Produkte gibt) ?

Grüße Tomi

Hmn:) sehr löblich, dass ihr mich alle davon überzeugen wollt in meinem Beruf zu bleiben. Aber 99% der Menschheit hat einfach falsche Vorstellungen von Arbeitsbedingungen im Gastgewerbe.

Ich habe mich mal beim Steigenberger beworben. Hab als Stellvertretender Küchenchef woanders 300 Euro netto mehr verdient als da. Nur damit ich Steigenberger im Zeugnis hab? Lachhaft xD meine Arbeitszeugnisse als Koch sind allesamt fast ne glatte 1... Ich kann damit überall anfangen, da brauch ich kein Steigenberger. Zumal der Name auch nur für ganz solide Hotelkultur steht. Nicht unbedingt für perfekte Küche.
Nicht böse oder direkt abwertend gemeint.

Aber Tatsache ist einfach, dass man selten, (!) klar Ausnahmen gibt es immer, als normaler Koch mehr als 1600 Euro netto für 60-100h Wochen bekommen wird. Weil mehr einfach nicht geht. Alleine schon von dem was der Betrieb zahlen kann. Work Life Balance brauchen wir nicht drüber reden. Die ist so gut wie immer Scheiße.

Küchenchef wäre die einzige Steigerung die mir gehaltstechnisch noch einfallen würde, aber dann kann man überhaupt nicht mehr abschalten weil man Tag und Nacht 6-7 Tage die Woche nur körperlich oder geistig im Betrieb ist. 90% Lebensinhalt = Arbeit. Da kann ich mir die 2500 netto auch an den **** schmieren.

Verstehst du worauf ich hinaus will? Ich möchte endlich in einem Berufszweig arbeiten der mich genauso (wenn nicht noch mehr) interessiert wie das Kochen UND der mir bessere Konditionen (d.h. im Grunde mehr Geld für die gleiche Arbeit oder das gleiche Geld für weniger Arbeit) bietet.

D.h. 1800 Euro netto für 50h die Woche, was in dem von mir angestrebten Berufszweig durchaus mittelfrsitig möglich wäre, so schätze ich das zumindest ein, ist schon besser als das was ich als Stellvertretender Küchenchef bekommen habe. Da musste ich nämlich für meine 1900 netto im Schnitt knapp 70h schieben.Und für mich wegen meiner Partnerin am ALLERWICHTIGSTEN!: Ich hätte höchstwahrscheinlich die meisten Sonntage frei und wir würden uns unter der Woche sehen. Momentan ist da nämlich etwas Brachland.

Langfristig wäre eine berufliche Umorientierung auch gut für die Zukunft, vermutlich würde ich in 12 Jahren in der IT doppelt so viel verdienen wie in 12 Jahren in der Gastro, für die Köche gibt es nämlich irgendwann keine 100 Euro jedes Jahr mehr. Das hört irgendwann auf. Wie gesagt da ist irgendwo ein gewisses Limit. Wie bei jedem Beruf. Nur ist das vom Koch wesentlich niedriger als das vom Fachinformatiker.

Klar gibt es Köche die nur Fertigkram zusammen mixen können. Aber es gibt genauso Köche die in ihrer Lehre nur das gemacht haben und danach trotzdem im Sterne Laden angefangen haben, weil sie erkannt haben dass sie lieber da hin möchten. Da geht das halt... Deswegen ist das schon etwas anders.

Und das mit dem "Tore die Ihnen die Welt öffnen" ist der mieseste und älteste Vorwand sämtlicher namhafter Betriebe in der Gastro. Nur damit sie ihre Mitarbeiter mit einem Hungerlohn abspeisen können. Gibt da so einen bekannten Gourmet-Koch, der lässt seine Köche in Baracken hausen und zahlt ihnen keinen Cent weil sie arbeiten ja für sein Zeugnis. das sind übrigens Fakten von jemandem der das aus irgendeinem Grund mitgemacht hat, für den der es jetzt anzweifelt... ;)

Das als kleiner Exkurs :)

Oh und irgendjemand (sorry bin gerade zu faul es raus zu suchen) schrieb hier wenn man für die Reichen kocht kriegt man viel Geld. Ja als Privatkoch für irgendwelche Starlets, der flexibel um die Welt reisen muss, mag das sein. Aber das will/kann ja auch nicht jeder...
In der stinknormalen Sterneküche verdient man meistens n Appel und n Ei. Weniger noch als in den Bratkartoffelschuppen, denn die machen den meisten Gewinn, da nicht so teurer Einkauf.
 
