Erscheint AMDs „Kaveri“ im ersten Halbjahr 2014?
Offiziell (Stand Juni 2012) sagt AMDs Roadmap noch immer aus, dass „Kaveri“ samt der „Steamroller“-Modulbauweise in diesem Jahr erscheinen soll. Doch die Gerüchteküche ist bereits seit einigen Wochen am überkochen, nicht zuletzt aufgrund der neuen Informationen zu „Kabini“, „Richland“, sowie den kommenden Server-Prozessoren.
Seit November des letzten Jahres gilt es bereits als nahezu gesichert, dass sich AMDs dritte Generation der Modulbauweise deutlich verzögert. Die im August 2012 vorgestellte „Steamroller“-Architektur soll demnach nicht wie erwartet schon in diesem Jahr verfügbar sein, sondern erst mit einjähriger Verzögerung im Jahr 2014. Im Jahr 2013 wird lediglich ein Refresh der aktuellen „Trinity“-APUs mit ihren „Piledriver“-Modulen erwartet, die unter dem Codenamen „Richland“ als Modellserie bis hinauf zum A10-6800K firmieren soll.
Die Verzögerung bei der neuen Prozessorarchitektur hatte sich aber auch an anderer Stelle angekündigt. In einer Präsentation im Oktober hatte AMDs Einkauf in Form des Server-Herstellers Seamicro die Pläne für die Server-Prozessoren offenbart, die erst ab der zweiten Hälfte des kommenden Jahres neue Produkte vorsehen. Die aktuellen Prozessoren müssen in diesem Segment, bis auf einige Takterhöhungen, also fast zwei Jahre durchhalten – so lange, wie selten zuvor.
Die Einführung der neuen „Steamroller“-Architektur soll laut den aktuellen Gerüchten, die damit den Aussagen von AMD aus dem August 2012 folgen, nach wie vor wieder über die APUs erfolgen. Dieses Vorgehen nutze AMD auch bereits im Jahr 2012, als die „Trinity“-APUs die „Piledriver“-Module fast ein halbes Jahr vor den echten Prozessoren nutzen konnten. Als Termin steht deshalb für die „Kaveri“, so der Codename für die Nachfolger der „Richland“, die nach inoffiziellen Pläenen wiederum die aktuellen „Trinity“ ablösen, das erste Halbjahr 2014 auf dem Fahrplan. „Kaveri“ soll neben den neuen „Steamroller“-Modulen auch auf der neuen Grafikchip-Architektur mit dem Codenamen „Sea Island“ aufbauen, die in diesem Jahr für diskrete Lösungen im Desktop- und Notebook-Markt Fuß fassen wird.
Wie haltbar jedoch diese Angaben sind, ist nicht bekannt. Gerade im letzten Jahr hat AMD unzählige, teilweise recht kurzfristige Änderungen an den Plänen für die Zukunft vorgenommen, sodass sich auch in diesen Segmenten jederzeit etwas tun kann. Offizielle Informationen werden jedoch auf dem diesjährigen Financial Analyst Day erwartet, dessen Ankündigung aber noch aussteht. Der letzte FAD fand am 2. Februar 2012 statt, auch dort gab es teilweise deutliche Anpassungen bei den Zukunftsplänen. Angesichts der Neuausrichtung wie beispielsweise der Zusammenarbeit mit ARM sind erneute Änderungen gegenüber den bisherigen offiziellen Plänen sehr wahrscheinlich. Derzeit steht dabei unter anderem der Verzicht des erfolglosen „Vision“-Brands, welches von uns bereits im Jahr 2010 kritisch hinterfragt wurde, im Raum.