Discord: Russland und Türkei sperren den Messenger

Andreas Merchel
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Discord: Russland und Türkei sperren den Messenger

Wie von mehrere Medien berichtet, wurde der Zugang zu Discord von Russland und der Türkei gesperrt oder zumindest eingeschränkt. Hauptgründe sind nicht näher genannte Verstöße, aber auch Cyber-Mobbing und Erpressung sind mit aufgeführt.

Sperrung in der Türkei

In der Türkei wurde auf Ersuchen eines Generalstaatsanwaltes per Gerichtsbeschluss eine Sperrung diverser Inhalte durchgesetzt, um vor allem Kinder und Jugendliche vor Mobbing, Erpressung und sexuellen Inhalten zu schützen, berichtet der Justizminister Yılmaz Tunç auf X.

Justizminister Yılmaz Tunç über X
Justizminister Yılmaz Tunç über X (Bild: x.com)

Auf Ersuchen der Generalstaatsanwaltschaft von Ankara entschied der 1. Friedensstrafrichter von Ankara, dass die Social-Media-Plattform Discord gemäß Artikel 8/1 des Gesetzes Nr. 5651 zur Verordnung auf der Social-Media-Plattform Discord veröffentlicht werden sollte der im Internet erstellten Veröffentlichungen und der Bekämpfung der durch diese Veröffentlichungen begangenen Straftaten: „Aufgrund des hinreichenden Verdachts, dass Straftaten begangen wurden, wurde beschlossen, alle Veröffentlichungen aus dem Inhalt zu entfernen und den Zugriff auf die angegebenen URL-Adressen aus der Türkei zu sperren.

Wir sind entschlossen, unsere Jugend und Kinder, die Garantie unserer Zukunft, vor schädlichen, kriminellen Veröffentlichungen in sozialen Medien und im Internet zu schützen.

Wir werden niemals Versuche zulassen, die Grundfesten unserer Gesellschaftsstruktur zu erschüttern.

Sperrung kurz zuvor in Russland

Die russische Behörde Roskomnadsor hatte bereits am 8. Oktober die Sperrung von Discord bekanntgegeben. Begründet wird dies hauptsächlich mit der angeblichen Nutzung für terroristische und extremistische Zwecke sowie dem Verkauf von Drogen und der Platzierung illegaler Informationen.

Vorausgegangen waren zwei Geldstrafen in Höhe von 3,6 Millionen Rubel (rund 34.000 Euro) und 6 Millionen Rubel (~56.500 Euro) sowie mehrere Aufforderungen, nach russischen Recht illegale Inhalte zu entfernen. Diesen Auflagen ist das Unternehmen bisher nicht nachgekommen, was zu der Sperrung geführt haben soll.