Far Cry 3: Wandel von Vaas im Verlauf der Entwicklung
Far Cry 3 zählt zu den interessantesten Titeln aus dem letzten Jahr. Letztlich fand es bei Kritikern und Spielern großen Anklang, auch wenn einige so gar nichts damit anfangen konnten. Das Polarisierende lag unter anderem an der Story, die sich vom üblichen Shooter-Allerlei absetzte.
Geprägt wurde die Geschichte von markanten Figuren, allen voran der psychopathisch veranlagte Antagonist Vaas, der sich von gewöhnlichen Bösewichten absetzt. Gefahr und Drohkulisse werden bei ihm nicht über äußerliche Merkmale transportiert, sondern durch sein wahnwitzig-aggressives Auftreten: unberechenbare Stimmungsschwankungen, bizarre Ansprachen und ein sadistischer Umgang mit seinen Opfern. Doch Vaas war nicht von Anfang an der schlaksig wirkende Psychopath, wie ein Bericht von IGN zeigt, in dem der Werdegang des Antagonisten im Verlauf der Entwicklung von Far Cry 3 geschildert wird.
Anfangs hieß der Chef-Schurke „Bull“. Dem Namen entsprechend ein zwei Meter großer und 150 Kilogramm schwerer Klotz, auf einem Auge blind und das Gesicht mit einem dicken Nasenring verziert und von Narben gezeichnet – als Antagonist also ebenso brauchbar wie langweilig, weil der Charakter zu stark von seiner physischen Statur geprägt wird. Das erkannte man bei Ubisoft, man „habe es im ersten Versuch nicht hin bekommen“, sagte der für Far Cry 3 verantwortliche Executive Producer Dan Harley gegenüber IGN.
Das Redesign erfolgte, nachdem die Entwickler den Schauspieler Michael Mando als Rollenmodell verpflichtet hatten. Vom bulligen Haudrauf wandelte sich der Antagonist hin zum körperlich normal gebauten „Pyro“, der in Skripten bereits als launisch-aggressiv beschrieben wird, gemäß des Namens aber mit einer ausgeprägten Vorliebe für Feuer. Das schlägt sich in den Konzeptzeichnungen nieder, Pyro ähnelt optisch bereits Vaas, auffällig ist aber die verbrannte linke Körperhälfte. Letztlich wurden aber auch die Feuer-Vorlieben gestrichen, übrig blieb Vaas – der nicht mehr von offensichtlichen Körpermerkmalen charakterisiert wird, sondern durch sein wahnwitziges Auftreten.