Engine-Wechsel: Die Zukunft der Halo-Serie heißt Unreal Engine

Max Doll
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Engine-Wechsel: Die Zukunft der Halo-Serie heißt Unreal Engine
Bild: Microsoft

Halo wechselt die Engine, 343 Industries den Namen: Microsoft stellt die Marke und ihre Entwickler mit Blick in die weite Zukunft neu auf und plant mehrere neue Spiele. Die Zeichen stehen im dritten Halo-Kapitel auf Wachstum.

Versinnbildlicht wird der neue Fokus durch eine schlichte Namensänderung. Das Halo-Studio heißt künftig genau so: Aus 343 Industries werden die Halo Studios, die sich – wie bisher – ausschließlich um Spiele rund um die Marke kümmern. Aktuell sind bereits mehrere Spiele parallel in der Entwicklung; die Zielgruppe „habe Hunger auf mehr“, kommentiert Microsoft.

Die Zukunft heißt Unreal Engine

Möglich macht dies laut Microsoft ein Wechsel. Die von 343 Industries eigens entwickelte Slipspace Engine wird aufgegeben. Stattdessen werden alle künftigen, darunter auch die bereits in der Entwicklung befindlichen Halo-Spiele die Unreal Engine benutzen und damit auf den Branchenstandard setzen. Parallel werden Kultur, Arbeitsabläufe und Organisation im Studio umgestellt.

Der Engine-Wechsel bringt laut Microsoft mehrere Vorteile mit sich. Bisher habe ein „großer Teil der Mitarbeiter“ der neuen Halo-Studios an der Engine arbeiten müssen. Das entfällt nun, künftig kann sich das gesamte Team auf Spiele anstatt auf Werkzeugen und das Grafikgerüst konzentrieren.

Darüber hinaus biete die Unreal Engine Features, die Slipspace nicht besitzt und deren Implementierung „riesige Mengen Zeit und Ressourcen“ gekostet hätte. Darunter sind Nanite und Lumen, die detailgetreue Geometriedarstellungen und dynamische Leuchteffekte ermöglichen. Damit soll Halo wieder Grafik-Maßstäbe setzen.

Ein weiterer Vorteil liegt im Umstand, dass die Engine das „branchenführende“ Produkt sei, mit dem viele Entwickler Erfahrung hätten. Dies erleichtere es, neue Mitarbeiter zu gewinnen und sie einzuarbeiten. Nicht zuletzt erlaube es der Wechsel, Inhalte schneller zu veröffentlichen, sowohl was ganze Spiele als auch einzelne Inhalte betreffe.

Kein leichtfertiger Schritt

Eine Botschaft ist Microsoft bei der Ankündigung wichtig: Der Schritt wird nicht leichtfertig getan. Grundlage für die Publikmachung und damit die Entschlussfassung war ein „Foundry“ genanntes Testprojekt. Mit Foundry wurde getestet, ob der eingeschlagene Weg tatsächlich gangbar ist. Deshalb sei das Projekt auch keine Techdemo gewesen, sondern ein Testballon, der abbilden sollte, was ein neues Unreal-Engine-Halo erfordert – und ein Übungsszenario sein. Ein guter Teil der Inhalte könne und solle in anderen Projekten des Studios tatsächlich Verwendung finden.

Besonders betont wird, dass sich trotz anderem Unterbau spielerisch nichts ändern werde: Das Studio lege großen Wert darauf, dass ein Unreal-Halo sich auch in Details wie ein Halo anfühle.