Dritthersteller-Druckerpatronen: Brother weist Berichte von Einschränkungen zurück

Brother weist Vorwürfe, wonach der Drucker-Hersteller durch gezielte Firmware-Updates die Nutzung von Druckertoner und -tinte von Drittherstellern unterbinde, als falsch zurück und spricht von einem möglichen Missverständnis.
Vor zwei Tagen veröffentlichte der YouTuber Louis Rossmann, der sich besonders für das Recht auf Reparatur einsetzt, ein Video, in dem er den japanischen Hersteller beschuldigt, die Firmware seiner Drucker so aktualisiert zu haben, dass die Verwendung von Druckertoner anderer Hersteller blockiert oder das Druckergebnis aktiv verschlechtert wird, ohne Nutzer darüber zu informieren. Zu den potenziell betroffenen Funktionen zählt er unter anderem die Farbregistrierung, wie Ars Technica berichtet.
Rossmann, dessen YouTube-Kanal fast 2,2 Millionen Abonnenten aufweist und dessen Video seit der Veröffentlichung bereits über 170.000 Mal aufgerufen wurde, bezieht sich in seiner Kritik unter anderem auf Beiträge in sozialen Netzwerken, von denen einige jedoch bereits älterem Datums sind. So verweist er auf einen Reddit-Beitrag aus dem Jahr 2022, in dem der Nutzer 20Factorial berichtet, dass das Firmware-Update W1.56 bei seinem Brother MFC-3750 dazu geführt habe, dass die automatische Farbregistrierung nicht mehr funktionierte, wenn Patronen von Drittanbietern verwendet wurden. „Da die Farben nicht mehr ausgerichtet werden können, ist der Drucker praktisch nicht mehr funktionsfähig“, so der Nutzer weiter. Zudem soll ihm ein Brother-Support-Mitarbeiter auf Nachfrage bestätigt haben, dass der Drucker ohne Originaltoner nicht funktioniere.
Unter dem Kommentar finden sich jedoch auch neuere Erfahrungsberichte. So berichtet der Nutzer West-loomy-Score-8279, dass bei seinem MFC-L3750CDW nach einem nicht näher beschriebenen Update der bisher genutzte Workaround, bei dem ein Brother-Chip auf eine Kartusche eines Drittherstellers übertragen wurde, nicht mehr funktionierte. Auch in den fast 2.800 Kommentaren zu Rossmanns Video teilen einige Zuschauer die dargestellten Erfahrungen.
Brother spricht von Missverständnis
Auf Nachfrage von Ars Technica erklärte Brother, dass Firmware-Updates die Verwendung von kompatiblen Drittanbieter-Tonern weder blockieren noch die Druckqualität absichtlich verschlechtern würden. Zudem betonte das Unternehmen, dass Brother die Druckqualität nicht überprüfen könne – unabhängig davon, ob Originaltoner oder Toner von Drittherstellern verwendet werden.
Die Verwirrung über eine vermeintliche Blockierung führt Brother auf seine generelle Empfehlung zurück, stets Originaltinte und -toner des Unternehmens zu verwenden, um eine optimale Leistung und Zuverlässigkeit zu gewährleisten. Kompatible Verbrauchsmaterialien seien qualitativ unterschiedlich, weshalb Brother nach eigener Aussage bei der Fehlerbehebung bevorzugt mit Originalprodukten arbeite. Dies könnte zu einem Missverständnis geführt haben. In seiner Stellungnahme betont der Hersteller noch einmal, dass Firmware-Updates weder die Druckqualität verschlechtern noch Druckerfunktionen absichtlich deaktivieren würden.

