Bugs unter Windows 11 24H2: Anti-Viren-Lösung von CrowdStrike kann Office-Apps zum Absturz bringen

Andreas Frischholz
46 Kommentare
Bugs unter Windows 11 24H2: Anti-Viren-Lösung von CrowdStrike kann Office-Apps zum Absturz bringen

Microsoft hat weitere Bugs unter Windows 11 24H2 bestätigt. Durch einen der Fehler können Anti-Viren-Programme von Crowdstrike Office-Apps zum Absturz bringen. Ein weiterer Bug betrifft den Zähler von Prozessen im Taskmanager.

Der Taskmanager-Bug ist zunächst simpel. Durch einen Fehler wird der Zählerstand für laufende Apps sowie Hintergrund- und Windows-Prozesse auf null gesetzt, obwohl die Prozesse normal weiterlaufen. Das passiert aber nur, wenn die Prozesse im Taskmanager nach Typ gruppiert werden. Im Kern ist es also ein Anzeigenfehler.

Der Taskmanager-Bug erfolgt nach der Installation des Oktober-Updates KB5044384. Bei diesem handelt es sich um eine Vorschau für das November-Update, es ist als optional klassifiziert. Microsoft arbeitet bereits an einer Lösung für das Problem.

Erneut CrowdStriks Falcon-Lösung involviert

Interessanter sind derweil die abstürzenden Office-Apps, heißt es im Bericht von Windows Lastest. Laut der offiziellen Mitteilung reagieren Programme nicht mehr, wenn in Anti-Viren-Programmen bestimmte Funktionen aktiviert sind. Word und Excel zählen zu den betroffenen Programmen.

Auf betroffenen Geräten war CrowdStrikes Falcon-Sensor-Software installiert und in den Einstellungen „Enhanced Exploitation Visibility Prevention Policy“ aktiviert. Noch ist nicht klar, ob der Fehler nur auf die CrowdStrike-Lösung und Windows 11 24H2 beschränkt ist. Microsoft prüft der das Vorgehen mit älteren Windows-Versionen und anderen Anti-Viren-Programm.

Bug betrifft vor allem Unternehmen

Dass es erneut CrowdStrike trifft, ist kurios. Die Falcon-Sensor-Lösung stand bereits bei dem weltweiten Systemausfall im Juli im Mittelpunkt, der durch eine fehlerhafte Konfigurationsdatei ausgelöst wurde. In der Folge stürzten rund 8,5 Millionen Windows-Systeme ab. Weil diese aber vor allem bei Unternehmen liefen, waren zahllose Dienste betroffen – darunter auch Infrastrukturbetreiber wie Krankenhäuser, Notrufstationen, Supermärkte, Fernsehsender und Flughäfen.

Dieser Bug soll derweil nur Unternehmen und verwaltete IT-Systeme betreffen. Bei Nutzern von Windows 11 Home oder Pro sollte das Problem nicht auftreten.

In diesem Fall hat CrowdStrike bereits reagiert. Die entsprechende Funktion wurde deaktiviert, wenn die Falcon-Sensor-Software auf einem Windows-11-System mit 24H2-Upgrade läuft. Microsoft und CrowdStrike arbeiten zudem gemeinsam an einer Lösung.

Bug-Übersicht in Windows 11 24H2

Einige Bugs in Windows 11 24H2 hat Microsoft mit dem Oktober-Update KB5044384 bereits ausgeräumt. Dazu zählt etwa der Darstellungsfehler bei den temporären Update-Dateien. Durch diesen sah es so aus, als würden 8,36 GB nicht entfernt werden, obwohl die Datenträgerbereinigung durchgelaufen ist.

Weitere Fehler betreffen VPN-Dienste, die nach der Installation von Windows 11 24H2 keine Verbindung herstellen können. Das Tastenkürzel ALT+Tab führte laut Windows Lastest in manchen Fällen zu einem Black Screen und auf einigen Geräten wie älteren Asus-Notebooks führte der Installationsversuch von Windows 11 24H2 zu einem Bluescreen of Death (BSOD). Bestimmte SSDs von Western Digital konnten ebenfalls zu einem Absturz führen.