Im Test vor 15 Jahren: Registered-RAM für den Athlon 64 FX
tl;dr: AMD brachte mit dem Athlon 64 FX einen Server-Prozessor in den Mainstream-Markt, der nach Registered-DDR-RAM verlangte. Im Test traten fünf Arbeitsspeicher-Kits mit bis zu Registered-DDR-400 (Test) gegeneinander an. Das Ergebnis: Die Geschwindigkeit unterschied sich kaum, der Preis hingegen deutlich.
Für Heimanwender kein Vorteil
Registered-RAM besitzt zusätzliche Register auf den Speichermodulen, die zwischen die DRAM-Chips und den Speichercontroller des Systems geschaltet sind. Das führt zu einer geringeren Belastung des Speichercontrollers und ermöglicht die Nutzung von mehr Speichermodulen. Gegenüber Unregistered-RAM steigt die Latenz bei jedem Lese- und Schreibzugriff um einen Taktzyklus an. Aufgrund der Verbreitung der Technologie im Server- und Workstation-Bereich waren die Preise seit jeher hoch.
Da AMDs Athlon 64 FX aus diesen Bereichen abstammte, verlangte er zwingend nach Registered-RAM. Intels i875P-Chipsatz konnte zwar mit fehlerkorrigierendem ECC-, aber nicht mit Registered-Speicher umgehen. Der Athlon 64 (ohne FX) konnte sowohl mit Unregistered- als auch mit Registered-RAM umgehen. Zwar boten Hersteller im Jahr 2003 bereits Registered-RAM mit DDR-400 an, von der JEDEC spezifiziert war dieser Standard allerdings nicht.
Im Test befanden sich Dual-Channel-Kits mit DDR-333 oder DDR-400. Das Corsair CMX512RE-3200LL bot DDR-400 bei Timings von 2.0-3-2-6 und unterstützte zusätzlich ECC. Auch Kingstons HyperX KRX3200K2 und OCZs „PC-3200 ECC Registered Dual Channel DDR“ boten ECC-Unterstützung und DDR-400, die Timings waren mit 3.0-3-3-8 respektive 2.0-3-3-7 allerdings langsamer als bei Corsair. Samsungs M312L6420EG0-CCC arbeitete bei Timings von 3.0-3-3-8 ebenfalls nach dem DDR-400-Standard, aber unterstützte kein ECC. Die mit DDR-333 langsamsten Speicherriegel kamen von TakeMS, die mit Timings von 2.5-3-3-7 aufwarteten. Da die Module von Samsung und TakeMS über keinen Heatspreader verfügten, waren die zusätzlichen Register in der Mitte der RDIMMs gut sichtbar.
Die Speicher-Kits wurden im Zusammenspiel mit einem Athlon 64 FX-51 auf einem MSI K8D Master1 und einer GeForce 5900 Ultra getestet. In den Benchmarks zeichnete sich ein klares Bild ab: Der Corsair-Speicher war am schnellsten, was in der Praxis aber nahezu irrelevant war. Im Mittel lieferte der Corsair-RAM vier Prozent mehr Leistung als die langsamsten Module von TakeMS.
Anders sahen die Unterschiede preislich aus. Für 240 Euro erhielten Kunden 1 GByte Arbeitsspeicher von TakeMS, knapp 60 Euro teurer waren die Corsair-Module und für weitere 30 Euro mehr war der OCZ-Speicher erhältlich. Mit Abstand am teuersten war der Registered-RAM von Kingston, der für rund 430 Euro den Besitzer wechselte. Der potentiell günstige Samsung-Speicher war zum Testzeitpunkt noch nicht am Markt erhältlich. In jedem Fall mussten Athlon-64-FX-Besitzer aber zusätzlich zum Prozessor noch hohe Ausgaben für den Arbeitsspeicher einplanen.
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