Pixel-Smartphones: Google verteilt Android 15 und neuen Pixel Feature Drop

Nicolas La Rocco
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Pixel-Smartphones: Google verteilt Android 15 und neuen Pixel Feature Drop
Bild: Google

Google beginnt heute mit der Verteilung von Android 15 für Pixel-Smartphones vom Pixel 6 bis zum aktuellen Pixel 9. Darüber hinaus erhalten Smartphones und weitere Geräte von Google heute einen neuen Pixel Feature Drop, der allerlei neue Funktionen hinzufügt. Google legt vor allem beim Schutz von Daten und dem Gerät selbst nach.

Android 15 kommt für Pixel 6 und neuer

Android 15 steht ab sofort für Google-Smartphones ab dem Pixel 6 (Test) zur Verfügung und lässt sich per Over-the-Air-Update (OTA) installieren. Der Rollout erfolgt in Wellen, sodass das Update unter Umständen nicht sofort auf allen Smartphones angeboten wird oder manuell angestoßen werden muss. In jedem Fall sollten vor der Aktualisierung die persönlichen Daten lokal oder in der Cloud gesichert werden. Ältere Geräte wie das Pixel 5 erhalten kein Update mehr, wie Googles Support-Seiten entnommen werden kann. Bei Android 14 ist demnach Schluss für diese älteren Smartphones.

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Erweiterter Schutz für Daten und Geräte

Google konzentriert sich in der heutigen Ankündigung von Android 15 vor allem auf das Thema Sicherheit – für die persönlichen Daten und das Gerät selbst. Android 15 soll erkennen können, dass jemand das Smartphone dem Besitzer aus der Hand geschnappt hat und versucht, wegzurennen oder mit dem Fahrrad oder Auto wegzufahren und aktiviert daraufhin die neue Diebstahl-Displaysperre. Besitzer können auch die Fernsperre verwenden, um das Smartphone mithilfe der eigenen Telefonnummer und einer Sicherheitsüberprüfung schnell von einem anderen Gerät des Besitzers aus zu sperren.

Mehr Sicherheit auch für Geräte ab Android 10

Für Google scheinen die Features derart wichtig zu sein, dass sie neben Android 15 auch für „die meisten Geräte“ ab Android 10 über Google-Play-System-Updates zur Verfügung gestellt werden. Anwender sollen laut Google die Diebstahlschutz-Einstellungsseite überprüfen, um zu sehen, ob das Gerät unterstützt wird. Neben der Diebstahl-Displaysperre soll die Offline-Gerätesperre davor schützen, wenn ein Dieb versucht, das Smartphone offline zu nehmen, um Daten zu extrahieren oder eine Fernlöschung zu vermeiden. Ist das entsperrte Smartphone mal länger offline, soll die Funktion den Bildschirm automatisch sperren, damit Diebe es nicht mehr benutzen können.

Smartphone schnell sperren und sichern

Bei Verlust oder Diebstahl soll die Fernsperre dafür sorgen, dass sich das Smartphone schnell sichern lässt. Google erklärt, dass dies möglich ist, selbst wenn die Anmeldeinformationen für das Google-Konto im Moment des Diebstahls nicht vorliegen. Über die Android-Website lässt sich das Smartphone über jedes Gerät unter Verwendung einer verifizierten Telefonnummer sperren. Die Fernsperre sichert das Gerät, während sich über die Android-Funktion „Mein Gerät finden“ wieder Zugriff darauf erlangen lässt. Damit lässt sich das Gerät sichern, orten oder aus der Ferne löschen. Google empfiehlt obgleich dieser neuen Features, die Daten des Smartphones kontinuierlich manuell zu sichern, damit das Löschen aus der Ferne kein Problem darstellt.

