Adobe-Konkurrent: Canva übernimmt Affinity-Suite-Entwickler Serif Labs
In einem Blog-Eintrag hat Serif-CEO Ashley Hewson die Übernahme des Unternehmens, zu dem auch die Marke Affinity mit ihren Grafikprogrammen Photo, Designer und Publisher gehört, bekanntgegeben. Mit dem neuen Eigentümer Canva sollen zusätzliche Ressourcen geschaffen werden, um die eigenen Produkte auf ein neues Niveau zu heben.
Hewson beschreibt die nun beginnende Phase in dem Eintrag als einen Moment großer Aufregung und Freude. Seit den Anfängen von Affinity im Jahr 1987 sei es der Wunsch des Unternehmens gewesen, „Kreative mit Werkzeugen auszustatten, die ihr volles Potenzial freisetzen, und eine Gemeinschaft zu fördern, in der Innovation und Kunstfertigkeit gedeihen“. So habe man unermüdlich daran gearbeitet, den Status quo herauszufordern und professionelle Kreativ-Software zu liefern, die sowohl zugänglich als auch erschwinglich ist.
Team bleibt bestehen
Mit Canva will jetzt ein Gleichgesinnter gefunden worden sein, der genau diese Ziele teilt. Mit ihm soll „Affinity auf ein neues Niveau“ gehoben werden. Vor allem aber sollen die erweiterten Ressourcen eine schnellere Entwicklung der kreativen Software-Suite für professionelle Fotobearbeitung, Illustration, Grafik-Design und Layout, die gerne als günstige Alternative zu den Produkten von Adobe gesehen wird, ermöglichen.
Künftig wird das in Großbritannien ansässige Unternehmen mit seinem 90-köpfigen Team, das auf 3 Millionen Nutzer blicken kann, unter dem Dach von Canva agieren. Hewson betonte dabei ausdrücklich, dass es durch die Übernahme zu keinen Entlassungen kommen wird – dies habe Canva bereits in den ersten Gesprächen klargestellt.
Etablierte Größe
Canva ist vor allem durch seine einfachen Online-Lösungen zur Grafikbearbeitung bekannt geworden, die von zahlreichen Plattformen wie unter anderem der freien Bildersammlung Pixabay, die von Canvas 2019 übernommen wurde, genutzt werden und die mittlerweile 175 Millionen Menschen in 190 Ländern auf sich verbuchen kann sowie gleichzeitig in mehr als 100 Sprachen zur Verfügung steht.
Gegenüber Business Wire äußert sich Cliff Obrecht, Mitbegründer und COO von Canva, ebenfalls positiv über die Übernahme: „Das Affinity-Team bringt ein unglaubliches Kaliber an Talent und Technologie mit und wir freuen uns, sie bei Canva willkommen zu heißen, während wir in unsere nächste gemeinsame Phase eintreten“. Mit der Übernahme von Affinity verfügt Canva gleichzeitig über seinen ersten europäischen Hauptsitz in London.
Keine Änderungen geplant
Über die genauen Details der Übernahme sowie zum Kaufpreis machten beide Parteien keine Angaben. Die Entwicklung der Produkte soll weiterhin durch das bekannte Team in Großbritannien erfolgen und unter der Marke Affinity verbleiben. Ebenso soll sich am Geschäfts- und Preismodell nichts ändern: Während Canva bei vielen seiner Produkte auf ein Abo-Modell setzt, sollen die Affinity-Programme weiterhin zum Festpreis und im Einzelkauf angeboten werden. Auch eine Preissteigerung wird derzeit ausgeschlossen.
Allerdings sei es wahrscheinlich, dass es in Zukunft eine Integration zwischen Affinity und Canva geben werde. Dies würde vor allem für verbesserte Arbeitsabläufe bei Unternehmenskunden sorgen, deren Kreativ- und Markenmanagement-Teams professionelle Werkzeuge benötigen würden, um Assets, Bilder, Icons, Logos und andere Elemente erstellen und bearbeiten zu können, verspricht Hewson.