Zweite Netzwerkkarte in Linux: Ping geht, aber sonst nichts

Donnerkind

Lt. Commander
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Mein Setup in Kurzform:

Code:
[ Fritte ] <---> [enp6s0  PC1  enp1s0] <---> [enp2s0  PC2 ]

Ich hänge mit PC1 per Ethernet ganz normal per dhcp an der Fritte. Alles funktioniert, ich habe Internet. Jetzt möchte ich PC2 von PC1 aus per Netzwerk erreichen.

Zuerst habe ich es natürlich manuell probiert und einfach IPs in einem anderen Subnetz als dem der Fritte vergeben.

Aktuell probiere ich „Ethernet (freigegeben)“ vom NetworkManager, also quasi einen dhcp-Server. Ich habe anscheinend korrekte IPs, passende getrennte Subnetzmasken und vorhandene Routen. PC1 und PC2 können sich gegenseitig anpingen, PC2 kann sich auf PC1 auch per ssh einloggen. PC2 hat sogar Internet (ping google.de funktioniert). Aber wenn ich mit ssh von PC1 auf PC2 kommen will, laufe ich ins Leere, ssh -v bleibt bei „Connecting […]“ stehen. iperf3 zeigt auch keine Aktivität. Ich habe jetzt über eine Stunde lang im Internet geschnüffelt, aber die Themen, die ich da finde, sind eher „ping geht nicht“ oder einfache Einrichtungsanleitungen.

Ich vermute ein Problem mit dem Routing, habe aber nicht genug Erfahrung, das zu lösen und bitte daher um Hinweise. Ich nutze ein aktuelles Arch mit KDE und NetworkManager. PC2 läuft aktuell noch mit dem Arch-basierten systemrescuecd, da soll auch ein kleines Arch drauf.

Code:
# PC 1

$ ip a
2: enp1s0: <BROADCAST,MULTICAST,UP,LOWER_UP> mtu 1500 qdisc fq_codel state UP group default qlen 1000
    link/ether 10:fe:ed:06:0c:42 brd ff:ff:ff:ff:ff:ff
    inet 10.42.0.1/24 brd 10.42.0.255 scope global noprefixroute enp1s0
       valid_lft forever preferred_lft forever
    inet6 fe80::73e5:aa33:77f7:10ab/64 scope link noprefixroute
       valid_lft forever preferred_lft forever
3: enp6s0: <BROADCAST,MULTICAST,UP,LOWER_UP> mtu 1500 qdisc fq_codel state UP group default qlen 1000
    link/ether 10:ff:e0:3b:0a:ba brd ff:ff:ff:ff:ff:ff
    inet 192.xxx.yyy.z/24 brd 192.xxx.yyy.255 scope global dynamic noprefixroute enp6s0
       valid_lft 863013sec preferred_lft 863013sec
    inet6 fe80::<blabla>/64 scope link noprefixroute
       valid_lft forever preferred_lft forever

$ route
Kernel IP routing table
Destination      Gateway         Genmask         Flags Metric Ref    Use Iface
default          _gateway        0.0.0.0         UG    104    0        0 enp6s0
10.42.0.0        0.0.0.0         255.255.255.0   U     103    0        0 enp1s0
192.xxx.yyy.0    0.0.0.0         255.255.255.0   U     104    0        0 enp6s0

$ ping 10.42.0.220
PING 10.42.0.220 (10.42.0.220) 56(84) Bytes an Daten.
64 Bytes von 10.42.0.220: icmp_seq=1 ttl=64 Zeit=0.158 ms
64 Bytes von 10.42.0.220: icmp_seq=2 ttl=64 Zeit=0.214 ms

# PC2

$ route
Kernel IP routing table
Destination     Gateway         Genmask         Flags Metric Ref    Use Iface
default         _gateway        0.0.0.0         UG    100    0        0 enp2s0
10.42.0.0       0.0.0.0         255.255.255.0   U     100    0        0 enp2s0
 
Wenn ICMP funktioniert, dann passen häufig auf die L2/L3-Einstellungen. Ich würde eher schauen, ob auf PC2 alle notwendigen Dienste laufen und ob evtl. eine Firewall die Zugriffe filtert.
 
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Es waren tatsächlich iptables-Regeln auf PC2 aktiv. Das hätte ich bei einem Live-System nicht erwartet. Es war der Klassiker, in der INPUT-Chain nur bereits aktive Verbindungen zuzulassen.
 
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Und warum nutzt du keinen Switch? Oder was ist der tiefere Sinn hinter der ganzen Angelegenheit, den ich nicht sehe?

Theoretisch müsstest du eine Bridge erstellen und dann an den anderen PC durchreichen.
 
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Nordwind2000 schrieb:
Und warum nutzt du keinen Switch? Oder was ist der tiefere Sinn hinter der ganzen Angelegenheit, den ich nicht sehe?
Ich habe keinen Switch, will mir hierfür auch keinen anschaffen, weil PC2 eh nur sporadisch laufen soll. Die Fritte hat keinen Gigabit-Anschluss mehr frei.

Nordwind2000 schrieb:
Theoretisch müsstest du eine Bridge erstellen und dann an den anderen PC durchreichen.
Nach Bereinigung der iptables-Regeln auf PC2 funktioniert alles.
 
Das ist eine 7362 SL, die hat genau 2 x 1 Gbps und 2 x 100 Mbps. An den schnellen Buchsen stecken schon PC1 und das NAS. Außerdem ist es raumgestalterisch am besten, beide PCs am Schreibtisch zu haben (einer drauf, einer drunter), der aber auf der gegenüberliegenden Raumseite zur Fritte steht.
 
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