Fidelity-Modi bei 60 FPS: Die PlayStation 5 Pro startet ab 800 Euro im November
Nach Monaten voller Gerüchte ist es soweit: Sony hat die neue PlayStation 5 Pro offiziell vorgestellt. Die Konsole soll die von der PlayStation 5 bei vielen Spielen bekannten Grafik-Modi Fidelity und Performance kombinieren, um bessere Grafik bei stabilen 60 FPS zu liefern. Die Konsole startet Anfang November für 800 Euro.
Ein erster Ausblick auf die PlayStation 5 Pro
In einem 9-minütigen Video kündigt Mark Cerny, der als Hardware-Architekt an der neuen Konsole gearbeitet hat, die PlayStation 5 Pro offiziell an. Es handelt sich nicht um eine vollständige Vorstellung; viele technische Details bleiben vorerst ungeklärt. Im Fokus stehen stattdessen die Zielsetzung der PlayStation 5 Pro sowie deren Optik, der Marktstart und der Preis der neuen Sony-Konsole.
Cerny rekapituliert zunächst, dass die bei AAA-Games auf der PlayStation 5 häufig anzutreffenden Grafik-Modi für Spieler stets eine schwierige Entscheidung darstellten: Zur Wahl stand einerseits ein Fidelity- oder Bildqualität-Modus, bei dem die Grafikeinstellungen und die Rendering-Auflösung des Spiels soweit maximiert wurden, dass die PlayStation 5 stabile 30 FPS liefern konnte. Auf der anderen Seite steht der Performance- oder Leistungs-Modus, bei dem diese Parameter weiter reduziert wurden, um deutlich flüssigere 60 FPS anzuvisieren. Immer häufiger standen auch an Fernseher mit 120 Hz und VRR gerichtete 40-FPS-Modi als Zwischenschritt zur Verfügung. In jedem Fall waren aber Kompromisse nötig.
Fidelity-Grafik bei Performance-FPS
Die PlayStation 5 Pro soll Spielern diese Entscheidung abnehmen, indem sie die Vorteile der Modi Fidelity und Performance weitestgehend kombiniert: Das Ziel ist es, die von der PlayStation 5 bekannte Grafikqualität des 30-FPS-Modus mit stabilen 60 FPS anzubieten, wie ComputerBase auch bereits im Vorfeld der Ankündigung spekuliert hatte. Sony nennt in diesem Kontext drei maßgebliche Neuerungen:
- Die allgemeine GPU-Leistung fällt bei der neuen Pro-Variante im Vergleich zur PlayStation 5 rund 45 Prozent höher aus, was einerseits einer 67 Prozent breiteren GPU-Einheit und andererseits 28 Prozent schnellerem Speicher geschuldet sei. In etwa dürfte die Konsole damit auf dem Niveau einer Radeon RX 7700 XT landen, das gilt es im Detail aber erst zu testen.
- Beim Raytracing ist die PlayStation 5 Pro um den Faktor 2 bis 3 schneller.
- Mit neuer Machine-Learning-Hardware unterstützt die Pro-Konsole KI-Upscaling, das Sony PlayStation Spectrum Super Resolution nennt.
Details zur verbauten Hardware nennt der Hersteller allerdings noch nicht. Zuletzt waren die Gerüchte in diesem Bereich aber konsistent und stichhaltig, insofern ist kaum mit Überraschungen zu rechnen.
Spiele-Updates für neue Modi und Game Boost
Stattdessen nennt Sony erste Spiele, die die Leistung der neuen Konsole mit einem Update nutzen können sollen. Beispielsweise erreicht The Last of Us Part 2 auf der PlayStation 5 Pro „beinahe“ Grafik auf Fidelity-Niveau, rendert diese aber mit 60 FPS statt nur 30 Bildern pro Sekunde. Ähnliche Verbesserungen wird es unter anderem in Ratchet and Clank, Marvel's Spider-Man 2, Horizon Forbidden West, Gran Turismo 7, Hogwarts Legacy und Assassin's Creed Shadows geben.
Rund 40 bis 50 Spiele sollen zum Marktstart der Konsole entsprechende Updates erhalten. Damit einhergehend wird es auch neue Grafik-Modi geben, die bei ausgewählten Spielen 120 FPS oder eine Ausgabe in 8K UHD erlauben. Hier wird Sony nicht konkret; klar wird aber, dass die PlayStation 5 Pro die Ära der Grafik-Modi auf den Konsolen folglich nicht beendet. Rund 8.500 PS4- und PS5-Spiele, die kein dediziertes Update erhalten, sollen derweil auch profitieren und im Rahmen eines „Game Boost“-Konzepts mit mehr FPS laufen. Wie das konkret umgesetzt wird und mit welchen Zuwächsen zu rechnen ist, bleibt vorerst offen.
