Deep Research: OpenAI veröffentlicht Agenten für komplexe Online-Recherchen

Andreas Frischholz
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Deep Research: OpenAI veröffentlicht Agenten für komplexe Online-Recherchen
Bild: OpenAI

Mit Deep Research hat OpenAI ein Agenten-System vorgestellt, das binnen kurzer Zeit Berichte zu verschiedenen Themen erstellen soll, für die bis dato stundenlange Recherchen erforderlich wären. Möglich sein soll das über mehrstufige Online-Recherchen, die der Agent eigenständig durchführt.

Verfügbar ist Deep Research zunächst für ChatGPT Pro, also dem Abo-Paket, das 200 US-Dollar monatlich kostet. Plus- und Team-Abonnenten sollen aber bald folgen.

Tiefen-Recherche mit o3

Technisches Grundgerüst für Deep Research ist eine Version des Reasoning-Modells o3, das für Web-Browsing und Datenanalyse optimiert wurde. Um eine Anfrage zu beantworten, durchsucht das System hunderte Quellen. Bei diesen kann es sich um Texte, PDF-Dokumente oder Bilder handeln. Nutzer können zudem selbst Dokumente oder Excel-Tabellen anfügen. Diese Informationen werden dann im Rahmen eines mehrstufigen Prozesses verarbeitet.

Als Beispiel für eine Anfrage nennt OpenAI die Aufgabe, einen Bericht über die Entwicklung des Einzelhandels in den letzten drei Jahren zu erstellen. Der Chatbot fragt dann nach potenziellen Schwerpunkten und anhand der konkretisierten Fragestellung startet dann die Recherche.

Bis der Bericht entsteht, kann es je nach Anfrage zwischen 5 und 30 Minuten dauern. Noch befindet sich Deep Research zudem in der Alpha-Phase. So ist der Output bis dato etwa auf Text beschränkt. Bilder, Datenvisualisierung und weitere Elemente sollen aber in den kommenden Wochen folgen.

Komplexe Recherchen als weiterer Schritt auf dem Weg zur AGI

Tiefergehende Recherchen beschreibt OpenAI als wichtigen Meilenstein, um KI-Systeme auf dem Niveau einer allgemeinen künstlichen Intelligenz (eng. Artificial General Intelligence; AGI) zu entwickeln. Solche Fähigkeiten wären eine der Grundlagen, um neues Wissen zu schaffen.

Von dem System profitieren sollen Wissensarbeiter aus zahlreichen Branchen wie etwa Finanzen, Wissenschaft, Politik und Technik. Insbesondere in Nischenbereichen könne es die Arbeit beschleunigen, weil das System eigenständig zahlreiche Webseiten durchsuchen und die Inhalte dann adäquat aufbereitet kann – so zumindest der Anspruch.

Hilfreich sein soll Deep Research auch im privaten Bereich, wenn etwa der Kauf von Autos oder Möbeln ansteht, die normalerweise größere Recherchen erfordern. Hier könne der Dienst ebenfalls personalisierte Empfehlungen abgeben.

Google hat sein Deep-Research-Tool bereits im Dezember vorgestellt

Alleine steht OpenAI mit dieser Ankündigung nicht. Bereits im Dezember 2024 hat Google ein eigenes Recherche-Tool vorgestellt, das ebenfalls Deep Research heißt. Der auf Gemini 2.0 basierende Assistent durchsucht ebenso eigenständig das Netz, analysiert die Ergebnisse und nutzt die Erkenntnisse für weitergehende Suchen. Verfügbar ist das Tool über die kostenpflichtige Advanced-Variante von Googles Gemini-Assistent.