z301 schrieb:
da ist es egal wo du gelernt hast und welche Noten du hast

Das ist bei FIAE und FISI auch der Fall, wenn wir vom "Durchschnittsarbeiter" ausgehen. Es arbeitet da ja nicht jeder bei einem DAX Konzern o.Ä.
Je nach Bundesland und Statistik sind mehr als die Hälfte in kleinen Betrieben oder maximal mittelständischen Systemhäusern & Co. In der Regel ist das natürlich auch die qualitativ weniger leistungsfähige Hälfte, aber da sollte man durchaus auch nicht vergessen, dass man sehr ersetzbar ist und Netto auch nie über 2000 kommt.

Wobei man fairerweise, ohne das abwerten zu wollen, auch aus Sicht des Unternehmens sagen muss: der 0815-Kabeltauscher oder 0815-Code-Monkey ist halt auch wirtschaftlich einfach nicht mehr wert für das Unternehmen.

However: die Vorstellung von massig Freizeit ist da auf jeden Fall auch fehl am Platz. Die IT ist eine der Branchen, die sich am schnellsten überhaupt weiterentwickelt, d.h. du musst ständig neue Dinge lernen, sonst bist du innerhalb ganz weniger Jahre raus und nur wer entsprechend wertvoll für das Unternehmen ist, stößt in höhere Gehaltsregionen vor.
Natürlich wird das körperlich entspannter sein als Koch, aber nur durch Weiterbildung bleibst du am Ball und nur durch extensive Erfahrung & Weiterbildung kommst du in die interessanten Gehaltsregionen. Wer da nur "9-to-5" arbeitet und kein Stück mehr macht, ist halt schnell raus bzw. wird nie weit kommen.

Zudem brauchst du als FISI zunehmend mehr Erfahrung und musst dir viel Praxis ständig neu aneignen (Cloud & Co. zum Beispiel), weil da immer mehr zentralisiert und automatisiert wird und bei FIAE hat man halt die stetige Konkurrenz der schlechteren Hälfte der Informatikstudenten, die nicht in die eigentlichen Akademikerberufe kommen und somit ein gefundenes Fressen für jedes Unternehmen mit regulärem Anwendungsentwicklungsbedarf sind.
 
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Hallo

z301 schrieb:
Hmn:) sehr löblich, dass ihr mich alle davon überzeugen wollt in meinem Beruf zu bleiben.
Das will ich doch gar nicht.

Tomislav2007 schrieb:
Selbstverständlich sollte man sich den Lehrbetrieb genau aussuchen und den besten nehmen der einen nimmt.
Es ist auch nicht verkehrt die Ausbildung in der Branche zu machen in der man später arbeiten möchte.
Ich möchte dich davon überzeugen, völlig unabhängig davon um welchen Beruf es geht.

Tomislav2007 schrieb:
Aber 99% der Menschheit hat einfach falsche Vorstellungen von Arbeitsbedingungen im Gastgewerbe.
Ich bin ein Gastronomiekind, meine Eltern hatten knapp 30 Jahre lang Kneipen und Gaststätten, ich weiß wie scheiße es ist da zu arbeiten (Vor allem wenn man kein geborener Vollblutgastronom ist).

Grüße Tomi
 
Habe selbst den FiSi als Zweitausbildung genossen (Erstausbildung : Steuerrecht) und bei einer großen Einzelhändlerkette gemacht. (da müsste es eine große in Hamburg geben: Ende der Karriere ^-^). Mittlerweile den Arbeitgeber gewechselt, aber immer noch als FiSi tätig.

FiSi liegt mir einfach.
-die klassische Turnschuh-Administration
-Rechnerbeschaffung, -installation, -wartung
-E-Mail-System-Administration mit zugehörigen Servern
-Wartung einiger kleiner Anwendungen, mit zugehörigen Servern
-Virtualisierung von Anwendungen
-etc. uvm.

Zur Sonntagsarbeit sei gesagt : Wenn Serversysteme umgestellt werden müssen, so erfolgt dies nachts oder sonntags ^-^ (wenn keiner damit arbeitet). Nie-wieder-sonntags wird es leider so nicht geben.

Auch mit den Überstunden, kommt es immer auf den Arbeitgeber bzw. die Berufsbranche des Arbeitgebers an. Die rosa-Brille muß ich leider wegnehmen.

