Premium+: X erhöht Preise um 30 Prozent für teuerstes Abonnement
Die Social-Media-Plattform X nimmt die größte Preiserhöhung seit der Übernahme von Twitter durch Elon Musk vor. Betroffen ist das Premium-Abonnement „Premium+“, das fortan rund 30 Prozent mehr pro Monat oder pro Jahr kostet. Im Gegenzug soll es weniger Werbung, mehr Features und eine bessere Unterstützung für Creator geben.
Die 44 Milliarden US-Dollar schwere Übernahme von Twitter durch Elon Musk muss gegenfinanziert werden: Die aktuelle Maßnahme betrifft Premium-Abonnenten der höchsten Stufe Premium+, die bis zum 21. Dezember dieses Jahres in Deutschland bei 19,04 Euro pro Monat oder einmalig 199,92 Euro bei jährlicher Abrechnung lag (16,66 Euro pro Monat). Die alten Nettopreise sind im Hilfebereich noch einsehbar.
30 Prozent teurer für Neu- und später auch Bestandskunden
Neukunden von Premium+ müssen seit dem 21. Dezember allerdings 24,99 Euro pro Monat oder 260,61 Euro pro Jahr zahlen. Das sind jeweils rund 30 Prozent mehr als zuvor. Bestandskunden werden zunächst nicht umgestellt, sofern die nächste Abrechnungsperiode für eine Verlängerung vor dem 20. Januar beginnt. Mit der nächsten Abrechnungsperiode werden dann aber auch diese Bestandskunden umgestellt. Die neuen Nettopreise für Premium+ lassen sich in der Ankündigung einsehen und betreffen mehrere Länder.
Premium+ soll laut X besser werden
X argumentiert anhand von drei Veränderungen für das neue Preismodell. Zum einen sei Premium+ jetzt vollständig werbefrei. Bislang war bei Premium+ mit „keine Werbung in den „Für dich“ und „Folge ich“ Timelines“ geworben worden, jetzt heißt es „völlig werbefrei“. Wirklich werbefrei ist aber der neue Tarif nicht, wie sich im Kleingedruckten der Anmeldeseite finden lässt. Dort steht stattdessen: „Genieße eine völlig werbefreie Nutzung, mit gelegentlichen Markeninhalten in weniger genutzten Bereichen.“
Punkt zwei betrifft mehr Features. Mit der Preisumstellung sollen Abonnenten von Premium+ eine höhere Support-Priorität, Zugang zu Funktionen wie Radar und weniger Beschränkungen bei neuen Sprachmodellen in Grok AI haben.
Darüber hinaus sollen die Abonnements künftig vermehrt Creator finanziell auf der Plattform unterstützen. Wie X erklärt, sollen künftig „bis zu“ 25 Prozent des über Abonnements generierten Unternehmensumsatzes an Creator fließen. Unter welchen Konditionen die vollen 25 Prozent an Creator ausgezahlt werden können, das geht aus der Ankündigung nicht exakt hervor, es gibt aber gewisse Vorgaben.
Wie X die Qualität ermittelt, ist mit dem Abo verstrickt
Belohnt werden soll die Qualität anstelle der Quantität. Für auf X erstellte Inhalte soll demnach ein eigener Algorithmus das Benutzerengagement anhand von Antworten, Likes, Bookmarks und Zeit ermitteln. Nur „echte“ Interaktionen von anderen Premium-Nutzern sollen sich künftig auf die Auszahlungen auswirken. Laut X sind Interaktionen von Nutzern der teureren Abonnements zudem mehr wert als solche etwa von Anwendern mit Basiskonto. Ausgewertet werde auch das Publikum, wem es folgt und von wem es gefolgt wird. Spam wiederum soll vom Algorithmus abgestraft werden.