Seasonic veröffentlicht 80Plus-Platin-Netzteile
Laut Seasonic steht der Verkaufsstart der ersten eigenen 80Plus-Platin zertifizierten Modellreihe mit der schlichten Bezeichnung Platinum-Serie kurz bevor. Zu Beginn werden dabei Varianten mit 860 und 1.000 Watt Leistung in den Handel kommen.
Geringere Watt-Stufen sind dank der hohen Kosten bisher nicht rentabel, was sich im Laufe der Zeit allerdings ändern dürfte. Nach offiziellem 80Plus-Report (PDF) kann das 1.000 Watt starke Modell eine Effizienz von 91,51 Prozent bei 20-prozentiger Last, 92,54 Prozent unter halber Auslastung und 89,67 Prozent unter Volllast bieten. Die 80Plus-Platin-Vorgaben liegen bei 90, 92 und 89 Prozent.
Zur Kühlung kommt ein Lüfter von Sanyo Denki zum Einsatz, der bis zu einer Netzteilauslastung von 40 Prozent keine Regung zeigt und das Gerät somit zu einem Ableger der semi-passiven Netzteile macht. Wahlweise kann der Benutzer den passiven Betrieb jedoch auch verhindern und per Kippschalter einstellen, dass der Lüfter schon unter 40 Prozent Last mit dem Drehen seiner Runden beginnt.
Technisch gesehen kommt die Platinum-Serie mit einem verbesserten LLC-Resonanzwandler in den Handel. Dieser ist genauer betrachtet ein zusätzlicher Schwingkreis auf der Primärseite des Gerätes, der es ermöglicht, Spannungen und Frequenzen besser an die Last des Netzteiles anzupassen. Dadurch werden Verluste bei den Schaltvorgängen der Transistoren minimiert, da sich bildlich vorgestellt Spannung und Strom bei einem Schaltvorgang nicht mehr überschneiden und somit keine Verlustleistung (Spannung*Strom = Leistung) entsteht. Man spricht deshalb auch von Zero-Voltage-Switching. Zusätzlich ist die bekannte DC-DC-Technik mit an Bord, welche wie von Seasonic gewohnt, vorteilhaft auf der Kabelmanagementplatine platziert wurde. Bei der DC-DC-Technik muss der Haupttransformator nicht mehr alle Spannungen (+3,3, +5 und +12 V) bereitstellen, sondern generiert nur noch die wichtige +12-V-Spannung. Die beiden anderen Spannungen werden dann per Spannungsreglermodul von +12-V abgeleitet, was in unabhängigeren, stabileren Leitungen und einer höheren Effizienz resultiert. Ferner lassen erste Bilder des Innenraums auf eine gut ausgestattete Netzfilterung sowie der Wahl von hochwertigen Kondensatoren schließen.
Natürlich sind auch die bekannten Sicherheitsmechanismen wie Überspannungs-, Unterspannungs-, Überlast-, Kurzschluss-, Unterstrom- und Überhitzungsschutz mit dabei. Das 860 Watt starke Modell soll für eine unverbindliche Preisempfehlung von 209 Euro, das 1.000-Watt-Modell für 249 Euro über den Ladentisch wandern. Dabei wird ein Garantiezeitraum von sieben Jahren gewährt. Die Markteinführung in Europa ist für nächsten Monat geplant.