Gerüchte um OpenAI-Modelle: GPT-5 soll noch in diesem Sommer erscheinen
Angesichts der jüngsten Entwicklungen bei den AI-Sprachmodellen mit dem Start von Gemini 1.5, Mistral Large und Claude 3 wird umso mehr der nächste Release von OpenAI erwartet. In der letzten Woche gab es mehrere Hinweise über OpenAIs kommende Modelle und Produkte. Eine der Informationen: GPT-5 soll im Sommer erscheinen.
Das berichtet Business Insider unter Verweis auf zwei Personen, die mit den Vorgängen vertraut sind. Demnach haben externe Unternehmen schon erste Demo-Versionen von GPT-5 erhalten. Noch sei das Modell aber nicht final, die Trainingsphase laufe noch. Ist diese abgeschlossen, erfolgen die internen Sicherheitstests. Abschließend prüft ein „Red Team“ das Modell. Bei diesem suchen OpenAI-Mitarbeiter und ausgewählte Tester nach Sicherheitslücken.
Der Sommer als Veröffentlichungszeitpunkt ist laut den Quellen von Business Insider aber noch nicht in Stein gemeißelt. Interne Planungen könnten sich noch ändern.
Die Erwartungen an GPT-5 sind hoch, laut den Erkenntnissen von Business Insider sind die Beteiligten bislang zufrieden. „Es ist wirklich gut, wesentlich besser“, sagte der CEO von einem der Unternehmen, die eine Demo-Version vorgeführt bekommen haben. Demnach habe OpenAI neue Anwendungsfälle mit spezifischen Daten des Unternehmens demonstriert. So eine Funktion kommt nicht überraschend. OpenAI-Chef Sam Altman sprach bereits in der Vergangenheit davon, dass neue Modelle verstärkt individuelle Daten der Nutzer verwenden soll.
Eine weitere Neuerung, die OpenAI laut dem CEO erwähnte – aber noch nicht präsentierte –, sind die KI-Agenten. Solche Systeme treffen autonom Entscheidungen, um eine Aufgabe zu bewältigen. Wie komplex die Aufgaben sind, die ein System so bewerkstelligen kann, lässt sich aber nicht präzise bestimmen. Zuletzt sorgte aber das KI-System Devin für Aufsehen, das beim Programmieren helfen soll. In diesem Fall soll es nicht nur beim Coden unterstützen, sondern praktisch ein Assistent in allen Bereichen der Software-Entwicklung sein. Details sind aber ebenfalls kaum bekannt.
OpenAI bestätigt Modell, aber nicht den Namen
OpenAI machte bislang noch keine offiziellen Angaben zu GPT-5, erklärte mittlerweile aber mehrfach, dass dieses Jahr ein Release erfolgte. „Wir werden dieses Jahr ein erstaunliches Modell veröffentlichen“, sagte etwa OpenAI-Chef Sam Altman erst in dieser Woche im Interview mit Lex Fridman. Einen Namen wollte er in dem Gespräch aber nicht nennen, dieser stehe ohnehin noch nicht fest.
Denkbar wäre daher auch, dass es sich beim Titel um GPT-4.5 statt GPT-5 handelt. So einen Zwischenschritt legte OpenAI auch schon bei GPT-3 ein. Und es gab auch schon Indizien, dass eine GPT-4.5- Turbo-Version in Arbeit ist.
Auch darüber hinaus blieb Altman vage. Angesprochen auf die wesentlichen Probleme oder Flaschenhälse bei der Entwicklung sagte er, das ließe sich so nur schwer beschreiben. Ohnehin würde statt einem einzigen Modell eher 200 Medium-Modelle entwickelt, die dann ein gigantisches Modell bilden. Solche Aussagen erinnern an Mixture of Experts (MoE) – einen Ansatz, bei dem Large Language Models (LLM) sich aus mehreren spezialisierten Modellen zusammensetzen. OpenAI soll so bereits bei GPT-4 vorgegangen sein, Google bestätigte den Ansatz bei Gemini 1.5 Pro. Womöglich ist es aber auch eine Anspielung auf die KI-Agenten.
OpenAI will weitere Modelle veröffentlichen
Die Entwicklungen bei OpenAI konzentrieren sich ohnehin nicht nur auf den GPT-4-Nachfolger. Altman versprach für dieses Jahr weitere neue Modelle und stellte auch zusätzliche Produkte in Aussicht. Konkret sagte er, OpenAI habe „eine Menge wichtiger Dinge zu veröffentlichen“, bevor GPT-5 erscheine.
So legen Aussagen bei Lex Fridman nahe, dass OpenAI an einer AI-Suchmaschine arbeitet. Der Unterschied zur klassischen Suche ist: So ein Tool zeigt keine Ergebnislisten, sondern gibt direkt Antworten. Wie so etwas aussehen kann, zeigen Perplexity und Arc Search. Google arbeitet mit der Search Generative Experience (SGE) an einem entsprechenden Konzept.
Ein weiterer Ansatz betrifft die Sprachassistenten. OpenAI hat laut Business Insider die Markenrechte für einen „digitalen Sprachassistenten“ sowie eine „Sprach-Engine“ angemeldet.
Auch die Gerüchte um Q – ein Modell, das vor allem bei mathematischen Aufgaben deutliche Fortschritte erzielt haben soll – reißen nicht ab. Handfeste Informationen fehlen aber auch bei diesem Modell.