Windows 11: Neue Features wie AI Explorer vorerst exklusiv für Arm-CPUs
Im Mai will Microsoft auf der Entwicklerkonferenz Build sowohl neue AI-Funktionen als auch die neue Version Windows on Arm vorstellen. Wie sich anhand von durchgesickerten Systemvoraussetzungen erkennen lässt, setzen die neuen AI-Funktionen zunächst auch einen ARM-Prozessor voraus – und zwar exklusiv.
Wofür AI-PCs die Leistung benötigen
Zu den Ankündigungen, die für die Microsoft Build erwartet werden, zählt der AI Explorer. Bei diesem soll es sich laut den Quellen von Windows Central um das „Blockbuster Feature“ handeln, das AI-PCs von herkömmlichen PCs unterscheidet. Was die Gerüchte bislang besagen: Der AI Explorer ist im Kern ein erweiterter Windows Copilot, der aber sämtliche Tätigkeiten erfasst, die auf dem Bildschirm stattfinden. Alles, was ein Nutzer macht, landet in einem Modell, bei dem es sich dann um eine Art Gedächtnis handelt, das der Nutzer – wie für Large Language Models (LLM) üblich – mit natürlicher Sprache ansteuern kann.
Der AI Explorer soll mit jeder App funktionieren und die Suche nach zuvor geöffneten Chat-Verläufen, Dokumenten, Webseiten oder Bildern ermöglichen. Selbst bei vagen Suchanfragen soll der Assistent in der Lage sein, den gewünschten Kontext zu liefern.
Was ebenfalls neu ist: Der KI-Assistent läuft nicht mehr nur über die Cloud, sondern wird auch lokal auf dem Gerät ausgeführt. AI-PCs, die für Funktionen wie den AI Explorer erforderlich sind, müssen daher die entsprechenden Hardware-Anforderungen erfüllen. Neben einer CPU und einer GPU umfassen diese auch eine Neural Processing Unit (NPU). Welche Systemanforderungen die neuen Funktionen noch voraussetzen, hat der X-Nutzer Albacore in einem Eintrag in der Windows 11 Insider Preview Build 26100 entdeckt.
- ARM64-Prozessor
- Mindestens 16 GB RAM
- Mindestens 225 GB Festplattenspeicher
- Qualcomm Snapdragon Elite Neural Processing Unit (NPU)
Anforderungen wie 16 GB RAM oder 225 GB Festplattenspeicher entsprechen dem bisherigen Kenntnisstand. Erstaunlich ist laut den Berichten von Windows Central und Neowin aber die Exklusivität für den Snapdragon X Elite. Windows on Arm ist zwar einer der Schwerpunkte bei den AI-PCs und Microsoft will mit Windows-Arm-Laptops sogar den direkten Konkurrenzkampf mit Apple aufnehmen. Doch der Konzern arbeitet auch eng mit Intel an den AI-PC-Konzepten.
Ohne x86-Support ist Intel aber genauso wie AMD zunächst außen vor, was Marktbeobachter wie Zac Bowden als Breitseite bewerten. Selbst wenn Geräte mit x86-Prozessoren die neuen Funktionen wie den AI-Explorer nicht zum Start nutzen können, stellt sich die Frage, wie lange diese exklusiv für Arm-PCs sind. Weil das Funktionsupdate Windows 11 24H2 – mit dem die neuen AI-Funktionen ausgeliefert werden – aber ohnehin in zwei Wellen erscheinen soll, wäre der anvisierte Herbst-Termin für herkömmliche Windows-11-PCs denkbar.
Verändern kann sich die Lage auch mit neuen Modellen. Diese werden sowohl von Intel als auch AMD erwartet, um bei den NPUs eine Leistungsfähigkeit von 40 TOPS (Trillion Operations per Second) zu erreichen, die laut einer der Definitionen für einen „Next-Gen-AI-PC“ erforderlich sind. Qualcomm erreicht mit dem Snapdragon X Elite bereits 45 TOPS.
Details zu den Hardware-Anforderungen wurden bereits im CB-Funk-Podcast #64 besprochen.
Klarheit wird es spätestens auf der Microsoft Build geben, die vom 21. bis 23. Mai stattfindet. Tags zuvor veranstaltet Microsoft zudem noch ein Special Event.