Counter-Strike 2: Valve kickt Spieler mit Hilfen von Razer und Wooting
Neue Features von Razer und Wooting helfen Spielern in Shootern beim Ausweichen und Bewegen. Valve sieht damit eine Grenze überschritten. Snap Tap und Rappy Snappy sind in Counter-Strike 2 deshalb künftig verboten.
So funktionieren die Features
In Shootern hilft es, möglichst zackige Bewegungen ohne Verzögerung ausführen zu können. In manchen Spielen wie Counter-Strike 2 erfordert das zudem ein wenig mehr Training: Werden gegensätzliche Bewegungstasten gleichzeitig gedrückt, hört die Spielfigur ganz auf sich zu bewegen. Schnelle Richtungswechsel erfordern deshalb ein wenig mehr Können.
Hier setzen die Features von Razer und Wooting an. Razers Snap Tap lässt sich für einzelne Tasten anschalten und registriert nur die zuletzt gedrückte. Mit dem aktuell nur in der Huntsman V3 Pro (Test) erhältlichen Feature muss eine Taste nicht mehr losgelassen werden, bevor die nächste bis zum Signalpunkt gedrückt wird. Gleichzeitig lassen sich mit Snap Tap schnelle Mikrobewegungen ausführen.
Im Grunde funktioniert die Razer-Lösung damit wie ein Script. Solche „Null-canceling movement scripts“ gibt es bereits, ihre Nutzung ist allerdings auf Turnieren untersagt. Auch in stressigen Situationen im Spiel sind perfekte Bewegungsabläufe damit leicht möglich. Vorteile demonstriert anschaulich etwa Optimum Tech (YouTube). Entsprechend heiß diskutiert wurde die Einführung der neuen Eingabehilfe. Sie sei ein verkappter Cheat, lautete der Vorwurf.
Wooting hat deshalb und mit der Absicht eine Grauzone zu nutzen einen etwas anderen Ansatz gewählt. Rappy Snappy, das für alle Wooting-Tastaturen, darunter die 60HE (Test), ausgerollt wurde, gibt nicht exklusiv das Signal der zuletzt gedrückten Taste, sondern der am tiefsten eingedrückten Taste. (Sehr) theoretisch können damit beide Tasten immer noch gleichzeitig gedrückt werden, womit die Input-Verarbeitung, wie Wooting herausstellt, im Grunde immer noch im Spiel erfolgt.
Valve sieht Grenze überschritten
Für Valve überschreiten jedoch beide Systeme eine Grenze. Um Counter-Strike zu beherrschen, habe man schon immer Koordination und Reaktionszeit meistern müssen, schreibt das Unternehmen. Hardwarefeature von Razer und Wooting hätten die Grenze zwischen Automatisierung und Nutzereingaben aber verwischt. Um ein klares Zeichen zu setzen, wird jede Automatisierung, die in wesentliche Skills im Spiel eingreift, untersagt – unabhängig ob sie über die Hard- oder Software umgesetzt wird. Aktuell ist Valve noch das erste Unternehmen, das sich derart aus der Deckung traut.
Spieler, die im Verdacht stehen, entsprechend assistiert zu spielen, werden künftig vom Server geschmissen. Gestartet wird zunächst auf Valves eigenen Servern. Im gleichen Zuge wird es nicht länger möglich sein, im Spiel Tasten mit mehr als einer Bewegungs- oder Angriffsfunktion zu belegen, um versehentliches Auslösen der neuen Kick-Funktion zu verhindern.