iPhone 3G in den USA auch ohne Vertrag
Das neue iPhone 3G wird in den USA auch ohne Zwei-Jahres-Vertrag zu erwerben sein. Dies bestätigte ein Sprecher des exklusiven Apple-Vertriebspartners, AT&T, zum Ende der vergangenen Woche. Ein möglicher Grund für diesen Schritt könnten die zahlreichen gehackten Exemplare des ersten iPhone sein.
Demnach wird die „Non-Contract“-Variante des iPhone 3G in den USA 599 US-Dollar kosten. Durch das Angebot eines offenen iPhone hofft man bei Apple und AT&T offenbar, die Anzahl der gehackten Geräte nach den eher ernüchternden Erfahrungen mit dem Verkauf der ersten Generation des Einknopf-Handys möglichst niedrig zu halten. Dabei geht es jedoch nicht ausschließlich um den US-Markt, da angenommen wird, dass eine Vielzahl der weltweit in Nutzung befindlichen gehackten Geräte ursprünglich aus den USA stammt, was mitunter die eher schwachen Verkaufszahlen in Europa erklären würde.
Generell setzt Apple zum Start des iPhone 3G auf ein anderes, traditionelleres Vertriebsmodell. So wird der Konzern nicht länger einen Anteil an den monatlich an den Provider zu entrichtenden Kosten erhalten, sondern klassischer mit einem nicht näher bekannten Prozentsatz am bloßen Geräteverkauf beteiligt werden. Die Annahmen über die Größe der Beteiligung gehen bisher denkbar weit auseinander: So bewegen sich die Mutmaßungen von Analysten und US-Fachpresse in Betragsbereichen von 150- bis 450 US-Dollar, während iSuppli auf Basis einer eigenen Produktionskosten-Schätzung für die „Non-Contract“-Variante von einer Beteiligung von rund 300 US-Dollar ausgeht.
Für den US-exklusiv-Provider AT&T bedeutet das Angebot in jedem Fall zunächst einmal eine Minimierung der Einnahmen. Mittel- und langfristig hofft das Telekommunikationsunternehmen aber, die entstehenden Fehlbeträge über entsprechende Tarife wieder hereinzuholen. Ohne hier konkreter zu werden, deutete AT&T am Donnerstag hierzu an, dass entsprechende Angebote bei einem Preis von rund 70 US-Dollar starten werden.
Inwieweit die neue Strategie für die Beteiligten aufgehen wird, bleibt abzuwarten. Die Hack-Prävention sollte erfolgreich sein – der Zielmarke von 10 Millionen verkauften Geräten zum Ende des Jahres wäre dies jedenfalls äußerst zuträglich. In Deutschland wird das iPhone 3G ab 11. Juli exklusiv über T-Mobile vertrieben. Dass auch für den hiesigen Vertrieb eine offene Variante kommen wird, ist mit Blick auf den Hintergrund des Angebots ziemlich unwahrscheinlich.