Im November mit 2 TB ab 800 Euro
Die PlayStation 5 Pro soll am 7. November 2024 in den Handel starten, Vorbestellungen sind schon ab dem 26. September möglich. Sony nennt eine unverbindliche Preisempfehlung von 799,99 Euro; der Aufpreis zur PlayStation 5 „Slim“ Digital beträgt damit auf dem Papier 350 Euro. Die PlayStation 4 Pro kostete im November 2016 vor acht Jahren nur die Hälfte respektive inflationsbereinigt rund 500 Euro.
Spieler erhalten mit der Pro-Konsole 2 TB SSD-Speicherplatz – statt nur 1 TB wie bei der „Slim“ – und WiFi 7, allerdings entfällt das optische Laufwerk. Wer auch Spiele auf Blu-ray spielen will, muss also das separat zum UVP von rund 120 Euro erhältliche Disc-Modul erwerben, das Sony mit der PlayStation 5 „Slim“ eingeführt hat, die Erweiterung ist auch zur neuen Konsole kompatibel. Eine PlayStation 5 Pro mit Laufwerk kostet damit effektiv rund 920 Euro. Soll die Konsole außerdem vertikal aufgestellt werden, kommen weitere 30 Euro hinzu. Als Controller legt Sony indes weiterhin einen weißen DualSense Wireless bei.
PlayStation 5 Pro | PlayStation 5 „Slim“ | PlayStation 5 | PlayStation 4 Pro | PlayStation 4** | ||
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SoC | Viola TSMC 4 nm* |
Oberon Plus TSMC 6 nm |
Oberon (Plus) TSMC 7 nm, 6 nm |
Neo TSMC 16 nm |
Liverpool TSMC/GloFo 28 nm |
|
CPU | Architektur | AMD Zen 2 | AMD Jaguar | |||
Konfiguration | 8 Kerne, 16 Threads (SMT) | 8 Kerne | ||||
Takt | bis zu 3,85 GHz* | bis zu 3,5 GHz | 2,1 GHz | 1,6 GHz | ||
GPU | Architektur | AMD RDNA 3 (RDNA 4 RT)* |
AMD RDNA 2 | AMD GCN | ||
Konfiguration | 60 CUs | 36 CUs | 36 CUs | 18 CUs | ||
Takt | bis zu 2,18 GHz* | bis zu 2,2 GHz | bis zu 2,23 GHz | 911 MHz | 800 MHz | |
FP32-Leistung | 16,75 / 33,5 TFLOPS (Dual Issue)* |
10,3 TFLOPS | 4,2 TFLOPS | 1,84 TFLOPS | ||
Speicher | Größe | 16 GB GDDR6 | 8 GB GDDR5 + 1 GB DDR3 | 8 GB GDDR5 | ||
Durchsatz | 18 Gbps | 14 Gbps | 7 Gbps | 5,5 Gbps | ||
Bandbreite | 576 GB/s | 448 GB/s | 218 GB/s | 178 GB/s | ||
Massenspeicher | 2 TB SSD | 1 TB SSD | 825 GB SSD | 1 TB HDD | 500 GB HDD | |
Ausgang | HDMI 2.1 | HDMI 2.0b | HDMI 1.4 | |||
Anschlüsse | 2 × USB Typ C 2 × USB Typ A RJ45, HDMI 2.1 |
2 × USB 3.2 Gen2 (Typ A) 1 × USB 3.2 Gen1 (Typ A) 1 × USB 3.2 Gen2 (Typ C) RJ45, HDMI 2.1 |
3 × USB 3.0 1 × HDMI RJ45 S/PDIF (Toslink), AUX |
2 × USB 3.0 1 × HDMI RJ45 S/PDIF (Toslink), AUX |
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Maße (B × H × T) |
Disc | – | 9,6 × 35,8 × 21,6 cm | 10,4 × 39 × 26 cm | 29,5 × 5,5 × 32,7 cm | 27,5 × 5,3 × 30,5 cm |
Digital | ? | 8,0 × 35,8 × 21,6 cm | 9,2 × 39 × 26 cm | – | ||
Marktstart | November 2024 | November 2023 | November 2020 | November 2016 | November 2013 | |
UVP zum Start | 800 Euro | 550 Euro 450 Euro |
500 Euro 400 Euro |
400 Euro | ||
*nicht offiziell bestätigt **Angaben beziehen sich auf das Erstauslieferungsmodell |