Dank Copilot-Integration: Abo für Microsoft 365 kostet jetzt über 30 Prozent mehr

Andreas Frischholz
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Dank Copilot-Integration: Abo für Microsoft 365 kostet jetzt über 30 Prozent mehr
Bild: Microsoft

Es war ein absehbarer Schritt: Microsoft integriert den KI-Assistenten Copilot in die Abo-Pakete Microsoft 356 Single und Family. Die Konsequenz ist eine deutliche Preiserhöhung. Wer bislang das Single-Paket gebucht hat, zahlt mehr als 40 Prozent mehr.

Wer bislang den Copilot in den Office-Apps nutzen wollte, musste das kostenpflichtige Pro-Abo des Assistenten kaufen. Das ändert sich nun. Im Standard-Abo für Microsoft 365 ist der Copilot in Word, Excel, PowerPoint, Outlook und OneNote integriert. Zusätzlich erhält man den Zugriff auf die Microsoft-365-Copilot-App und das KI-Bildbearbeitungsprogramm Designer ist ebenfalls Teil des Pakets.

Damit einher geht auch ein Namenswechsel. Die bisherige Microsoft-365-App läuft nun unter dem Namen Microsoft 365 Copilot.

Aufpreis: mehr als 40 Prozent für Single-Abo, rund 30 Prozent für Family-Abo

Die Konsequenz für die KI-Integration sind höhere Kosten. Wer die Single-Variante von Microsoft 365 bucht, zahlt entweder 10 Euro pro Monat oder 99 Euro pro Jahr. Bislang lag der Monatspreis bei 7 Euro und der Jahrespreis bei 69 Euro. Der Aufpreis liegt also bei über 42 Prozent.

Für Microsoft 365 Family mit bis zu sechs Lizenzen sind 13 Euro pro Monat oder 129 Euro pro Jahr fällig. Zuvor waren es 10 Euro bei monatlicher Abrechnung sowie 99 Euro für das Jahresabo. Das sind jeweils Mehrkosten von rund 30 Prozent.

Für Bestandskunden greif die Preiserhöhung erst bei der nächsten Abonnement-Verlängerung. Nutzen lassen sich die neuen Feature aber ab sofort. Wer heute etwa Word öffnet, wird von einem Copilot-Icon begrüßt. Die Nutzung des KI-Assistenten ist aber begrenzt, jedes Konto hat nur eine bestimmte Anzahl an Credits. Diese können auch für die KI-Bildbearbeitung in Designer und in anderen KI-gestützten Anwendungen wie Paint, Fotos und Notepad auf einem Windows-Gerät verwendet werden. Bei einem Family-Abo erhält zudem nur der Hauptnutzer einen Zugang zu dem Copilot-Assistenten.

Laut Microsoft sollte das Credits-Guthaben für die meisten Nutzer ausreichen. Wer mehr benötigt, kann das Copilot-Pro-Abo abschließen, dann entfällt die Beschränkung.

So können Bestandskunden das KI-Abo kündigen

Wer die Extrakosten nicht zahlen will, hat die Möglichkeit, auf eine Classic-Variante des Microsoft-365-Abos zu wechseln. Details dazu beschreibt Microsoft in einem Support-Dokument, für das Downgrade sind folgende Schritte nötig:

  • Im Bereich Dienste und Abonnements mit dem entsprechenden Microsoft-Konto anmelden.
  • Das aktuelle Abonnement und dann den Punkt Verwalten > Abonnement kündigen auswählen.
  • Für das Downgrade kann man dann Microsoft 365 Single Classic oder Microsoft 365 Family Classic umstellen.
  • Die weiteren Anweisungen ausführen.

Strategie: Möglichst viel KI für alle

Überraschend kommt der Schritt nicht. In einigen Ländern in Südostasien sowie in Australien hat Microsoft den Wechsel bereits im Herbst 2024 vollzogen. Diese Pilotprojekte liefen für den Konzern offenbar so vielversprechend, dass man nun weltweit nachzieht.

Klar ist die Strategie: Mehr Nutzer sollen den Copilot verwenden. In den Office-Apps ging das bislang nur mit der kostenpflichtigen Pro-Version. Auch wenn der Konzern sich bis dato immer positiv über Verbreitung äußerte, war man Mutmaßungen nach intern mit den bisherigen Abonnement-Zahlen nicht zufrieden. Die Zwangsintegration in Microsoft 365 samt Preiserhöhung wäre dementsprechend eine Reaktion auf die bisherigen Absatzzahlen.

Alleine steht Microsoft mit dieser Strategie nicht. Zuletzt hat auch Google angekündigt, den KI-Assistenten Gemini in Workspace zu integrieren – und dafür die Preise allgemein zu erhöhen.