WWDC 24

Apple: iOS 18 lässt sich so frei gestalten wie nie zuvor

Nicolas La Rocco
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Apple: iOS 18 lässt sich so frei gestalten wie nie zuvor
Bild: Apple

Individualisierbarkeit steht im Mittelpunkt des Updates auf iOS 18, das Apple heute zur WWDC vorgestellt hat und im dritten Quartal verteilen möchte. In vielen Anwendungen von Apple kann der Nutzer jetzt Einfluss auf das Design nehmen. Die größten Veränderungen finden auf dem neuen Homescreen und im Control Center statt.

iOS 18 steht ab sofort als Beta für Entwickler zum Download bereit, eine Public Beta soll im Juli folgen. iOS 18 in finaler Version soll diesen Herbst als kostenloses Update für Smartphones ab dem iPhone Xs und neuer verteilt werden.

Ungewohnte Freiheiten auf dem Homescreen

Der Homescreen von iOS 18 lässt sich erstmals vollständig vom Nutzer individualisieren, selbst der Zwang zu Apps in einem vorab festgelegten Raster fällt mit iOS 18 weg. Anwender können die Icons dort ablegen, wo auch immer es ihnen am besten passt und am meisten gefällt. Das Design der Icons selbst lässt sich mit eigenen Styles für den Light und Dark Mode und freier Wahl der Farben ebenso vollständig verändern.

Ein neues Control Center mit Seiten

Das aufgefrischte Control Center ist auf aktuellen iPhones weiterhin über eine Wischgeste aus der Ecke oben rechts zu erreichen. An dieser Stelle im Betriebssystem führt Apple mit iOS 18 zusätzliche Control-Center-Seiten für dedizierte Funktionen ein, durch die sich stufenlos wischen lässt. Anwender können zum Beispiel Seiten ausschließlich für das Smart Home oder nur für die Medienwiedergabe erstellen. Über die Controls Gallery lassen sich Anordnung und Größe der Schalter im Control Center frei konfigurieren. Die Funktionen stehen auch auf dem Lockscreen zur Verfügung und können mit dem Action Button des iPhone 15 Pro und Pro Max verknüpft werden.

Mehr Effekte für Messages

Im Apple-Ökosystem ist Messages (Nachrichten) für viele Anwender vor allem in Nordamerika der wichtigste Messenger. Erneut nimmt die Individualisierbarkeit eine wichtige Rolle ein. Text lässt sich in iOS 18 nach eigenen Wünschen formatieren, etwa für Fett- oder Kursivschrift. Text lässt sich um Effekte ergänzen, sodass dieser größer und kleiner wird, wie ein Silvesterkracher explodiert oder von animierten Emoji umgeben wird. Passende Effekte kann Messages anhand der Tastatur vorschlagen. Für Nachrichten stehen jetzt alle Emoji und Sticker als Reaktionen zur Auswahl. Apple unterstützt außerdem geplante Nachrichten und die RCS-Kommunikation.

Messages über Satelliten

Die ehemals für die SOS-Kommunikation ausgelegte Satelliten-Anbindung kann unter iOS 18 auch für Messages inklusive Tapbacks, Emoji und Ende-zu-Ende-Verschlüsselung verwendet werden. Die Funktion soll immer dann zur Verfügung stehen, wenn der Anwender sich „off the grid“ aufhält, das iPhone demnach fernab jedes Mobilfunks nutzt. Die Kommunikation über Satelliten wird unter iOS 18 auch für SMS unterstützt.

Mail sortiert die Post

In Mail lässt Apple ein wenig die Muskeln für On-Device-Intelligence spielen. Einziehen soll die neue intelligente Sortierung eingehender Mails allerdings erst „later this year“. In den ersten Betas und potenziell auch im finalen Release ist die Unterteilung in dringende Mails, Mails von bekannten Kontakten, Mails von Transaktionen und Mails für Angebote somit noch nicht verfügbar. Sollten Mails mal falsch sortiert werden, können diese vom Anwender verschoben werden. Zu guter Letzt bleibt aber auch die bekannte Ansicht aller Mails auf einmal in iOS 18 erhalten. Im Kalender finden Anwender jetzt auch Erinnerungen aus der gleichnamige Anwendung.

Fotos erhält neuen Startbildschirm

Ein großes Update erhält Apples Fotos-App, die direkt nach dem Öffnen einen neuen Startbildschirm präsentiert, auf dem Fotos zunächst als kleine Quadrate auf dem bekannten Raster dargestellt werden, das sich nach Jahren und Monaten, in iOS 18 aber nach gesetzten Filtern sortieren lässt. Unterhalb dieses Rasters sitzen jetzt die Collections, in denen Apple kleinere Sammlungen anlegt, die bestimmte Personen, ein Ereignis, Erinnerungen, Reisen, angepinnte Fotos und mehr umfassen.

Fotos App (Bild: Apple)

Maps regt zum Wandern an

Für Maps hält Apple neue topografische Karten bereit, die vor allem beim Wandern praktisch sind, da Apple zahlreiche Wanderwege hinterlegt, darunter Karten aller US-Nationalparks. Nutzer können auch eigene Wanderkarten in Apple Maps speichern.

Topografische Karten in Apple Maps
Topografische Karten in Apple Maps (Bild: Apple)

Anonymes Apple Cash

In Wallet unterstützt Apple den Transfer von Geld aus Apple Cash unter zwei Anwendern mittels Tap beider iPhones, ohne dass dafür persönliche Daten oder andere identifizierbare Merkmale übertragen werden. Das Schicken und Empfangen von Apple Cash steht ausschließlich in den USA zur Verfügung. Für Events wie Sport oder Konzerte können Entwickler jetzt Karten des Stadiums oder der Konzerthalle hinterlegen.

Versteckte Apps und Game Mode

Das Thema Datenschutz geht Apple unter anderem mit versteckten Apps an, die nicht mehr auf dem Homescreen sichtbar sind, nachdem das Smartphone entsperrt wurde. Zugriff auf einen neuen versteckten Ordner in der App-Mediathek erhalten Nutzer über Face ID. Zubehör kann bei iOS 18 dahingehend eingeschränkt werden, dass nur eingeschränkter Zugriff auf andere Geräte im Netzwerk oder Protokolle wie Wi-Fi und Bluetooth gestattet wird.

Einen Game Mode hat iOS 18 ebenfalls erhalten. Dieser soll die Aktivität anderer Anwendungen und Dienste im Hintergrund des Spiels minimieren und die Latenz mit Zubehör wie AirPods und Controllern (PlayStation, Xbox) bis zu halbieren.

Apple Intelligence

Apple hat zur WWDC auch eine Reihe neuer AI-Funktionen für alle Betriebssysteme und eine OpenAI-Kooperation angekündigt, die unter „Apple Intelligence“ laufen. Diese neuen Features behandelt die Redaktion in einem separaten Artikel.