Weniger Account-Sharing: Netflix legt deutlich zu und will werbefreies Abo loswerden
Netflix hat das Geschäftsergebnis für das vierte Quartal 2023 bekannt gegeben. Demnach hat der Streaming-Anbieter bei den Neukunden wieder deutlich zulegen können und kommt auf nunmehr 260,28 Millionen zahlende Kunden. Im vierten Quartal des letzten Jahres bedeutet dies einen Zuwachs von 13,12 Millionen Kunden.
Starkes Wachstum dank weniger Account-Sharing
Im Vergleich zum dritten Quartal 2023, in dem 8,76 Millionen neue Kunden gewonnen werden konnten, legte das Wachstum somit weiter zu und beträgt im Jahresvergleich 12,8 Prozent, wohingegen es im dritten Quartal im Jahresvergleich 10,8 Prozent waren. Mit einem derart deutlichen Wachstum hatten auch Analysten im Vorfeld nicht gerechnet. Ein Grund hierfür dürften die Maßnahmen gegen das Account-Sharing, also das gemeinsame Nutzen eines einzelnen Abonnements, sein, die Netflix eingeführt hat, nachdem der Streaming-Dienst im Jahr 2022 sogar erstmals Kunden verloren hatte. Wer kein eigenes Abonnement abschließen möchte, kann sich für 5 Euro pro Monat als Zusatznutzer eines anderen Accounts eintragen lassen.
Der Umsatz legte dabei im Vergleich zum vierten Quartal des Vorjahres um 12,5 Prozent auf 8,83 Milliarden US-Dollar zu. Beim Gewinn fällt der Unterschied mit 55 Millionen US-Dollar im vierten Quartal 2022 im Vergleich zu 938 Millionen US-Dollar im vierten Quartal 2023 noch weitaus deutlicher aus.
Basis-Abo ohne Werbung soll wegfallen
23 Millionen Nutzer greifen auf ein Abonnement mit Werbung zurück und laut Netflix abonnieren 40 Prozent aller Neukunden den günstigsten Werbetarif. Für Netflix ist das Standard-Abo mit Werbung für derzeit 4,99 Euro lukrativer als das alte Basis-Abo ohne Werbeunterbrechungen für 8 Euro im Monat, das in Deutschland schon seit Herbst 2023 von Neukunden gar nicht mehr abgeschlossen werden kann. Aus diesem Grund plane Netflix derzeit auch, das Basis-Abo ohne Werbung auch für Bestandskunden in Märkten, in denen das Standard-Abo mit Werbung verfügbar sei, vollständig abzuschaffen. In welchen Märkten und wann dieser Schritt jeweils vollzogen werden soll, ist allerdings noch weitgehend offen. Nur für Großbritannien und Kanada stehe das zweite Quartal 2024 bereits fest.
Preisanpassungen auch 2024
Als Ausblick auf 2024 schließt Netflix gegenüber Anteilseignern erneute Preisanpassungen nicht aus, sondern spricht davon, dass man seine Abonnenten gelegentlich für die fortwährenden Verbesserungen am Angebot um einen kleinen Aufpreis bitte.