Linux-News der Woche: Erste RDNA-4-Benchmarks unter Linux

Mit dem Release der RX 9070 (XT) Grafikkarten treten diese auch in ersten Benchmarks unter Linux an. Open-Source-Treiberpflege lässt über 10 Jahre alte Grafikkarten weiterleben. Entwickler optimieren ihre Titel für das Steam Deck. Framework Mono erscheint zum ersten Mal nach der Übernahme durch das Wine-Projekt.
Erste Tests zu RDNA 4 unter Linux
In einem ersten Test zu AMDs neuen Grafikkarten unter Linux, hat Phoronix diese in mehreren Spielen und Anwendungen getestet. Zum Einsatz kam Ubuntu 24.10 in Verbindung mit dem Linux Kernel 6.14 Git und Mesa 25.1-devel. Da noch kein offizieller Vulkan-Treiber von AMD für die neue Generation von Grafikchips veröffentlicht wurde, kommt der alternative freie RADV-Treiber zum Einsatz.
Über alle Tests hinweg sieht Michael Larabel die RX 9070 XT knapp hinter der RX 7900 XT unter Linux. Die ältere RX 7900 XTX findet sich mit deutlichen Abstand vorn und liegt gar knapp über der RTX 4080 Super. Mit Blick auf Raytracing, ändert sich nicht viel an der Rangfolge: RX 7900 XT und RX 9070 XT wechseln im Nachkommabereich den Rang und liegen damit weiterhin gleich auf. Ausreißer gab es während des Tests unter anderem in Titeln wie Cyberpunk 2077, welches partout den Start verweigerte und somit nicht untersucht werden konnte. Insgesamt leidet der RX-9070-(XT)-Release aktuell noch unter unausgereiften Treibern, wenn die Karten mit dem freien Betriebssystem verwendet werden.
Treiberpflege für alte AMD GCN-Grafikkarten
Über ein Jahrzehnt ist die Veröffentlichung der Radeon R9 290 Reihe (Test bei CB) her und auch der Treibersupport unter Windows ist schon länger eingestellt. Doch dank dem Open Source Treiber geht die Entwicklung der Treiber und Kompatibilität unter Linux weiter. Dank einer Einsendung der alten Grafikkarte durch Leonardo Frassetto an die Entwickler des RADV-Projekts , wurde die Continuous Integration (CI) um das Testen der alten Hawaii-GPUs erweitert. Ein Einblick in die Entwicklung findet sich bei Mesa.
Optimierte Spielversionen für das Steam Deck
Wie GamingOnLinux berichtet, hat Square Enix mit dem Patch 1.003 für Final Fantasy VII Rebirth spezielle Anpassungen für das Steam Deck eingeführt. Dabei wurde die Größe des Spiels beim Herunterladen auf die mobile Konsole deutlich reduziert. So schreibt Liam Dawe, dass sich die Größe des Downloads von 144,2 GB im Desktop auf 88,1 GB reduziert, wenn auf das Steam Deck geladen wird. Das bedeutet über 50 GB an Ersparnis, was in Anbetracht des oft eingeschränkten Speicherplatzes von großer Bedeutung ist. Weitere Neuerungen des Patches sind unter anderem die Behebung von Absturzursachen in Verbindung mit AMD-Radeon-Grafikkarten.
Die Entwickler hinter Frostpunk 2 kündigen die Kompatibilität ihres Spiels mit dem Steam Deck an. In einer News sprechen sie davon, dass der Story Modus stabil und mit solider Performance spielbar ist. Weiterhin wird daran gearbeitet, ein Steam Deck Verified Badge zu erhalten, wofür noch weitere Performance-Verbesserungen und Controller-Anpassungen nötig sind.
Erster Release nach Übernahme des Mono-Projekts
Bereits letztes Jahr wechselte das Mono Projekt unter die Federführung der Wine Entwickler. (News im September 2024). Nach mehreren Monaten ist nun der erste Release unter dem neuen Dach erschienen. Mono 6.14.0 des Framework Mono bringt dabei native Unterstützung von macOS für ARM. Für Linux finden sich zahlreiche Fixes rund um X11. Zur besseren Unterscheidung von anderen Projekten mit „Mono“ im Namen, tritt Framework Mono als Nachfolger des ursprünglich nur Mono genannten Projekts in Erscheinung. Ausführliche Release-Notes finden sich auf der Projektseite.
Weitere Linux- und Open-Source-Veröffentlichungen
Die freie Spielengine Godot ist in Version 4.4 erschienen. Highlights sind unter anderem die Integration der Jolt Physics Engine und Ubershaders zur Reduzierung von Stutter. Auch zieht mit AgX ein neues Tone-Mapping mit ein.
Der Audio- und Videostream Manager PipeWire erhält mit der neuen Version 1.4 Unterstützung für MIDI 2.0 und verbessert den RISC-V Support. Ein neuer System Service übernimmt für pipewire-pulse und zahlreiche kleine Fehlerbehebungen und Verbesserungen haben ihren Weg in den Release gefunden. Eine ausführliche Auflistung findet sich bei Gitlab.
MangoHud 0.8.1 verbessert die Genauigkeit der FPS-Anzeige und führt unter anderem die Unterstützung der Temperatur-Sensoren auf Elbrus CPUs ein. Fehlerbehebungen umfassen die fehlerhafte Erfassung von GPU- und Speichertakt bei AMD-GPUs.