Neue Steam-Familie: Beta-Client mit Kinder-Kaufwünschen und Kindersicherung
Steam (Download) gilt unter den Spiele-Clients als die mächtigste Plattform, bei den Familienfunktionen haperte es bisher aber auch bei Valve. Ein Beta-Client gibt jetzt einen Ausblick auf die neue „Steam-Familie“, die erstmals auch die Freigabe von Kinder-Kaufwünschen durch Erziehungsberechtigte benötigt.
Sechs Mitglieder im selben Haushalt
„Obgleich es eine große Vielfalt an Familien gibt, ist eine Steam-Familie derzeit für bis zu sechs Mitglieder gedacht, die im selben Haushalt leben“, erklärt Valve direkt zum Einstieg in die FAQ.
Ein Haushalt ist Pflicht
Familien mit mehr Mitgliedern oder Mitglieder, die nicht mehr im selben Haushalt wohnen, sind also offiziell raus. Ob das Valve – wie inzwischen die meisten Streaming-Anbieter – direkt zum Start technisch überwacht, ist nicht bekannt. In Stein meißeln will Valve den ersten Ansatz derweil nicht:
Da wir die Gebrauchsweise der Steam-Familie weiter beobachten und ggf. Anforderungen hinzufügen werden, gehen wir davon aus, dass sich die Regeln für die Mitgliedschaft in einer Steam-Familie im Laufe der Zeit ändern werden.
Familienwechsel ja, aber
Um die neuen Funktionen auch wirklich Familien vorzubehalten, hat Valve auch der Flexibilität einen gewissen Riegel vorgeschoben: Verlassen Erwachsene eine Familie, müssen sie ein Jahr warten, bevor sie einer neuen beitreten oder gründen können, und der freigewordene Platz darf ebenfalls erst ein Jahr später neu besetzt werden. Kinder dürften wiederum direkt von einer Steam-Familie in die nächste wechseln – sofern ein Platz frei ist.
Kinder-Kaufwünsche freigeben
Bisher mussten Eltern ihren Kindern Spiele für deren eigene Bibliothek entweder als Geschenk zukommen lassen, oder ihnen die Kreditkarte aushändigen. Eine Möglichkeit, dass Kinder sich Spiele wünschen und Eltern diesen Wunsch aus ihrem Account heraus erfüllen können, gab es nicht.
Das wird in Zukunft anders sein: Die neue Steam-Familien-Funktion wird es Kindern erlauben Kaufwünsche zu äußern, die von eingetragenen Erziehungsberechtigten aus deren Account heraus freigegeben und sofort bezahlt oder abgelehnt werden können.
Die neue Familienbibliothek: simultan spielen ist möglich
Von Valve überarbeitet wird auch das Teilen von Bibliotheken innerhalb der Familie, denn bis dato war dieser Funktion eine große Hürde gesetzt: Wer seine Bibliothek über die Familienfreigabe teilte, konnte sie selber nicht mehr nutzen, wenn ein Dritter darauf zugriff.
Die neue Familienbibliothek erlaubt es jetzt wiederum allen zuvor definierten Familienmitgliedern auf alle Inhalte in der Familie zuzugreifen und Spiele zu spielen, selbst wenn andere Familienmitglieder simultan andere Spiele aus der Familienbibliothek nutzen. Parallel dasselbe, nur einmal in der Familienbibliothek vorhandene Spiel spielen können Mitglieder in der Familie nicht – dann braucht es auch weiterhin mehrerer Kopien. Automatisch werden immer alle Spiele geteilt, Erwachsene können den Zugriff auf Spiele aber über die neue Kindersicherung einschränken.
Die neue Familienbibliothek erlaubt es Ihnen, auch dann ein Spiel aus der Kollektion eines Familienmitglieds zu spielen, wenn dieses gerade online ist und einen anderen Titel spielt. Sollten in Ihrer Familienbibliothek mehrere Exemplare eines Spiels vorhanden sein, kann es von mehreren Familienmitgliedern gleichzeitig gespielt werden.
Ein potentieller Haken verbirgt sich in der von Valve Entwicklern zugestandenen Option, Spiele vom Teilen über die Familienbibliothek auszuschließen.
Der Entwickler eines Spiels bestimmt, ob dieses innerhalb einer Steam-Familie geteilt werden darf. Alle Entwicklereinstellungen der bisherigen Familienbibliothek werden auf die Funktion der Steam-Familie übertragen. Wenn also ein Spiel derzeit in der Familienbibliothek geteilt werden kann, gilt dies auch im neuen System, es sei denn, der Entwickler entscheidet sich dafür, die Möglichkeit zum Teilen zu widerrufen.
Aufgrund technischer Einschränkungen können nicht alle Spiele geteilt werden. Zum Beispiel können Titel, die einen zusätzlichen Produktschlüssel, einen weiteren Account oder das Abonnement eines Drittanbieters erfordern, nicht geteilt werden.
Wir streben an, dass so viele Spiele wie möglich über die Familienbibliothek zugänglich sind. Uns ist jedoch bewusst, dass es Sonderfälle gibt, bei denen das Teilen schlicht nicht möglich ist oder kein gutes Benutzererlebnis bieten würde. Falls Sie als Entwickler Bedenken haben, kontaktieren Sie bitte den Steam-Support in Steamworks, damit wir mögliche Lösungen finden können.
Die Kindersicherung
Ebenfalls neu ist die Kindersicherung, die es Erwachsenen erlaubt, die Steam-Nutzung ihrer Kinder zu verfolgen und auf Wunsch bis auf Spiele-Ebene hinunter zu konfigurieren.
- Den Zugriff auf geeignete Spiele erlauben.
- Den Zugriff auf den Steam-Shop, die Community sowie den Chat mit Freunden einschränken,
- Stündliche/tägliche Spielzeitbegrenzungen festlegen.
- Die Spielzeit verfolgen.
- Anfragen nach zusätzlicher Spielzeit oder Zugriff auf ausgewählte Funktionen genehmigen oder ablehnen (vorübergehend oder dauerhaft) sowie den Account eines Kindes wiederherstellen, falls das Passwort verloren gegangen ist.
Jetzt per Client-Beta testen
Wer die neue Steam-Familien-Funktion bereits testen möchte, muss auf den Beta-Branch des Steam-Client wechseln. Das ist über Einstellungen -> Oberfläche -> Client-Beta-Teilnahme möglich.