Was ist CUDIMM?: Das steckt hinter den neuen DDR5-Modulen für Arrow Lake-S

Jan-Frederik Timm
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Was ist CUDIMM?: Das steckt hinter den neuen DDR5-Modulen für Arrow Lake-S
Bild: Adata

Intels Core Ultra 200 alias Arrow Lake-S werden auf den neuen LGA-1851-Mainboards mit Z890-Chipsatz die ersten CPUs sein, die DDR5-Arbeitsspeicher offiziell nicht nur klassisch vom Typ UDIMM, sondern auch vom Typ „CUDIMM“ unterstützen. Adata und Biwin haben bereits RAM-Module in Aussicht gestellt. Doch was steckt dahinter?

Egal ob CUDIMM oder UDIMM, in beiden Fällen geht es um Arbeitsspeicher nach DDR5. Den Unterschied macht nicht der Speicher-Standard, sondern wie die RAM-Module aufgebaut sind.

Klassisch ist (U)DIMM

DDR5 wie auch die vorangegangenen DDR-RAM-Generationen nutzen private Endverbraucher in der Regel als „Unbuffered DIMM“ (UDIMM). DIMM steht für Dual In-line Memory Module und bedeutet, dass die Speichermodule (RAM-Riegel) beidseitig über Signalleitungen verfügen. „Unbuffered“ bedeutet, dass es zwischen dem Speicher-Controller im Prozessor und den Speicherchips keinen „Buffer“ (Puffer) gibt.

Die Wege zwischen Speicherchips und Speicher-Controller sind entsprechend lang und die Anzahl der nutzbaren Speicher-Chips beschränkt, weil das System ansonsten zu komplex werden würde. Der Vorteil sind niedrigere Kosten und Latenzen, die Nachteile die geringe maximale Kapazität je Modul und die Stabilität

  • Vorteile: Latenz, Kosten
  • Nachteile: Signalqualität, Kapazität

CUDIMM gibt den Takt an

CUDIMM-Module sind DIMM-Module, die um einen Chip erweitert wurden, der das Signal vom Speichercontroller in der CPU verstärkt respektive wieder auffrischt. Es handelt sich daher um getaktete (engl. clocked) ungepufferte Dual-Inline-Speichermodul. Die höhere Signalqualität lässt theoretisch noch höhere Taktraten zu.

Als einer der ersten Hersteller hat Adata CUDIMM-Module für das 4. Quartal 2024 in Aussicht gestellt – über DDR5-6400 gehen sie mit 16 GB pro Modul ab Werk allerdings vorerst nicht hinaus. Erst später sollen Varianten mit 8.400, 8.600, 8.800, 9.066 und 9.200 MT/s folgen - das würde den schnellsten DDR5-UDIMM übertreffen.

Erste DDR5-CUDIMM-Module von Adata
Erste DDR5-CUDIMM-Module von Adata (Bild: Adata)

Auch Biwin will noch im 4. Quartal erste Module liefern, die Rede ist von bis zu DDR5-9200CL42. Schon im September hatte der Hersteller einen entsprechenden „Beweis-Screenshot“ versendet.

Erste DDR5-CUDIMM-Module von Biwin mit DDR5-9200CL42
Erste DDR5-CUDIMM-Module von Biwin mit DDR5-9200CL42 (Bild: Biwin)

CUDIMM und UDIMM im gleichen Slot

CUDIMM- und UDIMM-Module finden im selben DIMM-Steckplatz Platz, darauf achten müssen Käufer also nicht. Die Plattform muss aber allem Anschein nach auf CUDIMM ausgelegt sein. Zuletzt standen auch AMD Ryzen 9000 und AMD Ryzen 8000G für Sockel AM5 im Raum. Welche des neben Arrow Lake-S alias Core Ultra 200S genau sind, versucht die Redaktion zu klären.

Erste Vorteile von CUDIMM?

Für Arrow Lake-S mit den ersten Modellen Core Ultra 9 285K, Core Ultra 7 265K und Core Ultra 5 245K stellt Intel bereits einen Vorteil durch CUDIMM in den Raum: Mit diesem Typ Speicher wird offiziell ab Werk DDR5-6400 unterstützt, mit klassischem DDR5-UDIMM bleibt es bei den von Raptor Lake-S bekannten DDR5-5600. Außerhalb der offizielle Spezifikationen soll der Sweet Spot von Core Ultra 200S bei DDR5-8000 liegen – mit CUDIMM erreicht.

  • DDR5-6400 gibt's nur mit CUDIMMs und einem DIMM-Slot pro Kanal, also z.B. mit Boards, die nur zwei Slots generell haben
  • Mit UDIMMs und CUDIMMs gibt's bei zwei Slots pro Kanal bis zu DDR5-5600, egal ob Single- oder Dual-Rank
  • Wenn vier Slots belegt sind, sinkt der offiziell supportete Speicher auf DDR5-4800 bei Single-Rank, DDR5-4400 bei Dual-Rank
Intel-Angaben zum Speichersupport von Arrow Lake-S