Anno 117: Pax Romana: Im neuen Anno führen auch diagonale Wege nach Rom

In Anno 117: Pax Romana werden Gebäude erstmals nicht in einem 90-Grad-Raster, sondern mit 45 Grad ausgerichtet sein. Bei den Wegen hat sich noch mehr getan: Mit einem komplett neuen System für den Straßenbau soll das Stadtbild im neuen Aufbauspiel deutlich organischer und damit hübscher werden.

Das ikonische Anno-Raster wird tatsächlich aufgebrochen

Straßen gehören fest zur Anno-Serie, bislang kam kein Teil ohne sie aus. Das gilt offenkundig auch für das strikte Schachbrett-Raster, an dem sich alle in der Spielwelt platzierbaren Objekte fest in 90-Grad-Winkeln zu orientieren hatten. Mit Anno 117: Pax Romana wird das altbekannte System aber tatsächlich zu einem 45-Grad-Raster aufgeweicht, wie die Entwickler jetzt bestätigen. Schon im Sommer letzten Jahres hatte es diesbezüglich Gerüchte um einen durchgesickerten Screenshot gegeben, die Änderungen gehen aber noch ein Stück weiter.

Tatsächlich hätte das Team von Ubisoft Mainz in der Vergangenheit schon häufiger überlegt, das Raster aufzubrechen; bisherige Ansätze wurden aber stets verworfen. Allerdings wirkt ein festes Schachbrettmuster im Genre der Aufbaustrategie zunehmend aus der Zeit gefallen, selbst Indie-Produktionen wie Pioneers of Pagonia oder Manor Lords kriegen das heutzutage deutlich dynamischer und schicker hin, ganz ohne Raster. Und beispielsweise Farthest Frontier beweist, dass Wege trotz eines zugrundeliegenden 90-Grad-Rasters zumindest optisch besser aussehen könne.

Neues Raster und Wege als Graphen

Auch Ubisoft Mainz bleibt für Anno 117 zwar bei einem Raster, bricht dieses aber gleich doppelt auf. Einerseits über zusätzliche 45-Grad-Winkel, sodass zukünftig acht statt nur vier Orientierungen möglich sind – sowohl für Wege als auch für Gebäude. Möglich wird das über neue Sub-Kacheln: Eine quadratische Kachel wird in vier Dreiecke zerlegt, über die das diagonale Bauen realisiert wird.

Im Ergebnis kann das Stadt- und vor allem das Landschaftsbild deutlich organischer aussehen, was insbesondere Schönbauer freuen wird. Hinzu kommt aber andererseits ein komplett neues System für den Bau von Straßen und Wegen, denn auch Ecken und Kreuzungen sollen mit weicheren Übergängen deutlich besser aussehen. Das funktioniert, indem die Pfade künftig ganz anders gerendert werden. Bislang, und damit auch in Anno 1800, war es so, dass die Entwickler für Wege eine Auswahl starrer Kachel-Texturen hinterlegt haben. Je nachdem, wie die unmittelbare Nachbarschaft einer Straßen-Kachel aussah, wurde also ein unterschiedliches Bild geladen, damit die Straße visuell kontinuierlich aussieht.

Bei lediglich vier möglichen Ausrichtung war die Anzahl der nötigen Texturen noch überschaubar, mit der neuen 45-Grad-Option aber wäre das System an seine Grenzen geraten. Daher sind die Entwickler gleich einen Schritt weiter gegangen: Straßen werden nicht mehr Kachel nach Kachel gesetzt, sondern stets als Graph mit einem Start- und Endpunkt, die automatisch per Kurve verbunden werden.

Das bedingt allerdings auch, dass Wege mindestens zwei Rasterfelder lang sein müssen. Abseits dessen soll sich der Straßenbau weitestgehend wie gewohnt handhaben. Pfade passen sich weiterhin der Geländehöhe an und können Brücken bilden, wo es notwendig ist. Zudem wird es wieder verschiedene Straßentypen geben. Wer dennoch lieber an einer klassischen Rasterstadt festhalten möchte, kann das weiterhin tun, beschwichtigen die Entwickler.

Ubisoft will bald weitere Details verraten

Ein zukünftiger Blogeintrag der Entwickler soll detailliert auf die technische Umsetzung und die Herausforderungen bei der Implementierung des neuen Systems eingehen. Außerdem ist zu erwarten, dass offene Fragen zu den bislang nur nebenbei erwähnten Gebäuden beantwortet werden. Fraglich ist auch, ob und wie Ubisoft Mainz es schafft, die potenziell zahlreichen Sub-Kachel-Lücken Beim Übergang von „geraden“ zu „diagonalen“ Strukturen zu schließen.

Interessant ist außerdem, dass das überarbeitete Wegbausystem offenbar nicht nur für Straßen gedacht ist: Die Entwickler deuten an, dass es auch für andere Bauwerke zum Einsatz kommen könnte – wie vielleicht Aquädukte.

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