Deutliches Plus trotz DeepSeek: ChatGPT hat 400 Millionen aktive Nutzer pro Woche

Andreas Frischholz
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Deutliches Plus trotz DeepSeek: ChatGPT hat 400 Millionen aktive Nutzer pro Woche

Der Wachstumskurs von ChatGPT hält an. Mittlerweile sind es 400 Millionen aktive Nutzer pro Woche, erklärte OpenAIs Chief Operating Officer Brad Lightcap im Gespräch mit CNBC. Das ist ein Plus von 33 Prozent in den letzten drei Monaten, im Dezember waren es noch 300 Millionen aktive Nutzer.

Wachstum verzeichnet man dabei nicht nur bei den Nutzern. Laut Lightcap habe das Unternehmen mittlerweile zwei Millionen Geschäftskunden, die Anzahl hat sich seit September verdoppelt. ChatGPT etabliere sich Lightcap zufolge immer mehr im Alltag der Nutzer.

Somit ist absehbar, dass ChatGPT die Führungsposition bei den generativen AI-Chatbots beibehält. In den Reichweiten-Zahlen, die etwa der Analysedienst SemilarWeb im November veröffentlichte, lag man deutlich vor Konkurrenten wie Google Gemini oder Microsoft Copilot.

Ebenfalls verdoppelt hat sich in den letzten sechs Monaten der Traffic, den Entwickler über die API verursachen. Eine besonders hohe Nachfrage existiere bei dem o3-Modell. Über die API können externe Firmen auf die OpenAI-Modelle zugreifen, um eigene KI-Anwendungen zu entwickeln. Zu den größten Kunden zählen Uber, Morgan Stanley, Moderna und T-Mobile.

DeepSeek hat keinen merklichen Einfluss

Selbst der vielbeachtete DeepSeek-Start bremste das ChatGPT-Wachstum also nicht nennenswert aus. Als das chinesische AI-Startup im Januar das Reasoning-Modell R1 präsentierte, entstand ein enormer Hype. Weil es leistungsmäßig mit den Top-Modellen im Markt mithalten kann, als Open Source veröffentlicht wurde und vergleichsweise effizient ist, wurde bereits die Vormachtstellung der amerikanischen Big-Tech-Konzerne infrage gestellt. Zeitweise erreichte die DeepSeek-App den ersten Platz in den App Stores.

OpenAI wirft DeepSeek aber vor, die Modelle unrechtmäßig mit ChatGPT-Inhalten trainiert zu haben. Konkret geht es um eine Technik namens „Destillation“, bei der Entwickler den Output von großen und leistungsfähigeren Modellen nutzen, um kleinere Modelle zu optimieren. OpenAI ist jedoch selbst mit Copyright-Klagen konfrontiert.

Öffentlich wiederholte Lightcap die Vorwürfe nun nicht. Stattdessen äußerte er sich zu den Auswirkungen. „DeepSeek ist ein Beweis, wie stark KI mittlerweile im öffentlichen Bewusstsein ist“, so OpenAIs COO zu CNBC. Vor zwei Jahren wäre das noch nicht möglich gewesen.

Positive Botschaften für neue Investments

Auf positive Botschaften ist OpenAI aber auch angewiesen. Um das Stargate-Projekt zu finanzieren, plant man neue Investitionen. Softbank soll in den kommenden Jahren rund 40 Milliarden US-Dollar in das AI-Start-up stecken. OpenAI würde damit eine Bewertung von rund 300 Milliarden US-Dollar erreichen.

Voraussetzung für diesen Schritt ist aber, dass es gelingt, sich von einer Capped-Profit-Struktur hin zu einer gewinnorientierten Unternehmensform zu wandeln. Das plant OpenAI seit geraumer Zeit. Aufgrund eines Übernahmeangebots von einer Gruppe rund um Elon Musk wird die Maßnahme derzeit aber erschwert. OpenAIs Verwaltungsrat hat es bereits ausgeschlagen, das Start-up stehe demnach nicht zum Verkauf.

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