Linux Kernel 6.13: Leistungsoptimierungen und AMD 3D V-Cache Optimizer
Kernel 6.13 bringt den 3D-V-Cache-Optimizer, der eine einfache Zuordnung zum Cache- oder Takt-Chiplet auf AMDs X3D-Prozessoren der x900X3D- und x950X3D-Serien bringt. Ein altes Dateisystem verabschiedet sich und automatische Leistungsoptimierungen ziehen ein. Radeon Grafikkarten können nun Zero-RPM an- und ausschalten.
AMD 3D V-Cache Optimizer
Neben AMDs Gaming-Monster in Form des 9800X3D (Test) hat AMD noch weitere Prozessoren mit 3D V-Cache im Angebot. Wenn auch bislang nur in Form der vergangenen Generation verfügbar, gibt es auch Modelle bestehend aus zwei Compute-Die, wobei einer davon mit 3D V-Cache ausgestattet ist und der andere dafür höheren Taktraten aufbieten kann. Unter Windows wird erkannt, wenn ein Spiel läuft und das System weist die Threads automatisch den Kernen mit dem für Spiele vorteilhaften vergrößerten Cache zu. Unter Linux hingegen fehlte so eine Möglichkeit und es war dem Nutzer überlassen, die Spiele-Threads an die richtigen Kerne zu binden.
Mit dem 3D-V-Cache-Optimizer lassen sich Anwendungen nun entweder im Frequency Mode oder dem Cache Mode betreiben, wobei dann automatisch die richtigen Kerne angesprochen werden. Die entsprechende Ankündigung findet sich in der Kernel-Mailing-Liste.
Zero RPM für Radeons
Stillstehende Lüfter bei keiner oder geringer Last sind heute Standard bei Grafikkarten. Auf diese Weise wird ein besonders leiser Desktop-Betrieb von PC-Systemen möglich. Das Feature ist in der Regel über das BIOS der Grafikkarte realisiert und funktioniert unabhängig vom Betriebssystem. Unter Windows bietet der AMD-Treiber allerdings die Möglichkeit, das Feature abzuschalten. Das ist für alle Nutzer interessant, die entweder eine niedrigere Temperatur ihrer Grafikkarte bevorzugen oder aber den ständigen Wechsel zwischen Stillstand und andrehen der Lüfter vermeiden möchten.
Unter Linux gab es bislang nicht die Möglichkeit, die Zero-RPM-Funktion an bzw. auszuschalten. Nutzer mussten hingegen die Drehzahl der Lüfter direkt einstellen. Mit dem neuen Patch für Kernel 6.13 zieht eine einfache Möglichkeit ein, die Funktion nun bei Radeon-RX-7000-Grafikkarten einfach über eine Schnittstelle zu bedienen. Weitere Informationen dazu finden sich in der Fehlermeldung und dem Pull Request.
ReiserFS verabschiedet sich aus dem Kernel
Um tausenden Code-Zeilen erleichtert startet der erste Kernel des Jahres 2025 durch die Entfernung des ReiserFS-Dateisystems. Das bereits seit längerer Zeit als „veraltet“ und zur Entfernung vorgesehene Dateisystem war ursprünglich das erste Journaling-Dateisystem, welches im Linux-Kernel Verwendung fand.
Unterstützung für ältere Apple-SoCs
Zahlreiche ältere SoCs aus Apples Vor-M1-Ära erhalten Patches für die Kompatibilität mit dem Linux-Kernel. Darunter finden sich Geräte mit A7 bis A11 SoC. Die Arbeit ist vor allem für Projekte wie Asahi Linux interessant, welches das freie Betriebssystem auf Apple-Geräte portiert.
Automatic Feedback-Directed Optimization
Durch AutoFDO soll es möglich werden, die Erstellung des Kernels dahingehend zu optimieren, dass in etwa fünf Prozent mehr Leistung in realistischen Szenarien möglich ist. Das von Google-Ingenieuren vorangetriebenen Verfahren testet den gebauten Kernel und erstellt Profile, die dann für eine effizientere Erstellung eines neuen Kernels herangezogen werden können. Details dazu finden sich in der Dokumentation. Mit Kernel 6.13 findet das Feature nun seinen Weg in den Linux-Kernel.