KI-Assistent: Wie Microsoft den Copilot in das Microsoft-365-Abo zwingt
Microsoft macht ernst. Wie im Herbst angekündigt, integriert der Konzern den KI-Assistenten Copilot in Australien sowie südostasiatischen Ländern in das Microsoft-365-Abo – und erhöht den Preis. Unklar ist nach wie vor, ob solche Schritte auch für Deutschland zu erwarten sind.
Laut einem aktuellen Bericht des Wall Street Journals wollte sich Microsoft nicht zu der Strategie äußern, die hinter dieser Maßnahme steckt. Ebenso wenig wollte der Konzern mitteilen, ob es ähnliche Pläne für weitere Märkte gibt.
Microsoft 365 mit Copilot: 16 Dollar statt 11 Dollar
Klar ist aber: Microsoft will den Einsatz des KI-Assistenten forcieren. Bis dato fallen Extrakosten an, wenn man den Copilot in Microsoft-365-Apps wie Word, Excel oder PowerPoint nutzen will.
Privatnutzer, müssen dafür das Copilot-Pro-Abonnement abschließen, das 22 Euro pro Monat kostet. Zusätzlich wird die Lizenz für Microsoft 365 benötigt, in der Single-Version kostet diese 69 Euro – das entspricht 5,75 Euro monatlich. Wer sich für den KI-Assistenten entscheidet, zahlt also insgesamt 27,50 Euro monatlich – ein satter Aufpreis.
Unternehmen müssen für den Microsoft 365 Copilot 28,10 Euro monatlich zahlen. Ebenfalls ein deutlicher Aufschlag zu Paketen wie Microsoft 365 Business Standard (11,70 Euro monatlich pro Nutzer) oder Microsoft 365 Business Premium (20,60 Euro monatlich pro Nutzer).
Offenbar stimmen die Absatzzahlen nicht. Die direkte Integration in Microsoft 365 samt Preiserhöhung wäre zumindest eine naheliegende Konsequenz. Bereits im November hieß es, in Australien würde der Preis von 139 Australische Dollar auf 179 Australische Dollar ansteigen. Das Wall Street Journal berichtet nun von 16 Australische Dollar statt 11 Australische Dollar, die ein Kunde zahlen müsste.
Auch Copilot-Taste wird neu konfiguriert
Neben der integrierten Lizenz zeigt sich an weiteren Baustellen, wie Microsoft den Copilot in die Microsoft-365-Umgebung implementiert. So heißt Microsoft 365 künftig Microsoft 365 Copilot. Verändert wird auch die Belegung der Copilot-Taste der Copilot+ PCs, die öffnet in Zukunft den Assistenten in der Office-Umgebung.
Copilot: Gemischte Reaktionen in Unternehmen
Microsoft selbst verkauft den Copilot bei jeder Gelegenheit als Erfolgsgeschichte, 70 Prozent der Fortune-500-Unternehmen sollen den Assistenten mittlerweile einsetzen. Viel konkreter wird der Konzern aber nicht, mit konkreten Zahlen hält man sich bedeckt.
Wie das Wall Street Journal meldet, fallen die Reaktionen in Unternehmen tatsächlich gemischt aus. Es bestehen Zweifel, wie nützlich der Einsatz tatsächlich ist – vor allem mit Blick auf die Kosten. Ebenso bestehen Fragen, wie zuverlässig die Korrektheit der Outputs ist und wie es um den Datenschutz bestellt. Zu diesen Vorbehalten wollte sich ein Microsoft-Sprecher nicht äußern.
Skepsis soll aber auch innerhalb von Microsoft herrschen, meldete zuletzt der Business Insider. Die KI-Assistenten würden demnach nicht das liefern, was der Konzern verspricht.