IT-Systemhaus wäre meines überhaupt nicht => viel zu stressig (auch wenn der Verdienst teilweise auf Provisionsbasis erfolgt).
Dann lieber in der internen IT von einem Unternehmen.

Wegen Cloud & Co. sehe ich so, wie mit einer großen Fabrik mit Maschinen:
es wird immer mehr und mehr automatisiert, aber es ist immer noch ein Mechaniker bzw. Maschinenbauer vor Ort notwendig. Zwar werden Systeme samt Daten ausgelagert, so wird aber immer noch jemand vor Ort benötigt.

Die Arbeit wird nie ausgehen, da der FiSi überall einsetzbar ist.
Als ich damals wechselte, konnte ich zwischen fünf Arbeitsverträgen entscheiden. Der Bedarf ist da.
 
ascer schrieb:
In der Regel ist das natürlich auch die qualitativ weniger leistungsfähige Hälfte, aber da sollte man durchaus auch nicht vergessen, dass man sehr ersetzbar ist und Netto auch nie über 2000 kommt.

Aus meiner Sicht sind 2000 Netto da schon sehr sehr gut. Also wenn ich schon fürs "durchschnittlich arbeiten" 1800 Netto+ kriege IST das entspannter als Koch. Und zwar deutlich. Wenn ich dann auch noch jeden tag ne Überstunde dran hänge wirds ja dann wohl noch mehr?
Geht mir nicht darum viel weniger zu Arbeiten. Geht mir darum zu ANDEREN ZEITEN zu arbeiten und dadurch mehr Zeit mit meiner Freundin zu haben. Und darum mehr Geld für das zu kriegen wofür ich mir den Arsch aufreiße, verstehst du? (Bessere Konditionen)

Tomislav2007 schrieb:
Das will ich doch gar nicht.

Ok ;) Hört sich nur öfter so an, weil manche echt denken man ist in seinem erstgelernten Beruf besser aufgehoben.

ryan_blackdrago schrieb:
Zur Sonntagsarbeit sei gesagt : Wenn Serversysteme umgestellt werden müssen, so erfolgt dies nachts oder sonntags ^-^ (wenn keiner damit arbeitet). Nie-wieder-sonntags wird es leider so nicht geben.

Hm... Aber ist ja nicht jeden Sonntag. Und vermutlich hast du dann trotzdem noch einen anderen Tag frei oder?
Meine freien Wochenenden beschränken sich momentan auf 4-5 im Jahr und das nur durch einen Deal, durch den ich weniger Geld bekomme.

ryan_blackdrago schrieb:
Auch mit den Überstunden, kommt es immer auf den Arbeitgeber bzw. die Berufsbranche des Arbeitgebers an. Die rosa-Brille muß ich leider wegnehmen.

Von wie viel reden wir denn hier, wenn man fragen darf :) Bezahlt oder unbezahlt?

ryan_blackdrago schrieb:
Die Arbeit wird nie ausgehen, da der FiSi überall einsetzbar ist.
Als ich damals wechselte, konnte ich zwischen fünf Arbeitsverträgen entscheiden. Der Bedarf ist da.

Das klingt doch positiv...
 
Was verstehst du unter "bezahlten Überstunden"?
In der Regel ist das so, dass Überstunden durch Freizeit abzubauen sind.
Also man macht welche und dann macht man an einen anderen Tag dafür frei (oder geht eher, usw.).
Häufig sind das alles übrigens auch überhaupt keine Überstunden (die müssen nämlich angeordnet werden), sondern flexible Arbeitszeiten mit Zeitkonten.

Nur im äußersten Ausnahmefall kann man sich Überstunden überhaupt auszahlen lassen, das muss dann aber auch vom AG begründet werden, dass und welche dringenden, sachlichen Gründe gegen ein Abgelten der Überstunden in Form von Freizeit sprechen.

Wenn man in einer "normalen" Firma unter kommt, dann sind Dinge wie Wochenendarbeit oder viele Überstunden ohnehin nicht vorgesehen, außer alle paar Jahre mal ein paar Server neu machen, falls man damit überhaupt etwas zu tun hat. Man muss nur darauf achten, dass das eine Verwaltung oder so etwas ähnliches ist und nichts mit Schichtdiensten und kein Einzelhandel. Versicherungen bieten sich da immer an, die zahlen auch ganz gut und haben gute Boni. (13. & 14. Gehalt, uvm.)

Oder halt in einen der genialen IG Metall angehörigen Betriebe, der Metall-Tarifvertrag ist für IT-ler auch spitze.
 
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