Bildbearbeitung für macOS und iOS: Apple kauft Photoshop-Alternative Pixelmator
Pixelmator hat heute angekündigt, das Team und die Bildbearbeitungsprogramme des litauischen Entwicklers in den Apple-Konzern einzugliedern. Beide Seiten unterschrieben eine entsprechende Erklärung – noch ist die Übernahme jedoch nicht in trockenen Tüchern.
Ankündigung über Blog
Pixelmator ist eine bekannte Photoshop-Alternative, die seit Jahren exklusiv für den Mac entwickelt wird. Das Bildbearbeitungsprogramm unterstützt viele der Integrationen, die Apple für Drittanbieter bereitstellt, und lässt sich so auch über die native Fotos-App zum Bearbeiten der Bilder nutzen.
Dass Pixelmator heute eine Übernahme durch Apple angekündigt hat, passt also ins Bild. Der Entwickler nutzt die tiefe Integration und ähnliche Designsprache wie auch die Möglichkeit, noch mehr Nutzer zu erreichen, als Motivation hinter der Entscheidung.
We’ve been inspired by Apple since day one, crafting our products with the same razor-sharp focus on design, ease of use, and performance. And looking back, it’s crazy what a small group of dedicated people have been able to achieve over the years from all the way in Vilnius, Lithuania. Now, we’ll have the ability to reach an even wider audience and make an even bigger impact on the lives of creative people around the world.
Pixelmator
Keine Änderungen für Nutzer – vorerst
Das Team hinter Pixelmator verspricht auch vorerst keine inhaltlichen Veränderungen an den Apps für iOS und macOS vorzunehmen. Die Apps bleiben damit vorerst weiter erhältlich. In der Vergangenheit hat Apple übernommene Apps aber auch auslaufen lassen oder vollständig eingestellt.
There will be no material changes to the Pixelmator Pro, Pixelmator for iOS, and Photomator apps at this time. Stay tuned for exciting updates to come.
Pixelmator
Apple bestätigt Übernahme ohne Details
Vonseiten des Käufers herrscht bisher Schweigen, nur gegenüber Bloomberg hat Apple die Übernahme formal bestätigt – jedoch ohne weitere Details zu nennen. Für wie viel Pixelmator den Besitzer wechselt, bleibt damit genauso offen wie die künftigen Pläne für die App aussehen.
Noch nicht in trockenen Tüchern
Wie üblich handelt es sich bei der Ankündigung nur um eine rechtlich verbindliche Willenserklärung der beiden Firmen, bevor die Übernahme tatsächlich stattfinden kann und das Pixelmator-Team zu Apple umzieht, müssen noch die zuständigen Wettbewerbsbehörden zustimmen. Damit soll verhindert werden, dass Konzerne sich über Übernahmen in eine marktbeherrschende monopolistische Stellung in einem Marktbereich bringen können.
Photoshop-Alternativen werden nicht nur von Apple aufgekauft
Zwar lässt sich nur schwer sagen, was Apple mit Pixelmator vorhat, sprich, ob Apple die App als Basis für eine neue eigene nutzt, einzelne Funktionen wiederverwertet oder ob wie beim Kauf von Shazam Inhalte in das Ökosystem integriert.
Es dürfte jedoch in allen Fällen in den kommenden Jahren im Bereich von digitalen Bildbearbeitungsprogrammen spannend werden: Erst vor wenigen Monaten hat Canva die Photoshop-Alternative Affinity Photo aufgekauft, mit dem Kauf von Pixelmator bringt sich auch Apple in eine Position, um möglicherweise dem Platzhirschen von Adobe Marktanteile abzuknöpfen. Der Konzern besitzt mit Final Cut und Logic Pro bereits weitere Apps für Kreative.