Diebstahlschutz
Diebstahlschutz (Bild: Google)

Android 15 ergänzt weitere Sicherheitsfunktionen

Speziell mit Android 15 kommen weitere Sicherheitsfunktionen hinzu. Google will damit verhindern, dass Diebe Passwörter erraten und auf sensible Informationen zugreifen. Google ergänzt das Betriebssystem um neue Authentifizierungsanforderungen für Einstellungen, die von Dieben häufig missbraucht werden, darunter das Entfernen der SIM-Karte oder das Deaktivieren von „Mein Gerät finden“. Änderungen an diesen Einstellungen erfordern jetzt die PIN, das Passwort oder eine biometrische Authentifizierung. Außerdem wird das Gerät gesperrt, wenn mehrere fehlgeschlagene Versuche für Apps und Einstellungen festgestellt wurden. Später in diesem Jahr soll außerdem der „Identity Check“ hinzukommen, eine neue Opt-in-Funktion, die eine zusätzliche Schutzebene hinzufügt, indem sie eine biometrische Authentifizierung beim Zugriff auf kritische Google-Konto- und Geräteeinstellungen erfordert, etwa beim Ändern der PIN, beim Deaktivieren des Diebstahlschutzes oder beim Zugriff auf Passkeys von einem nicht vertrauenswürdigen Standort aus.

Privater Bereich für Apps lässt sich verstecken

Android 15 führt darüber hinaus einen privaten Bereich ein, in dem sich sensible Apps wie Social-Media-, Dating- oder Banking-Apps ablegen lassen. Wenn der private Bereich gesperrt ist, sollen die dort hinterlegten Apps für andere Personen praktisch unsichtbar bleiben und werden aus der App-Liste, der Ansicht der letzten Apps, Benachrichtigungen und Einstellungen ausgeblendet. Für den Zugriff auf den privaten Bereich gibt es eine zusätzliche Authentifizierungsebene, um Apps sicher zu machen und vor neugierigen Blicken zu schützen. Damit der private Bereich erst gar nicht sichtbar ist, lässt sich auch dieser auf dem Smartphone verbergen.

Privater Bereich in Android 15
Privater Bereich in Android 15 (Bild: Google)

Upgrades speziell für Foldables und Tablets

Für faltbare Smartphones und Tablets ist die überarbeitete Taskleiste gedacht, die sich auf dem Bildschirm anheften und lösen lässt. So soll sich das Layout besser durch den Anwender anpassen lassen, um schneller auf die favorisierten Apps zugreifen zu können. Mit der neuen Funktion App-Kopplung können Verknüpfungen erstellt werden, um das Multitasking zu erleichtern. Die bereits von Samsung-Foldables bekannte Funktion kann zum Beispiel Google Drive und Gmail gleichzeitig öffnen, um Dateien per Drag & Drop zu verschieben. Die am häufigsten verwendeten App-Kombinationen lassen sich speichern und als einzelnes App-Symbol auf dem Homescreen ablegen.

Neues für Kamera, Nachrichten und Passwörter

Das neue Betriebssystem bringt außerdem Veränderungen für Kamera, Nachrichten und Passwörter mit. Der „Low Light Boost“ und die In-App-Kamerasteuerungen funktionieren jetzt bei schlechten Lichtverhältnissen besser. Und Apps von Drittanbietern erhalten eine bessere Kamerasteuerung für unter anderem eine präzisere Blitzsteuerung. Die Messaging-Apps von Mobilfunkanbietern können jetzt die Satellitenkonnektivität nutzen, um Nachrichten ohne Mobilfunk- oder WLAN-Verbindung zu senden und zu empfangen. In Apps, die Passkeys zur Authentifizierung verwenden, kann man sich jetzt mit einem einzigen Fingertipp anmelden.

Pixel Feature Drop für viele Google-Produkte

Neben den genannten Updates im Rahmen von Android 15 und für Smartphones ab Android 10 verteilt Google heute auch einen neuen Pixel Feature Drop für die eigenen Smartphones und andere Geräte. Wie bereits mit der Ankündigung der Pixel Buds Pro 2 im August angekündigt, können jetzt alle Pixel-Buds-Modelle auf Gemini zugreifen. Gemini Live ist jetzt für alle Pixel-Nutzer kostenlos verfügbar – auch auf Deutsch.

