Weniger Abhängigkeit von Nvidia: Meta testet erste eigene Chips für KI-Training

Michael Schäfer
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Weniger Abhängigkeit von Nvidia: Meta testet erste eigene Chips für KI-Training

Meta will seine Abhängigkeit von externen Anbietern wie Nvidia weiter verringern und hat bereits im vergangenen Jahr damit begonnen, erste eigene KI-Prozessoren als Beschleuniger einzusetzen. Nun soll das Unternehmen einen eigenen Chip für das Training künstlicher Intelligenz entwickelt haben, die derzeit getestet werde.

Meta will unabhängiger werden und Kosten sparen

Dies berichtet Reuters und bezieht sich dabei auf interne Quellen. Diesen zufolge wolle das weltweit größte Social-Media-Unternehmen mit dem eigenen KI-Prozessor nicht nur Kosten bei der Beschaffung einsparen, sondern durch die gezielte Anpassung der Komponenten auch die enormen Infrastrukturkosten senken. Diese werden vom Unternehmen für das Jahr 2025 auf 114 bis 119 Milliarden US-Dollar geschätzt, wobei bis zu 65 Milliarden US-Dollar auf Kapitalausgaben entfallen könnten, die größtenteils auf Investitionen in die KI-Infrastruktur zurückzuführen seien. Meta sehe hier mit einem langfristigen Plan erhebliche Einsparmöglichkeiten.

Programm wieder aufgenommen

Meta hatte die Entwicklung eines eigenen Chips zunächst nach mehreren Fehlschlägen eingestellt und bezog daraufhin bis 2022 Hardware im Wert von mehreren Milliarden US-Dollar bei Nvidia. Seither ist Meta einer der größten Kunden von Nvidia geblieben. Im April des vergangenen Jahres habe das Unternehmen jedoch mit dem Einsatz eines eigenen MTIA-Chips (Meta Training and Inference Accelerator) begonnen, der sowohl für das Training von KI-Modellen als auch für die eigenen Empfehlungssysteme genutzt werde. Letztere sollen darüber entscheiden, welche Inhalte Nutzer in den Newsfeeds von Facebook und Instagram angezeigt bekommen.

Der Bericht führt weiter aus, dass es sich bei dem neuen Trainingschip um einen dedizierten Beschleuniger handele, der ausschließlich für KI-spezifische Aufgaben ausgelegt sei. Dadurch könne er deutlich energieeffizienter arbeiten als die bisher verwendeten Grafikprozessoren, die üblicherweise für KI-Aufgaben genutzt werden. Dieses Vorhaben könnte sich für Meta trotz der hohen Anfangsinvestitionen langfristig als wirtschaftlich sinnvoll erweisen. Bisher sei ein erstes „Tape-Out“ des Chips erstellt worden, womit die letzte Phase des Designprozesses vor der eigentlichen Fertigung erreicht sei. Allein hierfür seien bereits mehrere zehn Millionen US-Dollar angefallen und eine Wiederholung sei nicht ausgeschlossen.

Neuer Prozessor soll im nächsten Jahr einsatzbereit sein

Meta wolle den neuen Prozessor ab 2026 sowohl für das KI-Training als auch für rechenintensive Prozesse einsetzen, bei denen das KI-System enorme Datenmengen verarbeiten müsse. Die Lösung soll zunächst ebenfalls für die Vorhersagen im Feed-System zum Einsatz kommen, später aber auch in den generativen KI-Produkten wie dem Chatbot Meta AI Verwendung finden.

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