Musikstreaming: Spotify schreibt erstmals schwarze Zahlen

Michael Schäfer
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Musikstreaming: Spotify schreibt erstmals schwarze Zahlen
Bild: PxHere | CC0 1.0

Spotify hat laut eigenen Angaben im vergangenen Quartal zum ersten Mal in seiner fast 19-jährigen Geschichte schwarze Zahlen geschrieben. Auch das weitere Geschäft des ursprünglich aus Schweden stammenden Musikstreaming-Dienstes steht ganz im Zeichen des Wachstums. Der Deluxe-Tarif lässt hingegen weiterhin auf sich warten.

Ein langer Atem zahlt sich meistens aus – so lässt sich die aktuelle Entwicklung bei Spotify zusammenfassen, denn zum ersten Mal in seiner Unternehmensgeschichte hat der Streaming-Dienst, nach Jahren immer kleiner werdender Verluste, einen Nettogewinn von 1,14 Milliarden Euro erzielt und damit erstmals Profitabilität erreicht.

Steigerung in allen Bereichen

Dieser Erfolg ist vor allem auf einen deutlichen Anstieg bei den Abonnentenzahlen im vergangenen Jahr zurückzuführen. Die Anzahl der zahlenden Nutzer stieg dabei um 11 Prozent auf 263 Millionen und sorgte somit für höhere Einnahmen. Insgesamt kletterte die Zahl der aktiven Nutzer um 12 Prozent auf 675 Millionen. Dieser Anstieg wirkte sich auch positiv auf den Gesamtumsatz aus, der im Vergleich zum Vorjahr um 16 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro zulegte. Gleichzeitig verbesserte sich die Bruttomarge um 555 Basispunkte und erreichte 32,2 Prozent.

Ich freue mich sehr auf das Jahr 2025 und bin sehr zufrieden damit, wo wir stehen – sowohl als Produkt als auch als Unternehmen“, erklärte Daniel Ek, Gründer und CEO von Spotify, in einer aktuellen Pressemitteilung. Trotz der erfreulichen Zahlen wolle das Unternehmen weiterhin langfristige Ziele erreichen. Gleichzeitig werde Spotify darauf achten, die Effizienz und das aktuelle Wachstumstempo beizubehalten, um weiterhin nachhaltig zu expandieren.

Preiserhöhungen dürften ebenfalls Grund für steigende Zahlen sein

Allerdings können die präsentierten Zahlen einen wesentlichen Aspekt nicht verschleiern: Zumindest ein gewisser Teil des Umsatzanstiegs dürfte auf die im vergangenen Jahr vorgenommenen Preiserhöhungen in verschiedenen Ländern zurückzuführen sein.

Video-Podcasts für weiteres Wachstum

Für die Zukunft plant Spotify, den Ausbau in neu erschlossenen Geschäftsfeldern weiter voranzutreiben, um zusätzliche Einnahmequellen zu schaffen. Besonders im Fokus steht dabei der Bereich der Video-Podcasts. Aktuell bietet der Streaming-Dienst 330.000 Shows in diesem Format an und verzeichnet bereits über 270 Millionen aktive Nutzer, obwohl das Angebot bislang nur in den USA, Kanada, Australien und Großbritannien verfügbar ist.

Kein Wort zum HiFi-Tarif

Weiter auf sich warten lässt hingegen Spotify HiFi beziehungsweise Spotify Deluxe. Bereits vor rund vier Jahren hatte das Unternehmen erstmals Pläne für einen Tarif mit verlustfreier Musikübertragung angekündigt. Doch seitdem ist wenig geschehen, während die Konkurrenz längst entsprechende Angebote auf den Markt gebracht hat. Letzten Sommer kursierten Gerüchte, wonach der Tarif noch 2024 starten könnte, was aber nicht eingetreten ist.