Audio-Radierer und Geräusche bearbeiten

Die meisten neuen Features erhalten Pixel-Smartphones mit dem Pixel Feature Drop. Der „Magische Audio-Radierer“ reduziert störende Geräusche in Videos, wie starken Wind oder laute Menschenmengen. Mit neuen Bearbeitungsfunktionen lassen sich bestimmte Geräusche lauter oder leiser stellen und die Lautstärke einzelner Stimmen unabhängig voneinander verändern. Das Feature steht ab dem Pixel 8 zur Auswahl.

Audio-Radierer und Audio-Tools
Audio-Radierer und Audio-Tools (Bild: Google)

Verbesserte Unterwasser- und Astrofotografie

Beim Fotografieren mit einem Pixel-Smartphone sollen Fotos und Videos unter Wasser jetzt eine höhere Qualität aufweisen, Farben zudem brillanter und authentischer aussehen. Um das Smartphone zu schützen, sollte man laut Google trotz IP-Schutz ein wasserdichtes Case verwenden. Auch bei der Astrofotografie legt Google nach, indem sich über einen neuen Schieberegler im Nachtsichtmodus jetzt direkt auf die Astrofotografie zugreifen lässt, anstatt zunächst über langes Stillhalten auf deren Verfügbarkeit warten zu müssen. Nach Installation des Feature Drops lässt sich auch mit der integrierten Kamera-App in der Instagram-App auf den Nachtsichtmodus des Smartphones zugreifen. Die Kamera lässt sich außerdem mit der Thermometer-App des Pixel 8 Pro jetzt auch dafür verwenden, um genau das zu fokussieren, was gemessen werden soll.

Pollentracker in der Pixel-Wetter-App

Für Allergiker dürfte der neue Pollentracker in der Pixel-Wetter-App hilfreich sein, der aktuelle Pollenindexwerte, Pollenarten und -vorhersagen bereithält. Google weitet die neue Wetter-App vom Pixel 9 außerdem auf mehr Pixel-Smartphones aus.

Pollentracker in der Pixel-Wetter-App
Pollentracker in der Pixel-Wetter-App (Bild: Google)

Kontaktkachel für alle Pixel-Smartwatches

Für Pixel-Smartwatches aller drei Generationen kommt eine individuelle Kontaktkachel hinzu, über die sich auf die am häufigsten verwendeten Kontakte einfacher zugreifen lässt. Über die Kachel lässt sich eine Schnellaktion für den jeweiligen Kontakt auswählen, um mit einem Fingertipp einen Anruf zu starten oder eine neue Nachricht zu verfassen. Für Gmail-Benachrichtigungen stehen Emoji-Reaktionen zur Auswahl.

Mehrere Updates für das Pixel Tablet

Über die nächsten Wochen will Google für das Pixel Tablet (Test) eine neue Cast-Funktion einführen, um Medien vom Pixel Tablet auf Pixel-Smartphones zu übertragen. Dafür muss das Smartphone in Nähe des Tablets gehalten werden, um im Anschluss Songs etwa von Spotify oder Videos von YouTube zu übertragen, ohne vorher auf das Cast-Symbol tippen zu müssen. Benachrichtigungen werden künftig außerdem zwischen Pixel-Smartphones und dem Pixel Tablet synchronisiert, sodass sie beim Wegwischen auch auf dem anderen Gerät nicht mehr sichtbar sind. Diese Funktion muss zuvor in den Einstellungen aktiviert werden, außerdem wird WLAN vorausgesetzt.

Direkt von dem Home-Panel-Bildschirmschoner des Pixel Tablet lässt sich mit dem Feature Drop auf Steuerelemente für kompatible Smart-Home-Geräte und Kamera-Feeds zugreifen, während das Tablet im Ruhemodus ist und aufgeladen wird. Außerdem können Bilder jetzt direkt vom digitalen Bilderrahmen aus geteilt werden. Auch neue Uhrendesigns lassen sich neuerdings direkt von diesem Bildschirm aus wählen.

ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von Google unter NDA erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.