Wegen drohendem Bann: TikTok-Nutzer in den USA steigen auf RedNote aus China um
In den USA droht der dort äußerst beliebten Plattform TikTok schon nächste Woche möglicherweise das Aus durch die US-Regierung. Das Konzept der Plattform ist allerdings wohl bereits so beliebt und tief verankert, dass sich zahlreiche Nutzer nun auf RedNote oder Xiaohongshu angemeldet haben – einer Social-Media-App aus China.
Drohender Bann für TikTok
Der Plattform TikTok wird in den USA unter anderem zu enge Beziehungen mit der chinesischen Regierung vorgeworfen; in einem aktuellen Verfahren vor dem Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten ist deshalb von Sorgen um die nationale Sicherheit die Rede.
Die Aussichten, den Bann von TikTok noch aufzuhalten, stehen schlecht, weswegen sich einige Nutzer nun bei RedNote bzw. Xiaohongshu angemeldet haben. Eine App, die ironischerweise nicht nur wie TikTok eine chinesische Muttergesellschaft hat, sondern komplett aus China stammt und auch dort entwickelt wird. Sie ähnelt einer Mischung aus Instagram und Pinterest, wie Forbes schreibt.
App führt Download-Listen an
Die App der Plattform führt seit Anfang der Woche die Downloadcharts im US-amerikanischen Apple App Store an – und das, obwohl der Client erst mal nur in Mandarin daherkommt. Die Sprache kann erst später in den Einstellungen auf Englisch geändert werden. RedNote steht auch auf Android sowie in Deutschland zur Verfügung. Bei RedNote handelt es sich um die offizielle Version für „Übersee“ von Xiaohongshu, wie die Firma im Google Play Store schreibt.
RedNote mit starker Nutzerbasis
Wie viele neue US-Nutzer die Plattform in den vergangenen Tagen gewinnen konnte, ist nicht bekannt. Einige TikTok-Influencer werben jedoch stark für einen Umstieg auf die chinesische App. An Content mangelt es RedNote allerdings nicht: Schon vor dem Ansturm hatte sie rund 300 Millionen aktive Nutzer, schreibt derstandard.
Das soziale Netzwerk ist daher keine frische Antwort auf den TikTok-Bann, sondern existiert bereits seit 2013 und kombiniert neben sozialen Interaktionen auch E-Commerce-Elemente. Im Jahr 2021 scheiterte ein Börsengang in den USA an einer Cybersicherheitsprüfung aus China, wie Bloomberg damals berichtete. Geschadet hat das dem Unternehmen aber wenig: Im Jahr 2022 hatte es noch immer einen Jahresumsatz von rund 3,7 Milliarden US-Dollar.
Sicherheitsrisiko: Vom Regen in die Traufe?
Wie es um ein mögliches Sicherheitsrisiko steht, wie es bei TikTok angeführt wird, ist unklar. Da wie bei TikTok eine Einflussnahme aus China als „foreign adversary“ nicht ausgeschlossen werden kann, könnte daher auch RedNote durch den US-Präsidenten zu einem Verkauf seines US-Geschäfts aufgefordert werden, wie MSNBC schreibt. Die US-Regierung hat sich hierzu noch nicht geäußert.