Kingdom Come: Deliverance 2: Wie gut ist das neue Mittelalter-Rollenspiel?
Der Release von Kingdom Come: Deliverance im Jahr 2018 verlief zu Beginn holprig. Das Rollenspiel hatte mit technischen Problemen und Bugs zu kämpfen, dennoch konnte das Spiel langfristig begeistern. Fast auf den Tag 7 Jahre später ist Kingdom Come: Deliverance II erschienen. Wie steht es um den Zustand und ist es gut?
Was gefällt und was nicht?
Die Presse-Exemplare des Spiels sind schon einige Tage im Umlauf, deshalb konnten bereits kurz vor dem Release des Spiel unzählige Reviews gelesen werden. Auch auf ComputerBase ist dieser Tage, sollte nichts dazwischen kommen, noch ein Technik-Test geplant.
Viel Lob für Präsentation und Atmosphäre
Gelobt wird nahezu immer die große, hübsche und auch besonders abwechslungsreiche Welt, die aus Dörfern, Höfen, Burgen, Wäldern und einer Stadt besteht. Die Welt wird als authentisch, detailverliebt und einzigartig beschrieben. Die Story voller Verrat und Liebe, Leid und Freundschaft und Politik wird gelobt. Die getätigten Entscheidungen haben kurz- und langfristige Auswirkungen auf die Handlung. Dabei wird stets die Darstellung des grausamen und brutalen Mittelalters gelobt, auch wenn dies mitunter zu einem beklemmenden Gefühl sorgte.
Publikation | Wertung |
---|---|
Eurogamer.de | 5/5 |
IGN | 8/10 |
Gamestar | 90/100 |
GamersGlobal | 9/10 |
Rock, Paper, Shotgun | – |
Metacritic (PC) | 88/100 |
Hohe Komplexität und träge Kämpfe
Das Rollenspielsystem sei dabei ziemlich komplex. Es gibt viele Fähigkeitenslots, Fertigkeiten und Erfahrungspunkte, die durch das Ausüben der Tätigkeiten erlangt werden. Wer viel reitet oder schleicht, kann diese Fähigkeiten eher verbessern als jemand, der nur zu Fuß geht. Das Kampfsystem beinhaltet viele Waffen im Nah- und Fernkampf inklusive Armbrüsten und Feuerwaffen mit langsamen Nachladeanimationen. Das Kämpfen selbst benötigt gute Ausrüstung und viel Übung, wird aber zumeist als kompliziert, schwer und träge empfunden.
Die NPCs finden es nicht so witzig, wenn sie bestohlen werden und zücken gerne direkt das Schwert. Selbst unbemerkt wird manchmal der Diebstahl angezeigt und der Spieler muss die Strafe auf die eine oder andere Art begleichen.
Was wird kritisiert?
Besonders oft wird kritisiert, dass es bei manchen Quests vom Zufall abhängt, ob der Spieler sie bewältigen kann, weil NPCs mal mehr, mal weniger hilfreich sind. Dazu kommen mehr oder weniger offentsichtlich Zeitlimits in Missionen, die in Kombination mit Stealth-Zwang und ungünstigen Speicherpunkten zu viel Frust führen können, insbesondere wenn die passenden Skills nicht ausgewählt wurden.
Der Realismusanspruch fordert einen gewissen Tribut an wiederholende, aber eher langweilige Tätigkeiten wie Essen, Trinken, Waschen, Kleider- und Ausrüstungspflege. Zu Beginn wird der Spieler mit einem typischen Rollenspielproblem konfrontiert, was auch andere Spiele wie die The-Witcher-Reihe lösen mussten. Gespielt wird der Held aus Teil eins, doch die Fähigkeiten und Ausrüstung werden zu Beginn zurückgesetzt. Nackt, ohne Ruf und Fähigkeiten geht es auch hier los.
Technisch sauberer als Teil eins
Einig sind sich die Tester über alle Seiten hinweg, dass Kingdom Come: Deliverance 2 technisch deutlich runder auf den Markt gebracht wurde als noch der erste Teil. Plotstopper-Bugs oder andere schwerwiegende Probleme, die nur durch Neuladen behoben werden konnten, sind nicht mehr anzutreffen. Das Spiel läuft stabil und flüssig und sieht gut aus, die CryEngine in der fünften Generation scheint ganze Arbeit zu leisten.
Ein sehr gutes Rollenspiel
Alles in Allem ist Kingdom Come: Deliverance 2 ein sehr gutes, aber auch sehr komplexes Rollenspiel mit unzähligen Items und Fähigkeiten, was insbesondere Fans des ersten Teils gefallen sollte. Die meisten Publikationen zücken hohe bis sehr hohe Wertungen, obwohl das Spiel nicht perfekt ist und einige Tester sich über das umständliche Kampfsystem, die teilweise vom Glück abhängigen Ausgänge von Quests oder einzelne Grafikfehler beschweren.
Insgesamt wird die große Welt auf Grund ihrer Abwechslung und Optik gelobt sowie die NPCs hervorgehoben, die keine leblosen Puppen sind, sondern einem Tagesablauf nachgehen und so viel zur Atmosphäre beitragen. Unter Spielern kommt das Rollenspiel bisher ebenfalls gut weg, kurz nach Release sind im Steam Store über 90 Prozent der Rezensionen positiv.
Kingdom Come: Deliverance II ist am 4. Februar 2025 für PC im Steam-Store und Epic Games Store sowie für PlayStation 5 und Xbox Series S|X erschienen. Für alle PC-Spieler könnte sich vor dem Kauf ein Blick auf die umfangreichen Systemanforderungen lohnen.