BSI: Phishing und Datenlecks sind größte Bedrohung für Verbraucher

Phishing und Datenlecks sind die größten Bedrohungen für Verbraucher, erklärt das BSI im digitalen Verbraucherschutzbericht für das Jahr 2024. Als Schutzmechanismen empfiehlt die IT-Sicherheitsbehörde eine 2-Faktor-Authentifizierung und Passkeys.
Den digitalen Verbraucherschutzbericht 2024 hat das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) anlässlich des Weltverbrauchertags am Samstag veröffentlicht.
Kriminelle passen Angriffsmethoden an
Phishing und Datenlecks sind nicht neu. Allerdings passen Angreifer die Attacken an. Während sich Phishing-Angriffe in der Vergangenheit stark auf den Finanzsektor konzentrierten, nutzen Kriminelle zunehmend die Namen bekannter Marken, so das BSI. Verstärkt betroffen sind demnach Bereiche wie Logistik, Onlinehandel, Streaming-Dienste und auch Behörden. Angreifer profitieren dabei auch vom KI-Boom. Die entsprechenden Tools ermöglichen es, Phishing-Mails immer professioneller zu gestalten.

Datenlecks bei Unternehmen sind ein weiteres Risiko für Verbraucher. So können Kriminelle an persönliche Daten gelangen, die mit erheblichen Folgeschäden verbunden sind. Für den Verbraucherschutzbericht hat das BSI 354 bekannt gewordenen Datenlecks aus dem Jahr 2024 ausgewertet. Die Erkenntnis: Am häufigsten waren mit 86,7 Prozent die Namen und Benutzernamen betroffen. Weitere personenbezogene Informationen wie E-Mail-Adressen und persönliche Adressdaten haben Kriminelle in gut 40 Prozent der Fälle erhalten.
Passkeys sind besser als passwortbasierte Verfahren
Laut BSI-Präsidentin Claudia Plattner sei die Authentifizierung eine Achillesferse beim Schutz vor Phishing und Datenlecks. Der Zugang zu Online-Diensten müsse sowohl einfach als auch sicher sein. Das BSI empfehle daher dringend den Einsatz einer Zwei-Faktor-Authentisierung (2FA), die Online-Konten zusätzlich absichert. „Besonders vielversprechend ist die passwortlose Authentisierung mit Passkeys, die eine nutzerfreundliche Anwendung mit hoher Sicherheit verbindet“, so Plattner.
Die Pflicht sieht das BSI aber nicht nur bei den Verbrauchern. Anbieter müssten moderne Lösungen wie Passkeys anbieten und Nutzer über die Vorteile aufklären.
Zunehmend skeptisch sei das BSI hingegen bei passwortbasierten Authentisierungsverfahren, diese seien „nicht ausreichend resistent gegen Phishing und Datenleaks gewappnet“.