Copilot+-Funktion: Erste Recall-Vorschau landet im Windows-Insider-Programm

Andreas Frischholz
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Copilot+-Funktion: Erste Recall-Vorschau landet im Windows-Insider-Programm
Bild: Microsoft

Über den Dev-Channel des Windows-Insider-Programms hat Microsoft die erste Vorschauversion von Recall veröffentlicht. Wer einen Copilot+ PC mit Snapdragon-CPU hat, kann die neue KI-Suche für Windows 11 24H2 testen.

Insider erhalten Recall und Click to do

Ist die Windows 11 Insider Preview Build 26120.2415 installiert, wird Recall im Hintergrund heruntergeladen. Neben Recall erhalten Nutzer noch Click to do, eine Suche, die vergleichbar ist mit Googles Circle to Search.

Wenn man die KI-Suche dann zum ersten Mal öffnet, können Nutzer nochmal die Einstellungen vornehmen. Dann muss dem Aufnehmen von Snapshots auch explizit zugestimmt werden. Der Zugang wird mit Windows Hello abgesichert, ebenso müssen Nutzer BitLocker und Secure Boot aktivieren, sofern das noch nicht der Fall war. Ohne Einwilligung speichert Recall keine Snapshots.

Danach läuft die KI-Suche im Hintergrund. Microsoft betont, dass es sich um eine Testphase handelt. Man will also noch Feedback sammeln und Fehler identifizieren.

Recall verspätete sich mehrfach aufgrund von Mängeln

Bei Recall soll es sich um eine Art fotografisches Gedächtnis handeln. Die Vorgehensweise: Das System erstellt regelmäßig Snapshots, die in einer Datenbank abgelegt werden. Mit den KI-Modellen, auf denen Recall basiert, lassen sich dann die Inhalte mit natürlicher Sprache durchsuchen. So ist es etwa möglich, nach einer bestimmten Grafik zu suchen, die man in der Zeit zuvor in einer PowerPoint-Präsentation geöffnet hatte. Neben gezielten Suchen lassen die gesammelten Snapshots auch auf einer Zeitleiste durchscrollen.

Über die Recall-Zeitachse lassen sich alte Windows-Session durchsuchen
Über die Recall-Zeitachse lassen sich alte Windows-Session durchsuchen (Bild: Microsoft)

Vor- und Nachteil des Systems ist aber, dass es praktisch sämtliche Windows-Aktivitäten erfasst – also etwa Chats, Office-Aktivitäten und Browser-Session. Der Schutz der Privatsphäre war der große Stolperstein bei den ersten Anläufen. Denn Recall sollte eigentlich das Premium-Feature sein, als Microsoft im Sommer die neue Copilot+-PC-Generation samt Windows 11 24H2 veröffentlichte. Der erste Anlauf entwickelte sich aber zum Debakel, Microsoft musste den Recall-Start mehrfach verschieben.

Hintergründe zu Recall

Kritisch bewertet wurde bereits das Konzept der KI-Suche, noch schwerwiegender war aber die schludrige Umsetzung. Unter anderem wurden die aufgenommen Snapshots nicht sauber verschlüsselt und Microsoft aktivierte die KI-Suche standardmäßig. Das hat sich nun geändert, Recall ist eine Opt-in-Funktion. Zusätzlich verspricht Microsoft mehr Sicherheit, die Datenbanken sollen nun sauber verschlüsselt werden und der Zugang über Windows Hello abgesichert sein. Die Authentifizierung ist jedes Mal nötig, wenn man Recall öffnet.

Um zu verhindern, dass sensible Daten erfassen, soll Recall automatisch Angaben wie Passwörter, Kreditkartendaten oder Identifikationsnummern erkennen. Solche Snapshots werden dann nicht gespeichert. Im Private-Modus des Browsers ist Recall ebenfalls deaktiviert, solange der Browser die Recall-API unterstützt – das gilt grundsätzlich für Chromium-Browser wie Edge und Chrome, mittlerweile zählt aber auch Firefox dazu. Zudem lassen sich bestimmte Webseiten filtern oder die KI-Suche per Knopfdruck komplett stoppen.

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