Linux-News der Woche: RTX 5090 mit massiver Compute-Performance

Marek Lindlein
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Linux-News der Woche: RTX 5090 mit massiver Compute-Performance

Die RTX 5090 hat sich einer Reihe von Benchmarks unter Linux gestellt. Nicht Spiele, sondern Compute stand im Vordergrund. Für Intels Battlemage-Grafikkarten gibt es nun auch hardwarebeschleunigtes Encoding. AMD bringt einen eigenen Referenz-Desktop für das freie Betriebssystem und exotische Mining-Hardware kann nun auch Spiele.

Battlemage erhält Hardware-Beschleunigung

Intels Battlemage in Form der B580, hatte im Test der Redaktion gezeigt, dass unter Linux noch viel Arbeit am Treiber nötig ist. Dazu zählt nicht nur die Spiele-Performance und Kompatibilität, sondern auch die Aktivierung von Features. Mit der Veröffentlichung des Intel Media Driver 2024Q4 reicht Intel nun die Hardware-Beschleunigung für Battlemage nach. Konkret steht mit dem Update die Encoder-Einheit der neuen GPU-Serie zu Verfügung. Weitere Verbesserungen durch das Update hat das AV1 De- und Encoding erfahren. Die Patch-Notes und der Quellcode lassen sich auf GitHub einsehen.

Intel Arc B580 unter Linux im Test
Intel Arc B580 unter Linux im Test

RTX 5090 Compute-Benchmarks mit 42 Prozent Zugewinn

In einem ersten Test von Phoronix steht die neue RTX 5090 im Compute-Benchmark deutlich vor dem Vorgänger auf dem freien Betriebssystem. Satte 42 Prozent Mehrleistung in Anwendungen sieht der Tester über mehr als 60 Tests hinweg. Getestet wurde unter anderem Blender, V-Ray, IndigoBench, Scalable Heterogeneous Computing, clpeak, cl-mem, FinanceBench, Hashcat, FluidX3D, GpuOwl, ProjectPhysX und VkFFT. Verwendung fand der Nvidia Treiber 570.86.10 mit Cuda Package 12.8. Alle älteren Nvidia-Karten wurden noch mit dem 565.77-Treiber gebencht. Den vollständigen Test gibt es direkt auf der Seite von Michael Larabel.

PlayStation 5 APU erhält Grafiktreiber

Die für Mining-Systeme ausgelegte BC-250 Platine, bei welcher es sich wohl um teildeaktivierte PlayStation 5 Prozessoren handelt, erhält dank neuen Treiber-Patch Vulkan Unterstützung unter Linux. Eigentlich für Mining-Zwecke ausgelegt und vom normalen Treiber unter Linux nicht erfasste BC-250 Platinen, haben durch wenige Codeanpassungen die Möglichkeit zur Spielewiedergabe erhalten. Dafür wurde die Treibererkennung um die GPU-ID erweitert. Zu den getesteten Spielen gehören unter anderem Helldivers 2, Fallout 4 und GTA V. Das ganze ist nun auch in Mesa eingeflossen, samt Hardware-Raytracing-Support.

AMD entwickelt eigenen Wayland-Compositor

Eine wesentliche Neuerung Waylands ist das zusammenführen des Displayservers und des Fenstermanagers im sogenannten Compositor. Jeder Client kann selbst Fensterdekorationen zeichnen oder es dem Compositor überlassen. Dazu zählen unter anderem die Titelleiste und der Rahmen eines Fensters. Für das Ganze gibt es eine Referenzimplementierung namens Weston. Diese hat AMD nun geforkt und führt den AMDGPU Composition Stack (kurz: ACS) ein. Die Entwickler erweitern hierfür Weston um einige wesentliche Punkte. Zum einen soll ACS eine Schaufläche für neue Features darstellen, welche AMD in Weston und anderen Compositors vertreten sehen möchte. Auch soll durch einen eigenen Compositor das Meiste aus AMD-Hardware herausgeholt werden, indem Hardware spezifischer Code Einzug hält, welcher nicht einfach in Weston eingepflegt werden kann. Dafür aber als Vorlage für andere Compositor dienen kann, um AMD-Hardware besser anzusprechen. Auch könnte das Ganze in Zukunft die Plattform für AMDs eigene Software Werkzeuge stellen, wozu unter anderem Profiling und Performance Tweaker zählen und entscheidend für 3D-Spiele und Multimedia sein könnte. Die Ankündigung AMDs findet sich bei Freedesktop.org.